Chaos an den Börsen? Nicht für Dividendenjäger

Liebe Leser,

die Börsen scheinen in einen Risikomodus überzugehen. Erneut verlieren die Märkte massiv. Der Dax in Deutschland kippte auf insgesamt 12.377 Punkte. Der TecDax  verlor auf weniger als 3.000 und der Euro Stoxx 50 rutscht langsam der 3.100er-Marke entgegen. Ist es jetzt zu riskant, in Aktien zu investieren? Nein – konzentrieren Sie sich einfach auf den wesentlichen Kern.

Dividenden – stärker

Wer auf Dividenden setzt, wird ohnehin „immer“ oder jedenfalls meistens deutlich besser abschneiden als diejenigen, die einfach Kursgewinne vor Augen haben. Dafür gibt es langjährige Studien.

Eine, die mich besonders beeindruckt hat, zeigt die Entwicklung der wichtigsten Aktien mit und ohne Dividendenrendite. Die Dividendenrendite ermittelt sich, indem Sie die ausgezahlten oder erwarteten Dividenden durch den jeweiligen Einstiegskurs teilen.

Also: Wenn Sie 1 Euro Dividende erhalten und 10 Euro für die Aktie bezahlt haben, errechnet sich daraus eine Dividendenrendite in Höhe von 10 %.

Dividenden – die höchsten Gewinne für Aktien bzw. die geringsten Schwankungen!

Quelle: www.institutional -money.com

Die Gewinnkurve zeigt, dass die Zahlungsströme für europäische Großunternehmen weniger großen Schwankungen unterliegen als die Ströme für Unternehmen, die keine Dividendenrendite ausweisen. Dividenden sichern Sie also gegen die Schwankungsanfälligkeit der Märkte ab, geht aus diesen Darstellungen hervor.

Die Studie selbst bezieht sich auf „normale“ Zeiten, in denen die Corona-Pandemie nicht gewirkt hat. Die Volatilität ist allerdings nicht der einzige Maßstab für den Erfolg von Aktie. Sehen Sie sich auch die Wirkung von Dividenden auf Renditen an.

Der MSCI Europa hat ungefähr 40 % nur auf Basis der ausgezahlten Dividenden zusätzlich verdient. Der MSCI Nordamerika, also vor allem die USA, hat einen Anteil von 32,2 % durch Dividenden erwirtschaftet. Und der MSCI Pazifik konnte immerhin 38 % durch Dividenden erwirtschaften.

Anteil von Dividenden an den Gewinnen verschiedener Regionen

Quelle: www.institutional -money.com

Letztlich zeigt sich auch in der langfristigen Entwicklung, wie bedeutend Dividenden in den vergangenen Jahren bzw. Abschnitte waren. Sie sehen in der folgenden Grafik, dass Aktien zwischen 1973 und 2018 fast nie stärkere negative Renditen abwerfen (mussten), sofern Sie auf Dividendenwerte gesetzt hätten.

Im Zeitablauf stark: Dividenden schützen vor Kursverlusten

Quelle: www.institutional -money.com

Die Zahlen repräsentieren jeweils Abschnitte von fünf Jahren. Schwächere Aktienjahre werden demnach relativ schnell wieder ausgeglichen. Dass die Rechnung hier für europäische Aktien aufgegangen ist, wird beispielsweise mit den Horrorjahren zwischen 2008 (Finanzkrise) bis 2013 deutlich. Die Aktienkurse haben insgesamt -5,8 % nachgegeben. Dennoch reduzierte sich der Verlust auf ein Minimum, da die Dividendenrendite hoch blieb.

Die Gesamtrendite entnehmen Sie dann der folgenden Grafik.

Quelle: www.institutional -money.com

In Dividenden investieren: Auch für 2020 und 2021 das richtige Programm

Die Dividenden-Überlegenheit wird sich in den kommenden Jahren fortsetzen. Denn Dividenden sind ein Anzeichen dafür, dass Märkte funktionieren: Der Gewinnzwang von Unternehmen an den Märkten ergibt sich daraus, dass sie zum einen Investoren verlieren würden, wenn sie nicht Profite erwirtschafteten.

