60 % und mehr – Takkt ist günstig- Nebenwert der Woche

Liebe Leser,

wer sich die Börsenentwicklung der vergangenen Tage angesehen hat, sieht im Nebenwerte-Segment einen großen, fast unvermuteten Kurssprung beim Unternehmen Takkt. Das Unternehmen mit der ISIN DE0007446007 gab kürzlich bekannt, es werde eine Dividende auszahlen. Die Dividendenrendite ist sogar ausgesprochen stark, wenn Sie den aktuellen Kurs des Unternehmens zugrunde legen. Es lohnt sich, die Aktie anzusehen.

Takkt: Dividende von 1,10 Euro?

Das Unternehmen kündigte jedenfalls an, eine Dividende in Höhe von 1,10 Euro auszuzahlen. Derzeit zahlen Sie für den Titel etwa 12,50 Euro. Das wiederum würde, sofern Sie heute kaufen würden, einer Dividendenrendite in Höhe von 8,8 % entsprechen. Ein Nebenwert mit einer solchen Dividendenrendite gibt es nicht so oft.

Die Dividendenankündigung hat es demnach in sich. Die Ankündigung wurde zudem mit einem Vorbehalt versehen. Wenn sich die „negativen Auswirkungen der Pandemie in den kommenden Wochen nicht deutlich verstärken“, so die Ankündigung. Zum Hintergrund: Das Unternehmen hatte die Dividenden im vergangenen Jahr bereits ausgesetzt.

Damals galt die Normaldividende von 0,55 Euro, eine „Basisdividende“. Diese Ausschüttung soll nun nachgeholt werden. Daraus errechnet sich die Gesamtdividende von 1,10 Euro.

Der Vorschlag zur Dividende wird am 26. März vom Aufsichtsrat und dem Vorstand besprochen. Es sieht zumindest so aus, als würde eine hohe Dividende gezahlt werden. Insofern dürften Sie sich als Investor über eine solche Chance freuen.

Das gute Geschäft

Takkt ist ein Versandspezialist für Geschäftsausstattung. Hauptaktionär mit einem Anteil von über 50 % ist die Franz Haniel & Cie. GmbH. Insofern sind die Ereignisse des Corona-Jahres für das Unternehmen bedeutend und bedeutend gewesen. Das Unternehmen wird die Zahlen für das Geschäftsjahr 2020 zwar erst Ende März vorlegen.

Dennoch sollten die Werte recht gut sein. Nach dem dritten Quartal meldete Takkt einen FCF (Free Cash flow) von 115,8 Millionen Euro. Dies ist hoch genug, um die Aktie selbst wiederum als zu günstig zu identifizieren. Dennoch sind Abschläge an den Börsen nicht vollkommen unüblich, sodass dies für das Jahr 2020 noch gelten kann.

Aktuell aber ist die Dividendenrendite so hoch – vermutlich jedenfalls -, das der Kurs nicht mehr angemessen scheint. Zudem liegt das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) auf Basis der aktuellen Notierungen bei etwa 13. Dies wiederum ist keinesfalls zu hoch, sondern im Vergleich etwa zu 2020 noch immer zu niedrig.

Die jüngsten Zahlen zum „vorläufigen“ Ergebnis sind insgesamt erfreulich. Der Umsatz ist – den vorläufigen (!) Zahlen nach -mit 1.067,4 Millionen Euro höher als gedacht. Der organische Umsatzrückgang aus dem eigenen Geschäft heraus ist bezogen auf die Pandemie mit 11,8 % noch recht überschaubar.

Das Ebitda, d. h. das Ergebnis ohne Berücksichtigung der Zinsen, der Steuern und der Abschreibungen, ist mit einem Wert von 92,6 Millionen Euro (2019: 150,2 Millionen Euro) trotz der Pandemie demnach weiterhin erfreulich.

Selbst im vierten Quartal 2020 sah es recht gut aus. Die Geschäfte sind bezogen auf den Vergleich mit dem vierten Quartal 2019 „organisch“, also aus eigenem Geschäft heraus, um lediglich -3,6  schwächer geworden.

