Biotech: Die Nebenwerte-Branche schlechthin – Regeneron…

Liebe Leser,

aktuell läuft es an den Börsen wieder – auch für Nebenwerte. Der TecDax konnte am heutigen Montag immerhin 0,7 % aufsatteln und hat damit fast den höchsten Kurs aller Zeiten erreicht. Doch wie weit wird die Bewegung noch reichen? In den kommenden Wochen werden immer mehr Geschäftszahlen zum Jahr 2020 kommen – und zahlreiche Unternehmen enttäuschen einfach.

Sehen Sie sich besser einzelne Unternehmen an. Ein Unternehmen, das derzeit sicher enormes Potenzial hat, wird wiederum bei den meisten Investoren und Medien derzeit nicht auf dem Schirm sein: Regeneron Pharma.

Regeneron Pharma: Ausgesprochen günstig

Das Unternehmen hat kurz Schlagzeilen gemacht. Kürzlich erhielt das Medikament gegen Covid-19, das für die Zulassung in der EU geprüft wird, zumindest eine positive Beurteilung. Das war kein Zufall, es gibt sehr gute Studiendaten.

Das Medikament soll helfen, Antikörper gegen das Virus zu bilden, die wiederum den schweren Krankheitsverlauf unterbinden sollen. Der Vorteil gegenüber Impfstoffen liegt einfach darin, dass ein solches Medikament erst nach der Infektion, ggf. auch erst nach der ersten Symptomatik verabreicht wird.

Demgegenüber ist der Impfstoff vorher zu verabreichen und damit potenziell allen Menschen. Damit aber haben die Hersteller immense Produktionsprobleme – wenn es denn den Menschen weltweit insgesamt helfen sollte.

Deshalb ist Regeneron eine weithin verschwiegene oder zumindest nicht diskutierte, aber sinnvolle Alternative gelungen.

Die Story stimmt also – aber auch die sonstigen Zahlen.

Immerhin hat Regeneron ein breites Produktportfolio. Das soll nun – möglicherweise – erweitert werden, indem Regeneron einfach Medikamente und Produkte dazukauft. Das Geld ist hinreichend vorhanden.

Regeneron verfügt über immerhin 1,2 Milliarden Dollar Barreserven. Noch besser: Regeneron ist dabei schuldenfrei. Diese Daten sind auch im Vergleich zu anderen Unternehmen erstklassig. Das Unternehmen hat zwar eine Marktkapitalisierung von gut 40 Milliarden Euro – zählt dennoch aus der Wahrnehmung in Deutschland heraus aber zu den Nebenwerten.

Insofern sollten Sie sich die Chance nicht entgehen lassen. Sehen wir genauer hin.

Regeneron: KGV von etwa 14

Vorab noch eine „gute“ Nachricht zur Einstimmung, da Biotechnologie-Unternehmen gerne wegen vermeintlich starker Produkte im Fokus stehen – ohne damit am Ende Geld verdienen zu können. Regeneron Pharmaceuticals aber hat erst in der vergangenen Woche den „Antikörper-Cocktail“ gegen Corona bekommen. Dies ist eine gute Nachricht für das leidgeplagte Tschechien und selbstverständlich auch eine willkommene Werbung für Regeneron.

Wirtschaftlich stark

Regeneron präsentiert einfach beste Zahlen. Das Unternehmen hat über die vergangenen fünf Jahre ein enormes Umsatzwachstum geschafft. Es ging um 16 % aufwärts. Dabei ist vor allem auch das Gewinnwachstum auffällig: Plus 39,55 % sind im Vergleich zur Konkurrenz sehr stark.

Das Unternehmen weist dabei eine Eigenkapitalrendite in Höhe von immerhin 28,6 % auf – dies ist gleichfalls in Relation zur Konkurrenz stark. Auf das eingesetzte Kapital schafft Regeneron eine Rendite von gut 26 %. Die Verschuldung ist vergleichsweise gering: 15,7 % sind auch gerade angesichts der niedrigen Zinsen, die ein gut beleumundetes Unternehmen zahlt, gering.

Dieser Umstand wird auch im Verhältnis zum EBIT (Gewinn vor Abzug von Steuern und Zinsen) deutlich: Das Ebit ist 68mal höher als die Zinszahlungen. Diese Verhältniszahl wird nicht oft genannt, ist hier aber vergleichsweise attraktiv.