Zum anderen aber würden vorher vor allem die Verantwortlichen, hier die jeweiligen Manager, letztlich mit ihrer Absetzung rechnen müssen, wenn sie keine Gewinne erwirtschaften. Also: Es wird immer Unternehmen geben – solange die Märkte insgesamt funktionieren -, die Gewinne erzielen. Diese werden sie in der Regel mit den Eigentümern teilen müssen, also Dividenden ausschütten. Sonst werden zu viele Investoren sich andere Unternehmen suchen, an denen sie sich beteiligen können.

Unter dem Strich heißt es einfach nur, dass Dividenden langfristig immer ein Teil der Aktienmärkte insgesamt sein werden. Deshalb ist es sinnvoll, sich an Dividenden als Erfolgsmaßstab für die Leistungsfähigkeit eines Unternehmens zu orientieren.

Dabei werden Sie vor allem solange profitieren, wie Sie Unternehmen finden, die nicht nur einmalig als Marketingmaßnahme hohe Dividenden ausschütten, sondern stetige Dividendenzahler. Diese sind beispielsweise auch im Dax vertreten bzw. in Deutschland.

Eine der stärksten Aktien unter diesen Vertretern ist die „Münchner Rück“ mit der WKN 843002. Die Rückversicherer erhöhen seit deutlich über zehn Jahren Jahr für Jahr ihre Ausschüttungen.

Immer mehr: Jahr für Jahr…

Sehen Sie sich die jeweiligen Aktienkurse zur den Hauptversammlungen und die ausgeschüttete Dividende seit 2003 an.

Münchner Rück erhöht und erhöht

  • 2003: 93,56 Euro Kurs   1,25 Euro Dividende
  • 2004: 84,80 Euro Kurs   2,00 Euro Dividende
  • 2005: 90,61 Euro Kurs   3,10 Euro Dividende
  • 2006: 114,20 Euro Kurs 4,50 Euro Dividende
  • 2007: 135,15 Euro Kurs 5,50 Euro Dividende
  • 2008: 126,75 Euro Kurs 5,50 Euro Dividende
  • 2009: 103,75 Euro Kurs 5,75 Euro Dividende
  • 2010: 112,75 Euro Kurs 6,25 Euro Dividende
  • 2011: 115,20 Euro Kurs 6,25 Euro Dividende
  • 2012: 117,15 Euro Kurs 7,00 Euro Dividende
  • 2013: 158,65 Euro Kurs 7,25 Euro Dividende
  • 2014: 166,45 Euro Kurs 7,75 Euro Dividende
  • 2015: 190,90 Euro Kurs 8,25 Euro Dividende
  • 2016: 174,00 Euro Kurs 8,60 Euro Dividende
  • 2017: 189,40 Euro Kurs 8,60 Euro Dividende
  • 2018: 197,60 Euro Kurs 9,25 Euro Dividende
  • 2019: 223,00 Euro Kurs 9,25 Euro Dividende
  • 2020: 220,70 Euro Kurs 9,80 Euro Dividende

Sie sehen: Die Dividendenrendite liegt stets bei 4,5 % bis 6 %. Die Dividende der Münchner Rück steigt, weil auch die Gewinne klettern. Die Ausschüttung soll 2021 zumindest stabil bleiben, auch wenn die Gewinne coronabedingt gesunken sind. Ausnahmsweise erhöht sich damit die Ausschüttungsquote aus dem Gesamtergebnis.

Rückversicherer aber können bei Schäden ihre Prämien weiter erhöhen. Daher sind die Aktien aus dieser Branche stets auch für Dividendenjäger eine herausragende Chance. Andere Beispiele: Hannover Rück oder die Swiss Re.

Greifen Sie zu, so die Meinung von Analysten, die sich mit der Szene beschäftigt haben. Die Kurse des Unternehmens fallen derzeit, weil die Angst vor einem nächsten Lockdown etwas größer geworden ist. Davon jedoch sollte sich niemand beeindrucken, der langfristig die dann steigenden Einnahmen betrachtet.

Sie können auf Basis der Dividenden mit einer Mindestverzinsung von 4,5 % bis 5 % rechnen.