Crash – beim Bitcoin?

Liebe Leser,

an dieser Stelle lesen Sie des Öfteren davon, dass der „Crash“ kommt. Was ist eigentlich gemeint? Der Crash meint den „Wirtschaftscrash“, also einen möglichen (Teil-)Zusammenbruch der bisherigen volkswirtschaftlichen Systeme. Ausdrücklich nicht gemeint wäre ein dauerhafter Aktiencrash.

In den vergangenen Wochen habe ich mehrfach davon berichtet, dass sich an zahlreichen Märkten eine Blase bildet. Dies wiederum betrifft nicht nur den Geldmarkt, der von einer ungeheuren Geldschwemme belastet wird. Dies betrifft auch Sachmärkte wie mutmaßlich Immobilien. Hier hat sich eine Blase gebildet. Ich darf noch einmal an eine Statistik erinnern, bei der es um die Rückschlaggefahr auf dem Markt geht.

Danach werde ich Ihnen belegen, dass es neben Gold auch mit Aktien möglich sein wird, den Crash zumindest vernünftig zu überstehen. Denn Aktien – von Unternehmen, die stark an den Märkten vertreten sind, zeigen sich stets als Gewinner der Krise(n). Es gibt demnach weiterhin zwei Krisenklassen, von denen Sie profitieren können: Aktien und letztlich auch – langfristig – Gold.

Rückschlaggefahr bei Immobilien

Auf diese Grafik bin ich zuletzt in der vergangenen Woche nicht hinreichend eingegangen. Daher noch einmal die Hinweise: Die Kaufpreise in Deutschland steigen seit geraumer Zeit und vielen Jahren in immer schnellerem Tempo. Dies bezieht sich hier auf die inserierten Preise. Diese Daten sind deshalb gültig, weil sich in der Praxis zeigt, dass sie relativ bezogen auf die tatsächlich gezahlten Preise eine vernünftige Schätzung darüber erlauben, wie sich die Daten entwickeln. Die inserierten Preise sind selbstverständlich im Durchschnitt höher als die letztlich gezahlten Preise – es kommt ausschließlich auf die Tendenz an.

Aus diesen Preise, die immer stärker steigen und den inserierten Mieten wiederum lässt sich eine Deckungslücke errechnen. Nicht alle Investoren in Immobilien werden diese beziehen. Zahlreiche Käufer oder Bauherren wollen vermieten. Wenn die Kaufpreise (und auf Basis der steigenden Nachfrage nach Handwerkern auch die Errichtungspreise) stärker steigen als die Mieten, dann nützen niedrige Zinsen letztlich wenig: Die Rentabilität für Vermieter sinkt tendenziell in Deutschland beträchtlich.

Dieser Befund verstärkt sich, wenn Sie daran denken, dass die Politik hier weiter mäßigend eingreifen möchte. Der Mietendeckel wird über kurz oder lang wahrscheinlich das Land überziehen.

Zwischenfazit: Der Immobilienmarkt wird für (künftige) Vermieter ersichtlich schwieriger. Dies führt zudem tendenziell zu einer geringeren Nachfrage nach Bestandsimmobilien. Es sieht sieht so aus, als würden die Preise derzeit noch steigen. Wie schnell die Blase platzt, kann niemand berechnen. Dass sie platzt – möglicherweise nach und nach – ist recht wahrscheinlich.

Immobilienblase führte 2006 in den USA wegen hoher Immobiliendarlehen zum Crash

Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Weltfinanzkrise#/media/Datei:Case-Shiller_National_Home_Price_Index.svg

Die Grafik zeigt die Entwicklung bis zum Jahr 2006, als es zum Peak an den Immobilienmärkten in der größten Volkswirtschaft der Welt kam – in den USA. Dort hatten sich die Immobiliendarlehen praktisch über viele Jahre extrem erhöht. Schlussendlich erhielten Käufer, die sich für Immobilien interessierten, teils Darlehen in Höhe von mehr als 100 % des Beleihungswertes.

Mit anderen Worten: Wer kaufte, hatte nachher zumindest technisch mehr Geld als vorher. Vor diesem Hintergrund wuchsen die Immobilienpreise – hier indiziert – gigantisch um etwa das Dreifache gegenüber 1986, also innerhalb von 20 Jahren.

