Corona: Die Angst ist groß

Liebe Leser,

wir sehen derzeit an den Börsen eine unverändert starke Entwicklung, auch wenn es in den vergangenen Tagen munter hin und her ging. Die Corona-Krise scheint kurzfristig an den Aktienmärkten keine wesentliche Rolle zu spielen.

Die zurückliegenden 14 Corona-Panik-Tage: Kein Problem beim Dow Jonoes

Quelle: www.onvista.de, eigene Bearbeitung

Nehmen wir den Dow Jones als weltweiten Leitindex und damit als das Barometer, das den Krisenmodus tatsächlich anzeigen könnte.

Die Ergebnisse von -0,5 % in einer Woche sind jedoch so harmlos, dass die Angst vor einem Corona-Crash sich hier nicht im Geringsten andeutet. Sehen wir genauer hin:

  • In den vergangenen vier Wochen ging es insgesamt um minimale 4 % nach oben.
  • In drei Monaten konnte das US-Börsenbarometer um etwa 5 % aufsatteln.
  • In einem Jahr beträgt das Plus selbst nach einem Corona-Einschnitt noch immer + 6 %.

Nichts deutet darauf, dass der Dow Jones –  und damit letztlich der weltweite Aktienmarkt, in die Knie gehen würde.

Dow Jones – und Dax – im Vergleich zum März: Es passiert nichts

Quelle: www.onvista.de, eigene Bearbeitung

Dabei kann es durchaus jederzeit passieren, dass es kurzfristig zu einem Crash kommt – der sogar recht heftig ausfallen kann. Der Dax ist im März in der ersten Corona-Phase gleich auf etwa 8.600 Punkte gefallen, um anschließend wieder (fast) an die Marke von 13.000 Punkten anzuklopfen.

Alle Börsen in der Krise (Corona) recht stark

Quelle: www.test.de

Sie sehen, dass sich der britische und der spanische Markt sogar vergleichsweise schwach erholt haben – aber sie haben sich erholt.

Bei einem schnellen zweiten Crash hintereinander könnte die Situation anders – vielleicht etwas dramatischer   aussehen. Die bisherigen Krisen geben darüber keine Auskunft, da es in der Regel keine zweite Welle bei diesen Krisen gab. Ich erinnere an die Krisen, die ich an dieser Stelle vor einer Woche beschrieben hatte.

Krisen: Bis dato kehrten sie nicht zurück – deshalb erholten sich die Märkte jeweils relativ rasch

Quelle: www.boerse.de

Im Vergleich dazu also könnte es eine neue Situation geben.

Bis dato haben die verschiedenen Anlageklassen die Krise aus der ersten Corona-Welle recht gut verarbeitet. Stellt dies das entscheidende Vorbild für die künftige Entwicklung dar?

Krisenergebnisse der verschiedenen Anlageklassen nach dem Ausbruch der Corona-Krise 2020

Quelle: www.test.de

Aktien sind demnach deutlich volatiler, also schwankender als Gold und Anleihen gewesen. Dies kann einen wichtigen Hinweis auf die richtige Reaktion sein, die eine zweite Welle erforderte. Möglicherweise wäre es hier am besten, einen Anlagemix zusammen zu stellen.

In der vergangenen Woche führte ich an dieser Stelle die Schuldverschreibung „Xetra Gold“ auf. Diese Schuldverschreibung verbrieft das Recht auf die Lieferung von Gold, dessen Preis mit dem Zertifikat abgebildet wird.

Die Anlageform als Zertifikat oder als „Schuldverschreibung“ hat einen bestimmten Vorteil:

Sie haben keine Kosten mit der Lagerung und kein Risiko dafür, dass das Gold in irgendeiner Form verschwinden könnte. Zudem sind die Kosten der Lagerhaltung gering: Sie bezahlen lediglich eine minimale Verwaltungsgebühr von maximal 0,3 % pro Jahr für das Zertifikat an sich. Die Goldauslieferung, die allerdings relativ teuer werden könnte, beantragen Sie dann beim Emittenten der Schuldverschreibung, der Xetra AG.

