Der Zinsschock – das sollten Sie wissen

Liebe Leser,

in der vergangenen Woche sind die Kurse an den Aktienmärkten plötzlich zwischenzeitlich ins Wanken geraten. Dies ist noch kein Grund, um nun einen Crash an den Aktienmärkten zu vermuten oder auch nur einzupreisen. Allerdings hat die Entwicklung einen handfesten Grund. Diesen sollten Sie kennen und berücksichtigen – er deutet auf andere Probleme.

Zinsschock – es passiert wenig und doch so viel….

Die US-Notenbank Fed hat – mal wieder – angedeutet, die Zinsen könnten steigen. Die meisten Beobachter und Analysten an den Märkten meinen, dass dies endlich geschehen würde. Die niedrigen Zinsen sind Gift für jedes Sparkonto und jede Sparform, die zum Beispiel in Deutschland existiert.

Die realen Zinsen sind aber noch nicht gestiegen – es steigt nur die Angst. Die kleinen Andeutungen reichen, um zumindest zu zeigen, in welche Richtung es nun gehen kann.

Sie sollten sich die Entwicklung ansehen.

10-Jahre-US-Staatsanleihen: 5,3 % Plus am Freitag (Corona-Sprung kann vorbei sein)

Quelle: www.finanzen.net, eigene Bearbeitung

Sie sehen hier, dass die Rendite mit dem Corona-Crash eminent nach unten gefallen ist. Grund war die Bereitschaft der Zentralbanken, die Zinsen noch weiter zu senken und Anleihen von Unternehmen und Staaten selbst dann zu kaufen, wenn die Rendite negativ ist.

Damit ist die Geldmenge eminent gestiegen, womit sich auch die Aktienmärkte erholen konnten. Die Aktienmärkte sind vor allem deshalb so kräftig nach oben marschiert, weil die Geldmengen diese Sachwerte regelrecht fluteten.

Ohne die Geldmengensteigerung wäre auch die Rallye an den Aktien – sowie Immobilienmärkten auf keinen Fall möglich gewesen. Das heißt umgekehrt auch:

Wenn die Zinsen wieder steigen, könnten die Märkte rasch Luft verlieren. Es kann sein, dass die Märkte – gerade Immobilien – in den kommenden Monaten etwas schwächer werden.

Noch hat die US-Zentralbank sich nicht klar geäußert. Es ist allerdings sehr wahrscheinlich, dass die Zinsen schon 2021 wieder etwas klettern können. Dann müssen Sie mit Verwerfungen rechnen – bei Immobilien und bei schwachen, da überteuerten Aktien.

Sie machen es richtig, wenn…

… Sie können in Aktien investiert bleiben. Sicher sind Sie allerdings nur dann, wenn Sie die Unternehmen wählen, die immer noch glänzende Geschäfte machen. Die Substanz der Unternehmen wird darüber entscheiden, wie weit es gelingt, die bei steigenden Zinsen schlechtere Stimmung aufzufangen.

Sie müssen allerdings mit Schwankungen und vor allem auch sinkenden Kursen rechnen – zwischenzeitlich. Dennoch: Aktien sind eine richtige Antwort.

Eine zweite richtige Antwort wird Gold sein. Gerade hat die Redaktion von „In Gold we Trust“ schon die ersten Arbeiten an deren neuen Report 2021 fertiggestellt. Die Daten zeigen, wie unglaublich die Schulden gewachsen sind.

Schuldenexplosion: Das ist der Grund, weshalb Gold die richtige Antwort ist

Quelle: Preview Chartbook In Gold We Trust Report 2021

Dabei sehen Sie, dass die EZB, also unsere Zentralbank, einen gehörigen Anteil an den stark steigenden Schulden hat. Zudem wachsen auch die Schulden, die etwa von der japanischen Bank BoJ zu verantworten sind.

Schließlich explodieren die Werte durch die Fed, die US-Zentralbank. Die Gesamtschulden (bezogen auf die Geldmenge, die hier herausgeht – die allerdings fast analog zu den Schulden ist -) sind explodiert.

Das Geld, hier der Euro, der Dollar und auch der japanische Yen, werden ziemlich massiv nachgeben.

Gemessen in Gold implodieren die Währungen – wobei der Franken vergleichsweise noch sicher ist

Quelle: Preview Chartbook In Gold We Trust Report 2021

Die Darstellung täuscht noch etwas, da sie lediglich logarithmisch ist und die relativen Verluste – hier gegenüber Gold – zeigt. Der Euro, der Dollar und das britische Pfund implodieren im Vergleich zum Beginn 1971 regelrecht – als die Währungen mehr oder weniger freigegeben wurde.

Der Schutz: Gold

An dieser Stelle haben Sie bereits einige Male gelesen, dass Gold gegen solche Bewegungen schützt. Der Goldpreis nun hat 2020 gegenüber den verschiedenen Währungen deutlich gewonnen, auch wenn es zuletzt bergab ging.

Als Euro-Investor haben Sie 14,7 % gewonnen. In britischen Pfund gemessen würde der Preis um 21,2 % gestiegen sein. Wer in Dollar rechnet, konnte sogar 25 % gewinnen. Im Durchschnitt verschiedener Währungen jedoch ging es um 19,5 % nach oben.

Aktuell sind die Goldpreise gesunken – weil die Renditen der Anleihen steigen, Geld damit durch steigende Zinsen rechnerisch wieder minimal stabiler wird und damit Gold weniger attraktiv ist. Die Zusammenhänge sind allerdings niemals so fix wie dargestellt. Gold wird stets stark klettern, solange die Schulden weiter steigen oder zumindest auf sehr hohem Niveau verbleiben.

Sehen Sie sich die durchschnittliche Entwicklung der vergangenen Jahre an.

Die Empfehlung:

Kaufen Sie Gold in Form von Münzen ohne Sonderprägung. Kaufen Sie Gold vor allem bei seriösen Händlern, die Sie vielleicht zumindest namentlich kennen. Lagern Sie Gold im Zweifel auch zu Hause – dort, wo niemand sucht, der wenig Zeit hat. Und lassen Sie sich bei zwischenzeitlich fallenden Preisen nicht irritieren. Es kann immer wieder zu zinsbedingten Kursschwächen kommen.

Langfristig aber ist Gold stark….

Mit freundlichen Grüßen,