Crash: Das Bargeldsignal

Liebe Leser,

in der EU bahnt sich ein massiver Einschnitt an. Innerhalb der Euro-Zone soll es nach jüngsten Vorschlägen zu einer Bargeldobergrenze kommen. Selbst die großen Leitmedien sehen die Risiken, die entstehen. Schützen Sie sich.

Nur noch mit Karten zahlen

Bargeld ist nach einem geflügelten Wort „gelebte Freiheit“. Wer Bargeld nutzt, hinterlässt jedenfalls keine wesentlichen Spuren beim persönlichen Verhalten. Wer Bargeld nutzen darf, wird dabei nicht von seinen Vorhaben abgehalten werden können.

In der Euro-Zone und namentlich bei uns in Deutschland gibt es eine Annahmepflicht für den Euro – und eigentlich auch in Form von Bargeld. Einige Restaurants versuchen (immer wieder), darauf zu verweisen, nur noch elektronisches Geld annehmen zu wollen.

Allerdings gehen zunehmend die öffentlichen Institutionen dazu über, Bargeld abzuschaffen. Wenn Sie Ihre Wasser- oder Stromrechnung mit Bargeld bezahlen wollen, werden Sie daran scheitern. Gleichfalls werden Sie nicht damit landen können, Bargeld in Berliner Bussen zu verwenden. Wie der „Spiegel“ berichtet, verweisen die öffentlichen Nahverkehrsbetriebe in Berlin darauf, dies würde den Vorgang beim Einsteigen beschleunigen.

Dies mag für junge Menschen gelten, die ohnehin alle Geschäfte über ihr Smartphone erledigen. Ganz sicher wird dies für die ältere Bevölkerung nicht so einfach möglich sein. Arme, Alte und vielleicht auch ausländische Gäste scheinen in Berliner Verkehrsbetrieben nicht mehr ohne Weiteres erwünscht zu sein.

Auch andere Behörden, etwa die Zulassungsstellen, verweigern inzwischen teils die Annahme von Bargeld. Wer sich in Rathäusern oder Ordnungsämtern um Gebühren erleichtern möchte, wird nicht mehr überall diesen Wunsch durchsetzen können. Wohin das Auge blickt: Der Kampf gegen das Bargeld. läuft.

Warum Bargeldeinschränkungen den Crash andeuten

Bargeld aber ist nicht zufällig auf dem Weg in die Mottenkiste. Es gibt zahlreiche Argumente, die der IWF (Internationale Währungsfonds) bereits gegen die Verwendung von Bargeld aufgelistet hat. Hier wird es absurd.

  • Bargeld sei schmutziger, so eines der Argumente, die insbesondere in Studien von Kreditkartenunternehmen durch Daten unterfüttert worden sind.
  • Bargeld würde von Kriminellen genutzt, um Schwarzgeld zu nutzen und zu waschen (d.h., in dem Bargeld-Umsätze behauptet werden, bei denen es keine Leistungen gegeben hat – einfach nur, um Geld im normalen Kreislauf nutzbar zu machen).
  • Bargeld würde es außerdem Steuersündern ermöglichen, ihre Geschäfte am Fiskus und damit an der Allgemeinheit vorbei zu machen.

Tatsächlich werden kriminelle Kräfte andere Wege finden, um Geld auf diese Weise zu nutzen. Wenn dies nicht in Papiergeldwährungen wie dem Euro passiert, dann in anderen Währungen wie dem Dollar – oder auch in anderen Vermögenseinheiten wie dem Bitcoin oder alternativen Kryptowährungen.

Es muss andere Gründe für die Abschaffung oder Reduktion des Bargelds geben – und es gib sie.

Es geht um die ungehinderte Geldmengenproduktion, d. h. die Ausweitung der Geldmenge durch die Zentralbanken und um die beschleunigte Kreditvergabe dafür.

