Fail der Woche: Varta

Liebe Leserinnen und Leser,

herzlichen Glückwunsch an Varta. Das Ellwanger Unternehmen konnte am Donnerstag immerhin ein Plus von gut 2,8 % generieren. Es hilft nur nicht. Binnen der vergangenen fünf Tage verlor der Titel mehr als -47 %. Viel schwächer geht es kaum. An den Voraussetzungen für den Titel hat sich schlicht nichts geändert. Es sieht so aus, als sollten die Kurse noch einige Tage lang gegen den Totalabsturz hochgehalten werden. Am Ende wird es eher nicht helfen.

Varta: Nichts geändert

Worum geht es? Das Unternehmen wird erklärtermaßen sein Grundkapital herabsetzen – so wollen es jedenfalls der Mehrheitsaktionär M. Tojner und Porsche. Beide Gruppierungen werden dann – wahrscheinlich nachdem die Aktie dann auch noch von den Börsen genommen worden ist – neue Aktien zeichnen. Dabei sollen die Unternehmen jeweils 30 Millionen Euro einzahlen.

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Der Betrag bedeutet – dann -, dass Varta ca. 60 Millionen Euro Grundkapital haben wird und ggf. die alten Aktionäre schon vollkommen aus dem Unternehmen gedrängt sind. Diese Maßnahme wird rechtlich noch einige Wochen in Anspruch nehmen. In 2, 3 Monaten wird es demnach so weit sein.

Dass die bisherige Aktie dann nichts mehr wert sein wird, scheint an den Börsen derzeit niemanden zu stören. Das Papier hat indes nur noch einen Marktwert von vielleicht 85 Millionen Euro. Die Aktionäre stören sich nicht an den Randbedingungen. Der Markt wiederum stört sich nicht an der Aktie.

Faktisch sieht der Markt nicht mehr hin, wenn und dass sich bei Varta etwas bewegt. Der Titel ist damit trotz der möglichen Sanierung – von Grunde auf – für Investoren am freien Markt vollkommen uninteressant, sofern diese nicht einfach nur spekulieren wollen. Die Notierungen bleiben also in der Hand derjenigen, die glauben, es fänden sich noch Investoren, die kurzfristig auch spekuliern wollen.

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Alle technischen Indikatoren, die über mehr als 5 Tage hinausgehen, alle charttechnischen Indikatoren schlagen derzeit noch aus. Die Aktie ist viel zu schwach, um in irgendeiner Weise für ein längerfristiges Engagement in Frage zu kommen.

Das zeigt sich tatsächlich inzwischen auch wieder in den Volumina, die so schwach sind, dass die Börsen zum allergrößten Teil ganz offensichtlich aufgegeben haben. Konkret: Varta wurde nun auf Xetrag z. B. am gestrigen Mittwoch insgesamt mit gut 1 Million Stücken gehandelt. Am heutigen Donnerstag ging das Papier gut 500.000 mal um. Das sind Umsätze von gut 1 Million Euro – ein nichts. An den anderen Börsenplätzen sind die Varta-Papiere noch einmal deutlich weniger gehandelt worden In Summe sind es vielleicht 1,2 Millionen Papiere, die noch gehandelt worden sind. Das wären 2,4 Millionen Euro.

Das heißt: Wer klassisch investiert, wird hier in aller Regel nicht dabei sein. Auch wenn die Kurse wie am Donnerstag steigen. Analysten irren sich bei ihren Prognosen dazu offenbar auch.

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