Titel des Tages: Düngemittelhersteller vor Ausbruch

Liebe Leser,

zahlreiche Rohstoffe gelten derzeit als stark nachgefragt oder umgekehrt als „überkauft“. Dies gilt auch im Nahrungsmittelsektor. Ein Produzent für Düngemittel kann davon profitieren. Dies ist das Kasseler Unternehmen K+S. Die Chance auf einen neuerlichen Anstieg ist vergleichsweise groß.

Gute Erlösaussichten

Denn Kalidünger etwa, eines der zentralen Güter für K+S, hat in den USA den höchsten Preis seit 2015 erreicht. Dies bringt allen Beteiligten, die Produzenten sind, immense Margensteigerungen ein.

K+‘S hat derzeit einen strukturellen Vorteil. Das Unternehmen galt als hochverschuldet und damit als Opfer einer eigenen Schuldenfalle. Dieses Problem hat sich reduziert, indem im Oktober 2020 das Unternehmen Morton Salt in den USA für 3,2 Milliarden Dollar verkauft wurde. Damit ist das Unternehmen mit einem Schlag deutlich weniger verschuldet. Der Börsenkurs sprang entsprechend an.

Seit November 2020 ist der Kurs bereits um gut 100 % gestiegen. Die Aktie dürfte davon profitieren, dass die Preise derzeit hoch sind und dass sich auch die Nachfrage stabilisieren wird. Die Fördermengen sollen offensichtlich – bezogen auf die gesamte Branche – in den kommenden Jahren jährlich um 2 Millionen Tonnen steigen.

Aktuell ist die Prognose für den operativen Gewinn in diesem Jahr deutlich erhöht worden. Bis dato hat das Unternehmen einen Wert von 440 bis 540 Millionen Euro erwartet. Die Prognose bezieht sich nun auf das Band zwischen 500 und 600 Millionen Euro.

Diese neue Aussicht resultiert aus einem steigenden Umsatz. Der soll um annähernd 13 % steigen und sich auf rund 2,7 Milliarden Euro bewegen. Das wiederum lässt auf eine Gewinnmarge von etwa 20 % schließen.

Derzeit reagiert an den Börsen allerdings nach dem massiven Gewinn über die zurückliegenden 12 Monate wieder etwas Zurückhaltung. Die Aktie hat in den vergangenen vier Wochen nur 1,1 % gewonnen. Nun sind die Chancen auf eine kurzfristige Kurserholung indes wieder deutlich stärker. Denn Belarus oder Weißrussland wird derzeit als einer der Produzenten sanktioniert. Dies wiederum kann in den kommenden Wochen die Geschäftsaussichten und auch die Stimmung für K+S deutlich verbessern helfen.

Der Wert ist mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) bezogen auf die erwarteten  Gewinne für dieses Geschäftsjahr von 14,2 recht günstig bewertet. Auch das Kurs-Buchwert-Verhältnis (KBV) gilt mit 0,7 als äußerst moderat. Vor diesem Hintergrund und den Sanktionen gegen Belarus wäre eine weitere Dynamik nicht verwunderlich. Die Aktie von K+S hat die Chance, in den kommenden Wochen deutlich mehr Schub auch bezogen auf die technische Indikation zu bekommen. Schon jetzt stehen alle Zeichen auf Grün. Der GD200, der GD100, der GD50 und der GD38 sind positiv. Demnach wird der Wert aus Sicht der technischen Analysten ohnehin die nächste Stufe nehmen können. Kursziel könnten aus Sicht der Chartanalysten mindestens die Widerstände bei 18 Euro sein, die noch im Frühjahr 2019 erreicht worden waren.