Die wirtschaftlich guten Zahlen spiegeln sich in der Marktbewertung wider. Das Unternehmen weist derzeit ein Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) in Höhe von 14 auf. Das ist bezogen auf die Konkurrenz und auch auf den US-Markt ein günstiges KGV. Das Unternehmen zählt in diesem Sektor zu denjenigen, die am günstigsten bewertet sind.

Blick in die Zukunft

Es nützt allerdings alles nichts, wenn die Daten nicht auch künftig gehalten werden können. Für das laufende Jahr kündigt sich nach Analystenmeinung tatsächlich ein steigender Umsatz an. Hier wird mit einem Umsatz in Höhe von etwa 11,5 Milliarden Dollar im Vergleich zu 8,5 Milliarden im vergangenen Jahr gerechnet – das ist ein erheblicher Sprung, der sich auch in der Kursentwicklung zeigen kann.

Damit sinkt das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) für die erwarteten Ergebnisse im laufenden Jahr auf nur noch 10,5. Diese Bewertung ist wiederum ausgesprochen niedrig. Das KGV wird auch bezogen auf die Gewinne im kommenden Jahr als günstig bezeichnet. 11,5 bis 12,5 sind hier die Erwartungswerte.

Das Kurs-Umsatz-Verhältnis (KUV) wird derzeit für das laufende Jahr bei 4,2 taxiert. Das Verhältnis ist im Mittel der vergangenen Jahre bei etwa 6 bis 6,5 deutlich höher gewesen. Bezogen auf die zurückliegenden Jahre also ist die Aktie damit recht günstig bewertet.

Selbst das Risiko ist in den zurückliegenden Jahren deutlich gesunken. Aktuell verfügt das Unternehmen über eine Eigenkapitalquote in Höhe von 64 %. Das ist selbst ohne aktuelle Erfolge bei der Bekämpfung der Auswirkungen von Covid-19-Krankheitsverläufen ein günstiger Wert. Demnach ist die Aktie wirtschaftlich betrachtet insgesamt günstig und interessant.

Zwischenfazit: Wenn das Covid-19-Medikament auch in Europa den Durchbruch schafft, den viele Experten dem Wirkstoff zutrauen, könnte es noch einmal eine gesonderte Wachstumsstory geben, so Beobachter. Dann ist die Aktie letztlich noch deutlich unterbewerteter als aktuell ohnehin schon.

Hohes Potenzial

Das hohe Kurspotenzial, das sich aus dieser wirtschaftlichen Betrachtung ergibt, sehen auch Chartanalysten und technische Analysten ähnlich. Immerhin hat die Aktie nun mit 400 Euro die bedeutende Hürde wieder überwunden, die in den vergangenen Wochen in Frage stand.

Innerhalb eines Monats ging es um 2,9 % aufwärts. Innerhalb von drei Monaten ist das Ergebnis damit pari. Der Aufwärtstrend also ist charttechnisch betrachtet kurzfristig allenfalls leicht zu beobachten.

Wesentlich interessanter sind die Chancen aus Sicht der technischen Analysten. Hier liegt eine Comeback-Chance vor, heißt es. Der gD38, das kurzfristig interessante Trend-potenzial messend, ist bei 397,83 Euro nun überwunden worden. Das kurzfristige Pendant RSL (über 30 Tage) ist nun minimal im Aufwärtstrend. Die Aktie hat zudem ein interessantes, da positives langfristiges Momentum.

Nur die 100-Tage-Linie wie auch die 200-Tage-Linie sind aktuell noch nicht überwunden. Damit ist die Aktie im formalen technischen Baisse-Modus. Da aber die Kursbewegung nun langsam Fahrt aufnimmt, eröffnet sich hier eine interessante Chance. Wenn der Wert auf mehr als 425 Euro steigt, ist zumindest die Chance auf einen mittelfristigen Durchbruch nach oben aus technischer Sicht möglich.

Zudem hat der Wert den Vorteil, dass die Volatilität als Maßstab für die Risiken vergleichsweise überschaubar ist. Die Vola über 30 Tage liegt bei 26 % – dies ist für technische Analysten ein positives Signal, heißt es.

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Quelle: www.onvista.de, eigene Bearbeitung