Auf in den Weltraum – die Nebenwerte-Story

Liebe Leser,

aktuell geht es an den Nebenwerte-Märkten reichlich turbulent zu. So hat der TecDax ausgehend von seinem Allzeithoch von 3.590,41 Punkten, das erst kürzlich erreicht worden war, mehr als 300 Punkte abgegeben. Die Notierungen sind innerhalb einer Woche um 5 % gerutscht und in zwei Wochen um 10 %.

Die Kurse sind sogar seit Jahresanfang nun im Minus, nachdem es für eine längere Zeit über so ausgesehen hatte, dass das Technologie-Barometer 2021 zu einem ganz starken Jahr machen könne.

Zinsängste belasten

Hintergrund der Kursverluste sind einfach Zinsängste. Die Anleihenrenditen steigen derzeit leicht an. Damit steigt die Verzinsung für die Unternehmensanleihen und vor allem Staatsanleihen für Investoren, die jetzt kaufen. Der Kauf beinhaltet wiederum dann einen Abschlag auf den Rückzahlungskurs, sodass sich insgesamt eine höhere Verzinsung einstellt.

Deshalb fürchten Investoren und Analysten, dass die Technologieunternehmen Geld verlieren werden. Diese müssen in der Regel eine höhere Verschuldung in Kauf nehmen, für die dann wiederum in einer neuen Zinsphase mehr Geld aufzubringen ist. Deshalb sind die Kurse gesunken.

Dennoch: Technologie-Unternehmen speziell und einige Nebenwerten speziell gehört weiterhin die Zukunft. Die Kurse werden die Zinsängste auch wieder vergessen lassen.

Eine besondere Chance bietet ein Unternehmen, das in der Raumfahrttechnologie zu Hause ist: OHB.

Die besondere Chance: OHB

Quelle: www.onvista.de, eigene Bearbeitung

Das Unternehmen hat zuletzt einige Schwankungen erlebt. Nach dem raketenartigen Anstieg 2017 fehlte es teils an guten Nachrichten. Dennoch ist das Unternehmen aus Bremen gerade deshalb interessant. Es ist kein Hipp-Unternehmen, sondern wurde 1958 gegründet.

Das Unternehmen entwickelt Satelliten sowie Trägerraketen für diese Satelliten, die mehrfach verwendet werden können. Der Vorteil liegt fast auf der Hand: In den kommenden Jahren wird es zunehmend Einsätze im Weltall geben.

Die Kurse waren zuletzt etwas schwächer geworden, nachdem das europäische Projekt Galileo offenbar ohne die Arbeit dieses Unternehmens auskommt. Die Meldungen sind inoffiziell, aber durchaus glaubhaft. Dennoch: Dieses Projekt war lediglich eine Anlaufstelle für den Konzern, es wird weitere Projekte geben heißt es.

OHB arbeite mit dem europäischen Raumfahrtprojekt ESA zusammen. Dabei geht es um die Entwicklung eines sogenannten Copernicus-Umwelt-Satelliten, der die jeweilige Belastung durch Kohlendioxid messen soll.

Aktuell ist das Unternehmen angesichts möglicher Projekte relativ günstig bewertet. Das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) für das laufende Jahr liegt bei lediglich 28. Im kommenden Jahr soll das Unternehmen ein KGV von nur noch gut 20 aufweisen, da sich die Gewinnsituation weiter verbessern wird.

Erwartet werden Gewinne in Höhe von etwa 2 Euro je Aktie. Zudem dürfen oder können Sie als Investor mit einer Dividende rechnen. Denn:

Pro Aktie werden wahrscheinlich – so die aktuelle Schätzung – im Mai 0,28 Cent ausgeschüttet. Die Dividende dürfte im kommenden Jahr bei steigenden Gewinnen in diesem Jahr noch nach oben klettern. Derzeit ist sogar eine annähernde Verdopplung der Dividende möglich.

Auch in Bezug auf das dynamische Kurs-Gewinn-Verhältnis (PEG) ist die Aktie nunmehr deutlich besser aufgestellt. Das Wachstum schien für das Jahr 2019 sogar nachzulassen. Aus dem dann messbaren negativen PEG ist schon für 2020 mit einem PEG von 0,99 zu rechnen. Im kommenden Jahr könnte das PEG auf 0,65 sinken – dies gilt als ausgesprochen günstig und ist dem vermuteten oder erwarteten Wachstum geschuldet.

Die Aktie hat derzeit auch technisch betrachtet einige Kaufargumente gesammelt. Der Trend ist aufwärts gerichtet.

Das Momentum ist zumindest bezogen auf 250 Tage leicht positiv. Die relative ist in verschiedenen zeitlichen Dimensionen neutral, so dass keine Sorge davor besteht, die Aktie könne in einen Crash-Modus übergehen.

Zudem ist der Wert auch bezogen auf den gleitenden Durchschnittskurs noch relativ im neutralen Bereich: Der GD200 etwa verläuft bei 39,50 Euro und ist durchaus erreichbar – dies wiederum deutet Comeback-Chancen an, mit denen die meisten Analysten angesichts der Situation um das Galileo-Projekt derzeit nicht rechnen würden.

Charttechnisch guter Trend

Langfristig betrachtet ist auch der charttechnische Trend noch stark und aufwärts gerichtet. Die Notierungen sind derzeit noch oberhalb des langfristigen Aufwärtstrendkanals, der deutlich über 30 Euro verläuft.

Hält die Unterstützung, und danach sieht es nach den Entwicklungen der vergangenen Jahre aus, wird die Aktie mittelfristig weiter klettern. Nicht einkalkuliert ist der Umstand, dass ein größerer Projektauftrag hier jederzeit zu einem deutlichen Ausbruch nach oben führen kann.

Die Aktie wird demnach derzeit offenbar unterschätzt und bietet ein außergewöhnliches Potenzial für ein Comeback nach oben an.

Mit freundlichen Grüßen,