Biden-Explosion bei Dividenden-Aristokraten?

Liebe Leser,

die Wahl in den USA scheint entschieden. Sie können davon ausgehen, dass die Finanzmärkte dies in den kommenden Wochen feiern werden. Hintergrund ist der Umstand, dass die Börsenstimmung – fast unverdient – besser wird, nur weil ein neuer US-Präsident da sein wird. Für die breite Masse der Unternehmen ändert sich nichts – die breite Masse wird mit den enormen Problemen der Corona-Krise weiterhin kämpfen müssen.

Profitieren werden letztlich vom Welthandel mittel- und langfristig vor allem die Unternehmen, die stets profitiert haben: Dividendenstars, die sich durch mittlerweile jede Krise der Wirtschaftsgeschichte hindurch bestens entwickelt haben. Dafür hatte ich zuletzt ein Beispiel genannt. Da die Situation sich nicht geändert hat, verweise ich darauf:

S&P 500 zeigt, wie sich dividendenstarke Unternehmen entwickeln – stets aufwärts

Quelle: www.boerse.de

Auch im Dax 30, der als Performance-Index die Dividenden enthält, zeigt sich, wie stark die Dividenden letztlich wirken – im Vergleich zum reinen sogenannten Kursindex, der dieselben Aktien ohne Dividenden abbildet.

Dax Performance-Index vs. Kursindex Dax ohne Dividenden

Quelle: www.boerse.de

Das Signal ist deutlich: Der Dax inklusive der Dividenden gewann in etwa doppelt so viel wie der Dax, bei dem die Dividenden nicht einbezogen wurden.

Ein ähnliches Bild hatte ich in der vergangenen Woche erwähnt.

Der Beleg: Überrenditen mit dividendenstarken Aktien

Langfristig werfen Dividendenwerte mehr ab

Quelle: www.boerse-online.de

Das heißt, dass die Dividenden eine wesentlich größere Rolle für die Wertentwicklung spielen, als die meisten Analysten gerade jetzt noch sehen. Dazu kommt – und dies gilt oft auch in Krisenzeiten, dass die Dividenden fast weltweit steigen werden.

Dividenden steigen meisten – hier die bedeutendsten Indizes

Quelle: www.boerse-online.de

Dies habe ich Ihnen bereits berichtet. Nun erinnere ich an die Dividendenerwartungen für das kommende Jahr (in dem die Dividenden für das laufende Jahr ausgeschüttet werden). Tatsächlich müssen Sie hier demnach Sorgen haben. Danach löse ich auf.

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Die Dividenden scheinen zu sinken. Nun die aktualisierte Liste für Unternehmen aus Deutschland, die in den kommenden Monaten zahlen. Diese Unternehmen könnten auch für Sie interessant und attraktiv sein.

Unternehmen aus Deutschland, die bald zahlen

Deutsche Div.werteHVLetzte DividendeE-DividendeE-Div.Rendite
  letzteerwarteterwartet
DWS Group18.11.20201,371,674,99%
Borussia Dortmund19.11.20200,060,000,00%
Gea Group26.11.20200,420,853,01%
KWS Saat16.12.20200,670,701,10%
Siemens03.02.20213,903,903,59%
Thyssenkrupp05.02.20210,000,000,00%
Carl Zeiss Meditec24.03.20210,650,500,44%
Bilfinger15.04.20210,120,120,63%
Henkel Vz.16.04.20211,851,852,09%
Bayer27.04.20212,802,806,55%
Hannover Rück05.05.20215,505,754,44%
Deutsche Post06.05.20211,151,152,78%
Dürr07.05.20210,800,200,78%
TAG Immobilien11.05.20210,820,873,21%
BMW12.05.20212,501,201,89%
Klöckner & Co12.05.20210,000,000,00%
K+S12.05.20210,040,152,65%
SAP12.05.20211,581,701,75%
Eon19.05.20210,460,485,20%
LPKF20.05.20210,100,100,55%
Norma Group20.05.20210,040,401,45%
Uniper21.05.20211,151,354,98%
Bechtle15.06.20211,201,300,81%

Dabei könnten Sie sich an der Dividendenrendite orientieren, d. h. genau dem Zufluss, den Sie erhalten, wenn Sie jetzt zu laufenden Kursen investieren.

Vorsicht ist natürlich angebracht: So sind einige Unternehmen unter Druck geraten – ich persönlich halte beispielsweise E.ON für attraktiver als Bayer – wegen zahlreicher Rechtsstreitigkeiten. Besonders stabil aber dürften auch künftig die Dividenden in den USA sein.

So habe ich eine Studie der Deutschen Bank gelesen – die sich der Stärke, aber nicht der Richtung nach irren wird -, dass die Dividenden für 2020 insgesamt gut 500 Milliarden Dollar hoch sein dürften. Dies wäre nur (annähernd) 1 % weniger als für das Jahr zuvor. 216 Unternehmen haben die Dividende sogar noch angehoben.

Der Analyst Dirk Steffen rechnet damit, dass das Plus bei Dividenden sich 2021 auf 5 % belaufen wird. Das bedeutet: Sie können auf vielerlei Weise höhere „Zinsen“ für 2021 einkalkulieren.

Der erste Weg ist es, die favorisierten Aktien zu kaufen, die ich Ihnen bereits genannt habe. Dies sind etwa

  • Procter & Gamble
  • Coca-Cola
  • 3M
  • Hormel Foods
  • Johnson & Johnson

Diese US-Unternehmen erhöhen ihre Dividenden seit vielen Jahrzehnten. Trotz der möglichen Corona-Krise dürfte dies auch künftig der Fall sein. Insofern sind Sie mit diesen Titeln vergleichsweise auf der sicheren Seite.

Zudem können Sie auf „US-Nebenwerte“ setzen. Tatsächlich sind jenseits des S&P 500 hier Unternehmen zusammengefasst, die a) zum einen Dividenden ausschütten und b) bei denen die Dividenden steigen.

Der ETF „WisdomTree US SmallCap Dividend UCITS ETF“ (WKN: A12HUW) bildet diese Unternehmen ab. Kursverluste in diesem Jahr sind angesichts der Corona-Krise in diesem Segment „normal“ gewesen – die Kursverluste selbst dürften sich bei einer erneuten Verschärfung der Corona-Krise nicht ausschließen lassen.

Deshalb meine ich: Sie können den ETF in zwei Tranchen kaufen. Eine aktuell, da die Erholung der Unternehmen schon längst begonnen hat. Die zweite Tranche kaufen Sie in sechs Monaten – um hier die möglichen Auswirkungen der Corona-Krise noch abfangen zu können.

WisdomTree US SmallCap Dividend UCITS ETF, WKN: A12HUW – dividendenstark

Quelle: www.finanzen.net

Hier gilt, dass Sie in zwei Tranchen investieren sollten – und einen Stop-Loss-Betrag angeben. Die Börsen könnten in einer schweren Corona-Phase erneut in Schwierigkeiten geraten – Nebenwerte leiden darunter. Wer dies vermeiden möchte, sollte lediglich in die großen US-Unternehmen investieren.