Aktie am Abend: Die nächste Chance: Valneva

Liebe Leser,

nach dem Kursdesaster an den Vortagen ist es für Aktien am Dienstag wieder etwas besser gelaufen. So konnten die Märkte in Deutschland teils ein Plus verbuchen. In den USA allerdings ging es schon wieder etwas nach unten. Die Alarmglocken bewegen sich schon – offenbar jedoch in etwas weniger großen Schwingungen. Die Zinsängste scheinen sich an den Märkten nunmehr zu legen. Die Notierungen sind nun vor allem für einige der Impfstoff-Hersteller wieder besser geworden. Dies kann in den kommenden Tagen für einige überraschende Comebacks sorgen.

Valneva etwa hat am Dienstag fast schon überraschend den vorherigen Absturz wieder aufgefangen. Noch steht die Aktie bei weitem nicht vor einem Turnaround nach oben, aber immerhin, so die Kritiker.

Valneva: Doch kein massiver Absturz?

Valneva ist der Tot-Impfstoffhersteller, auf den viele Skeptiker offenbar setzen. Jedenfalls wird diese Behauptung immer wieder aufgestellt, womit die Aktie von Valneva in den kommenden Wochen offenbar noch immer eine Spekulationschance darstellen könnte.

Die Fakten allerdings zeigen derzeit in der wirtschaftlichen Beurteilung ein bemerkenswertes Bild.

Valneva ist derzeit am Markt mit einem KGV von – so heißt es – 19,6 bewertet. Dies wäre sogar relativ günstig, wobei BioNTech um den Faktor 3 günstiger ist. Allerdings sind die Notierungen darauf angewiesen, dass die Schätzungen über die Unternehmensgewinne auch korrekt sind. Die Schätzungen würden für das Jahr 2023 sogar ein Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) in Höhe von 8,6 erwarten lassen. Demzufolge wird der Wert nun in diesen Tagen immer wieder daran gemessen, ob der Tot-Impfstoff an den Markt kommt.

Die Zulassung durch die EMA, die EU-Zulassungsbehörde, steht noch in den Sternen. Noch hat Valneva nicht genug Daten abgeliefert, sondern verspricht offenbar, diese sukzessive nachzureichen. Ob dies tatsächlich zur erwarteten Zulassung im ersten Quartal führt, ist noch offen. Die EU allerdings hat bereits bis zu 60 Millionen Impfstoffdosen gekauft. Sollte der Impfstoff dann zugelassen werden, dürfte sich die Umsatzerwartung zumindest erfüllen. Wenn die Gewinnmarge bei 50 % liegt – wie bei anderen Impfstoffherstellern – wird es interessant.

Gesetzt den Fall, das Unternehmen hat einen Verkaufspreis von 15 Euro (weniger als BioNTech) und würde auch nur 7,50 Euro verdienen, würden 60 Millionen Dosen zu einem Ertrag in Höhe von immerhin fast 500 Millionen Euro führen. Bei einer Marktkapitalisierung von 1,5 Milliarden Euro ist das KGV demnach für den Fall der Zulassung nicht zu hoch geschätzt.

Noch ist der Titel wieder knapp im Abwärtstrend. Durch die Erholung um fast 1 % jedoch rückt der GD200 als technischer Trend-Indikator wieder näher. Die 200-Tage-Linie verläuft in Höhe von 15,60 Euro und ist damit noch im Blickfeld.