Eine Alternative ist selbstverständlich der Goldkauf an sich. Dabei können Sie bei verschiedenen Händlern Barren und / oder Münzen kaufen, wobei aus Kostengründen eine Sonderprägung in der Regel zu teuer ist. Je weniger Sie als Absicherung in solche Goldstücke investieren, desto teurer allerdings ist ein solcher Erwerb von physischem Gold.

Ankaufkosten Gold bei einem Einsatz von 5.000 Euro

Anbieter / MünzePreis GoldGoldspot pro kgpro Unzepro GrammAufgeld
Kronen 100 Kr  (30,49 g)1.579,00 EUR51.787,50 EUR1.610,77 EUR51,79 EUR0,45%
Degussa Sonne/Mond Goldhandel     
Goldbarren 50 g2.594,98 EUR51.899,60 EUR1.614,26 EUR51,90 EUR0,67%
Münzen Engel     
Goldbarren 1 kg51.921,90 EUR51.921,90 EUR1.614,95 EUR51,92 EUR0,71%
MP Edelmetalle     
Goldbarren 250 g12.985,59 EUR51.942,40 EUR1.615,59 EUR51,94 EUR0,75%
ESG Edelmetalle     
Goldbarren 1/2 kg  (500 g)25.999,75 EUR51.999,50 EUR1.617,37 EUR52,00 EUR0,86%
ESG Edelmetalle     
Goldbarren 100 g5.204,00 EUR52.040,00 EUR1.618,62 EUR52,04 EUR0,94%
Gold-Exchange     
Centenario 50 Pesos1.956,96 EUR52.185,60 EUR1.623,15 EUR52,19 EUR1,22%
silber-werte.de     
Goldbarren 1 oz1.626,45 EUR52.292,40 EUR1.626,48 EUR52,29 EUR1,43%
ESG Edelmetalle     
Sovereign 1 Pfund  (7,32 g)383,24 EUR52.355,20 EUR1.628,43 EUR52,36 EUR1,55%
silber-werte.de     
Dukaten 4 Dukat  (13,77 g)721,30 EUR52.382,00 EUR1.629,26 EUR52,38 EUR1,60%
Heimerle + Meule     

Quelle: www.gold.de

Die Kosten sind durchschnittlich in den meisten Fällen mit etwa 2 % sogar noch höher – Kosten im Sinne von „Aufgeld“ als „Aufschlag“ der Gebühren gegenüber dem Goldwert.

Wenn Sie Gold physisch kaufen, sind hier oben die für einen Anlagebetrag genannten verschiedenen Goldstücke und die Händler, die genannt werden, derzeit am lukrativsten. Dennoch gilt:

Mischen Sie ein Zertifikat oder eine Schuldverschreibung wie Xetra Gold bei. Dieses Zertifikat können Sie jederzeit über die Börsen handeln. Es hat die Wertpapierkennnummer A0S9GB und bietet einen „Spread“ (Unterschied zwischen An- und Verkaufskursen) in Höhe von 0,10 %. Günstiger können Sie sich mit Gold kaum absichern, sofern Sie nicht „Gold“ als „Währung“ nutzen möchten.

Als Währung eignet sich Gold vor allem in kleinen Münzen.

Zusätzliche Empfehlungen

Zudem empfiehlt es sich trotz der kurzfristigen Unsicherheit an den Aktienbörsen (siehe Reaktion nach dem Corona-Crash im März), Aktien zu kaufen. Wenn Sie keine Einzelauswahl treffen möchten, kaufen Sie einfach einen oder zwei ETFs (dies sind Fonds, die zumeist Indizes wie den Dax 1:1 abbilden). Diese ETFs erhalten Sie über Ihre Depotbank. Die empfohlenen ETFs sollten Sie auf den Dax und den Dow Jones erwerben.

Diese ETFs werde ich in einer Woche zudem näher für Sie untersuchen.