Titel des Tages: InnoCan Pharma

Liebe Leser,

in den vergangenen Tagen ist es zu einem immensen Hype um InnoCan Pharma gekommen. Die Aktie ist innerhalb der vergangenen fünf Tage vor diesem Freitag um satte 114 % geklettert. Innerhalb eines Monats ging es sogar um mächtige 210 % nach oben. Das ist immens – ungewöhnlich sogar für eine Aktie, die ein Unternehmen repräsentiert, das bis dato noch keine Gewinne erzielt. Wie geht es weiter?

Ernüchterung am Freitag: -14 %

Dabei wurden schon am Freitag weitere Gewinne mitgenommen. Der Titel verlor deutliche – 4 % und konnte damit den Eindruck des Vorabends bestätigen: Die Aktie kommt unter Druck. Am Donnerstag waren die Notierungen um etwa 40 % geklettert, um dann im Laufe des Tages wieder einen deutlichen Abschlag bezogen auf den Höchstkurs hinzulegen.

Die Notierungen sind dabei insgesamt zwar immer noch um etwa 20 % aus dem Tageshandel gegangen. Dennoch schleichen sich offenbar Zweifel ein und es werden Gewinne sichergestellt. Oder geht doch noch mehr?

Immerhin wurden am Freitag an den Börsen immense Stückzahlen gehandelt. Allein bei Tradegate wurden fast 6 Millionen Aktien hin.- und her gehandelt. Ausgehend von dem gemittelten Tageskurs also belief sich der Börsenumsatz zumindest auf 6 Millionen Euro – bezogen auf diesen Platz.

Das Interesse ist hoch. Wenn jemand verkauft, muss gleichzeitig ein anderer kaufen, was bedeutet, der Abgabedruck ist nicht so immens, wie es der massive Kursverlust zunächst andeuten würde. Tatsächlich ist hier alles nur Spekulation. Es handelt sich um ein CBD-Unternehmen, also um das Hype-Segment Cannabis, das hier noch einmal sein Haupt erhebt.

Gravierend sind die Kursentwicklungen geworden, als es zwei Nachrichten gab. Zum einen hat das Unternehmen Ende August Gewinne aus der Ausübung von Optionen gemeldet. Zum anderen gab es Anfang September die Meldung, wonach Großtier-Versuche erfolgreich sein würden. Angesichts wirtschaftlicher Verluste des Unternehmens ist diese Nachrichtenlage nicht besonders vielversprechend.

So ist es nicht verwunderlich, dass die Kurse durch solche Unterstützungen wie 1 Euro einfach durchfallen, nachdem es zuvor so stark aufwärts gegangen war. Charttechnische Muster sind hier kaum zu deuten. Technische Analysten würden von einem Aufwärtstrend sprechen. Doch selbst dieser ist vergleichsweise wenig aussagekräftig. Die 200-Tage-Linie bei 0,32 Euro ist lange überwunden. Doch handelte es sich bei dem Titel zuvor um einen Pennystock (und jetzt wieder). Deshalb sind die Zeichen nicht mit dem üblichen Gewicht zu deuten. Sie müssen davon ausgehen, dass die Bewegungen mächtig hin- und herwandern können, ohne dass es greifbare Argumente dafür oder dagegen gibt. Cannabis ist auf dem aktuellen wirtschaftlichen Niveau nicht zu deuten.