Folge dieser Immobilienblase und deren Platzen war dann eine gigantische Korrektur in den Bilanzen der kreditgebenden Banken. Diese mussten die Darlehen teils in großem Stil abschreiben und gerieten häufig genug fast über Nacht in die roten Zahlen. In der Situation erfanden Finanzmarktteilnehmer, wiederum letztlich in den Banken, Schuldpapiere mit etwas höheren Zinsen, die sie über die ganze Welt verkaufen. Käufer etwa in Deutschland waren zahlreiche Kommunen, die Geld anlegen wollten. Jahre später gaben die jeweiligen Kämmerer in entsprechenden Prozessen an, dass sie nicht geahnt hätten, dass sich hinter den Schuldpapieren die Haftung für diverse Kredite verbarg. Die Architekten der Schuldscheine hatten die Rückzahlung an den Zahlungsausfall oder den -nichtausfall von Darlehen in den USA gekoppelt.

Die Immobilienblase in den USA also sorgte im ersten Schritt nach dem Platzen der Darlehen für ein Aus bei zahlreichen kleinen und großen Banken in den USA und später auch für die praktische Überschuldung von Banken u.a. in Deutschland. Dies löste letztlich die Finanzkrise 2008 / 2009 aus, in deren Folge die Aktienmärkte gleichfalls zusammenbrachen.

Zweites Fazit: Wenn die Immobilienblase platzt – und bei sehr niedrigen Darlehenszinsen, die eines Tages wieder steigen, dürfte sie platzen -, werden auch andere Märkte in Mitleidenschaft gezogen.

Die Immobilienblase in Deutschland ist noch nicht so groß wie damals oder teils auch heute in den USA. Dennoch: Sie könnte vorzeitiger platzen. Die Banken in der EU sollen Angaben der EZB (Europäische Zentralbank) nach mit 1,8 Billionen Euro verschuldet sein.

Aktienmärkte: Die „Rettung“?

Auch die Aktienmärkte brachen seinerzeit zusammen. Der Dax etwa fing bei etwa 8.000 Punkten im Jahr 2008 an und verlor bis zum März 2009 auf bis zu etwa 3.300 Punkte. Dieser Absturz war letztlich nur der Panik geschuldet, da die Märkte Angst vor dem Totalzusammenbruch zu haben schienen.

Zahlreiche Unternehmen verdienten jedoch dennoch weiterhin Geld – und standen nicht im Geringsten vor dem Zusammenbruch.

Die Nervosität der Märkte wird in der Volatilität, der Schwankungsbreite, recht gut sichtbar.

Quelle: https://business-personalities.com/robert-halver-analysen-fuer-anleger-und-aktienmarkt-der-eurozone/24563/

Der Chart zeigt, wie die Kursschwankungen auf verschiedene Krisen reagierten (hier der Euro Stoxx 50.-Index). Die Schwankungen nach dem Platzen der Immobilienblase (hier auch verzeichnet als „Lehman-Pleite“ – eine US-Großbank) sind weitaus größer als etwa nach dem Anschlag auf das World Trade Center im September 2001. Auch die Eurokrise 2011 / 2012, als Griechenland praktisch pleite war, hat keine so großen Spuren mehr hinterlassen.

Sie sehen also, dass Aktien tatsächlich erheblich schwanken können und auch schwanken werden. Auf der anderen Seite gilt stets: Die Kurse erholen sich wieder, die Schwankungen reduzieren sich.

Dax: Immer wieder stark (Rückrechnung seit 1959)

Quelle: www.boerse.de

Der Chart ist logarithmisch. Er zeigt sozusagen abgefedert in relativen Prozentzuwächsen pro Jahr die Entwicklung. Dennoch – trotz dieser Abfederung -, ist der Index nach dem immensen Rückschlag 2008 / 2009 (von dem Sie oben gelesen haben) immer wieder zurückgekommen.

Aktien liefern eine Performance von 7 % bis 9 % p.a. – typischerweise nach Inflation. Voraussetzung ist zweierlei:

  • Kaufen Sie Unternehmen, die seit vielen Jahren Gewinne erwirtschaften und in allen Marktphasen stark sind (dies sind etwa: Coca-Cola, Procter & Gamble oder inzwischen auch Apple aus den USA) oder
  • Kaufen Sie ganze Indizes wie den Dax oder den Dow Jones in Form von ETFs – dies sind Fonds, die ganze Indizes abbilden und an den Börsen kostengünstig gehandelt werden.

Wenn Sie auf diese Weise investiert sind, halten Sie die Positionen auch in Krisen. Ihr Vermögen wird es Ihnen danken.

Zudem setzen Sie auf Gold, wie Sie es in den vergangenen Wochen an dieser Stelle des Öfteren lesen konnten.