Wahnsinn: ITM Power startet durch

Liebe Leser,

die derzeit stärkste Aktie aus dem Wasserstoff-Spektrum ist wohl die britische ITM Power. Das Unternehmen gewann am Montag starke fast 5 %. Die Aktie ist damit über eine wichtige Hürde gesprungen und wird auf diese Weise den Aufwärtstrend wieder etwas wahrscheinlicher machen – oder? Es gibt einen Punkt, der massiv gegen die Aktie spricht. Die Notierungen sind in der vergangenen Woche auf eine Rutschfahrt gegangen.

-21 %: Die schwache Aktie

Die Aktie musste sich gleich mit einem Minus von -21 % von den Börsen verabschieden – innerhalb einer Woche verlor der Titel damit mehr als die norwegische Nel Asa. Der Titel ist somit in einem Monat um insgesamt – 37 % nach unten gesunken und in drei Monaten um -49 %. Innerhalb eines Jahres verlor die Aktie -56 %.

Ist der Abwärtstrend nun beendet? Die Frage wird sich auf keinen Fall binnen eines Tages positiv beantworten lassen. Charttechnisch interessant ist der Umstand, dass der Titel nun eine Gegenbewegung gezeigt hat. Dies wiederum führte die Aktie wieder über die Marke von 3 Euro. Dies ist allerdings nur ein – sehr kleiner – Schritt auf dem Weg zur Erholung. Vielmehr ist der Titel erst ab Kursen von knapp unter 5 Euro wieder ein aus Sicht der Charttechnik ernsthafter Kandidat im Kampf um einen Wechsel in den Aufwärtstrend.

Die Notierungen sind aktuell nicht stark genug, um aus eigener Kraft zurück in den Aufwärtstrend zu wechseln. Vielmehr dürfte es auch auf weitere Nachrichten aus England ankommen. Dort ist der Geschäftspartner von Linde zu Hause. Wie bei den anderen Wasserstoff-Unternehmen spricht jedoch Vieles dafür, dass die Unternehmung 2022 noch nicht in der wirtschaftlichen Gewinnzone landen wird. Auch für das Jahr 2023 sind keine entsprechenden wirtschaftlichen Änderungen in Sicht.

Die Problematik der Branche zeigt sich auch bei ITM Power. Die Marktkapitalisierung beläuft sich auf ungefähr 1,76 Milliarden Euro. Dies entspricht einem Kurs-Umsatz-Verhältnis (KUV) in Höhe von vielleicht 70 bis 80 (die aktuellen Zahlen für das vergangene Geschäftsjahr 2021 können final nur geschätzt werden). Das Kurs-Buchwert-Verhältnis (KBV) wird bei etwa 10 angenommen – auch dies ist zu hoch, um einen Hype anzunehmen.

Letztlich ist die Aktie auch bezogen auf die technische Trendentwicklung schwach. Der GD200 verläuft in Höhe von 5 Euro. Der Aktie fehlen demnach mehr als 50 % zum Trendwechsel. Insofern auch der GD38 bei 4,16 Euro zu weit entfernt ist, fehlt dem Titel die Dynamik für einen starken Aufwärtstrendwechsel. Insofern müssen aus Sicht dieser Analysten in den kommenden Tagen noch massive Kursgewinne folgen, um einen Turnaround zu schaffen. Insofern gilt es, diese Aktie zu beobachten.