Kursverlauf stark

Die Aktie ist zwar am Montag deutlich nach oben gelaufen, hat aber damit insgesamt noch deutlichen Aufwärtspuffer. Sämtliche Analysten schließen sich aktuell der Auffassung an und sehen in dem Titel einen klaren Kandidaten für die Kaufliste.

Takkt, ISIN: DE0007446007, 1-Jahres-Chart

Quelle: www.onvista.de, eigene Bearbeitung

Die Aktie ist zuletzt aus dem Aufwärtstrendkanal nach oben ausgebrochen. Dabei ist der Wert zudem über die Marke von 12 Euro geklettert. Damit eröffnen sich gerade aus charttechnischer Sicht erstklassige Chancen.

Die Kurse haben zunächst keine nennenswerten Hindernisse mehr vor sich.

Zuletzt ging es innerhalb der beiden vergangenen Wochen ohnehin bereits um mehr als 20 % aufwärts. Seit Jahresanfang übertrumpft Takkt den SDax mit einem Plus von über 12,5 % recht klar. In den zurückliegenden drei Jahren allerdings verlor der Wert insgesamt immerhin fast 45 %. Damit entsteht noch Luft nach oben.

Konkret hat Takkt nun am Montag den höchsten Kurs der vergangenen 12 Monate erreicht. Am 3. März 2020 war die Aktie auf immerhin 11,96 Euro nach oben ausgebrochen. Diese Hürde ist nun überwunden. Der Weg zum nächsten Top ist aus Sicht der Chartanalysten frei.

Das 2-Jahres-Hoch findet sich bei 15,78 Euro und wurde am 18. April 2019 markiert. Bis dahin fehlen noch gut 20 %, womit das erste Potenzial bereits in Sicht wäre. Darüber kann es ohne wesentliche Hindernisse jedoch – aus charttechnischer Sicht – jedoch auch rasch auf 20 Euro aufwärts gehen. Das aktuelle 3-Jahres-Hoch 22,95 Euro war am 14. März 2018 markiert worden.

Die Aktie könnte bis zu diesem Top also sogar noch einen Aufschlag von über 40 % verbuchen. Doch auch danach kann es in ganz schnellen Schritten aufwärts gehen. Das Kern-Kursziel dürfte sogar beim Allzeithoch liegen. Das war nur knapp darüber am 10. Januar 2017 markiert worden: 23,13 Euro. Bedeutende Hindernisse sind bis dahin zumindest kaum in Sicht.

Nach unten ist der Wert durch den jüngsten Aufschlag zunächst zumindest bei 10 Euro relativ gut abgesichert. Hier haben sich die Kurse mehrfach wieder nach oben abgestoßen. Dies gilt als gutes Zeichen.

Starke technische Ausgangslage

Auch die technischen Analysten sind aktuell mit dem Verlauf des Kurses zufrieden. Die Aktie hat in allen zeitlichen Dimensionen die gleitenden Durchschnittskurse überwunden. Dies sind der GD20, der GD38, der GD50, der GD100 sowie letztlich der GD200.

Der GD200 zeigt an, wie hoch der gleitende Durchschnittskurs in den zurückliegenden 200 Tagen gewesen ist. Wenn ein Kurs darüber verläuft, gilt dies als Zeichen einer höheren Wahrscheinlichkeit dafür, dass der Aufwärtstrend intakt bleibt. Der GD200 verläuft aktuell bei 10,12 Euro und ist damit schon 20 % distanziert. Dies gilt wiederum als gutes Zeichen, so die Analysten.

Auch andere technische Signale sind durchgehend positiv. Das sogenannte Momentum bildet die Kursdynamik als „Drehmoment“ ab. Dieses Momentum ist sowohl kurz- wie auch langfristig aktuell wieder positiv.

Auch die relative Stärke gilt als bemerkenswert. Die relative Stärke nach Levy, die RSL, ist der wohl bedeutendste Indikator in diesem Segment. Sowohl kurz- wie auch langfristig ist die Aktie auch danach klar im Hausse-Modus.

Insofern ist die Aktie sowohl charttechnisch wie auch technisch und vor allem wirtschaftlich in einer starken Verfassung. Auch wenn die endgültigen Dividenden noch nicht feststehen, sind die Chancen auf einen Ausbruch nach oben so gut wie selten.

Mit freundlichen Grüßen,