Der kleine Boost: BioNTech – kein Zwang, aber fast

Liebe Leser,

heute haben Bund und Länder gemeinsam beschlossen, dass künftig noch mehr Druck auf Ungeimpfte ausgeübt werden wird. Dies ist durchaus ein Boost für die Impfstoffproduzenten – da dies auch in anderen Ländern teils in dieselbe Richtung geht. Kurz: Der Tag sollte zumindest für die Kasse und auch für die Investoren von BioNTech gut sein.

Beschluss: Quarantäne wird teuer

Wer als Ungeimpfter künftig wegen einer behördlichen Anordnung – nach Kontakt mit Infizierten oder auch nach Reisen in Hochrisikogebiete – in Quarantäne muss, wird spätestens ab dem 1. November keinen Lohnersatz mehr erhalten. Das bedeutet: Wenn jemand nicht zur Arbeitsstelle darf, wird es für diesen Menschen künftig teuer.

Die behördliche Quarantäne kann dabei zu einem mehrtägigen Arbeitsausfall führen. Je nach Corona-Situation und den Länder-Angaben also könnte etwa eine Woche Arbeitslohn ausfallen. Dies dürfte – ohne bisher nähere Bestimmung – doppelt teuer werden. Denn der Arbeitslohn umfasst in der Regel auch die Beiträge zu den Sozialversicherungskassen, die im Nettoentgelt bereits abgezogen sind. Schnell könnte eine Quarantäne demnach 1.000 Euro kosten.

Dies wiederum erhöht auch gegen die Aussagen der Politik den Druck auf Nicht-Geimpfte massiv. Dementsprechend wird BioNTech als wesentlicher Impfstoffhersteller für den deutschen Markt sich eigentlich die Hände reiben. Setzt sich das Modell auch in anderen Regionen und Staaten durch, wird das Geschäft erklecklich.

BioNTech reagierte an den Börsen allerdings bis dato gar nicht auf diese neue Situation. Der Kurs gewann lediglich 0,03 %. Dennoch bleiben die Notierungen im klaren Aufwärtstrend. Dies bezieht sich auf die charttechnische sowie auf die technische Ausgangssituation.

Charttechnisch betrachtet bleibt es dabei, dass BioNTech aktuell noch die Hürde von 300 Euro überwinden muss. Dann wäre der Weg bis zu neuen Tops oder zumindest bis zu früheren Zwischenhochs weitgehend frei. Zudem wird BioNTech aus Sicht der Chartanalysten nach unten recht gut gesichert. Bei etwa 280 Euro sollte die erste Stützungszone bereits greifen.

Stark ist der Wert aber vor allem auch aus Sicht der technischen Analysten. Unverändert bleibt der GD200, der langfristige Trendentwicklungen misst, mehr als 45 % vom aktuellen Kurs entfernt. Auf dieser Basis dürfte der Kurs auch in den kommenden Handelssitzungen stark bleiben.

Denn BioNTech hat auch den GD100 in Höhe von 232 Euro hinter sich gelassen. Zumindest mittel- und langfristig jedenfalls sind die Voraussetzungen für einen Kursanstieg weiterhin ausgezeichnet. Zudem wurde vor zwei Tagen bekannt, dass nach positiven Studiendaten auch der Impfstoff für Kinder „bald“ zugelassen würde. Dies kann den Kurs weiter nach oben begleiten. Die Stimmung bleibt sehr gut.