Die Geldmenge steigt und steigt – dies führt zur Inflationierung

Quelle: upload.wikimedia.org/wikipedia/de/5/52/Geldmenge_M3_1980bis2016.png

Geld entsteht durch Kredite

Denn Geld entsteht vornehmlich durch Kredite. Um die Kreditaufnahme anzuregen, benötigt es niedrige Zinsen und inzwischen sogar negative Zinsen. Wird ein Darlehen aufgenommen, schreibt der Kreditgeber dem Darlehensnehmer den Kredit auf dessen Konto gut. Dafür muss der Darlehensgeber nicht das vorhandene Geld anderer Kunden nutzen, sondern kann 90 % (etwa) einfach aus dem Nichts schöpfen. Warum?

Es ist bekannt, dass die Kontoinhaber im Durchschnitt einen großen Teil des Guthabens nicht für Bargeldnutzungen abheben. So kann das Geld formal zusätzlich als Kredit auch anderen Konten – also Darlehensnehmern – gutgeschrieben werden. Das Geld wird in erster Linie dann gleichfalls nicht bar genutzt, sondern per elektronischer Überweisung.

Kurz: Es wäre praktisch, wenn Bargeld weiter eingedämmt würde, um dafür neue Kredite noch einfacher und vor allem verstärkt auszureichen. Die Corona-Krise hat den Kapitalbedarf an den Märkten trotz der ohnehin steigenden Geldmenge immens vermehrt.

Die Institutionen wissen, dass Kredite dann noch attraktiver werden, wenn der Negativzins durchgesetzt wird. Hier schließt sich der Kreis. Um Negativzinsen durchzusetzen, die zur vermehrten Kreditvergabe führen würden, werden die Geschäfts- und Zentralbanken vieles daran setzen, Bargeldnutzungen zu reduzieren.

Bargeld lässt sich bei Negativzinsen zum Schutz einfach abheben. Dies gilt es zu verhindern. Der vorerst nächste Schritt der Eurozone nun ist der Versuch, die Bargeldobergrenze einheitlich bei maximal 10.000 Euro festzusetzen. Mehr als 10.000 Euro sollen die Menschen bei Handelsaktivitäten nicht mehr nutzen dürfen.

Andere Länder haben die Grenzen noch wesentlich weiter herabgesetzt.

In Italien gilt heute bereits eine Obergrenze in Höhe von 2.000 Euro, „ohne dass es das Geschäftsmodell der Mafia fundamental erschüttert hätte“, wie der „Spiegel“ betont. Richtig: Es geht letztlich nicht darum, die Aktivitäten Krimineller zu unterbinden. Dies wäre nicht so ohne weiteres möglich.

Mit anderen Worten:

Sie können entweder vermuten, dass der Staat ohnehin Böses im Sinn führt und Bargeld zur Kontrolle der menschlichen Aktivitäten am liebsten abschaffen würde. Dies wiederum lässt sich allenfalls vermuten, aber nicht belegen.

  • Allerdings können Sie davon ausgehen, dass es hier vor allem um die Ausweitung der Geldmenge geht, indem Negativzinsen weiter vorangetrieben werden. Und dies ist ein klares Crash-Signal, das Sie nicht übersehen sollten.
  • Sie müssen unterstellen, dass die verzweifelten Aktivitäten, Bargeld zu reduzieren, die Sie jetzt wieder beobachten können, Beleg dafür sind, dass die Negativzinsen sogar noch verschärft werden.
  • Die Prognose: In den kommenden Jahren wird der Trend zu negativen Zinsen offensichtlich weiterhin anhalten.
    • Lebensversicherungen werfen kein Geld mehr für Sie ab – nach Abzug der Inflationsrate
    • Pensionskassen werden die Ansprüche der zahlenden freien Berufe nicht mehr erfüllen können
    • Sparbücher und Sparverträge sind und bleiben unattraktiv
    • Die Baudarlehen bleiben günstig und werden die Immobilienpreise sowie auch die Mieten weiter in die Höhe treiben
    • Die Aktienkurse werden aller Wahrscheinlichkeit nach noch in den nächsten Jahren weiterhin durch die Decke gehen, bevor sie in einem einzigen großen Crash zusammenfallen, wie die „österreichische Schule“ mit einer Theorie zu steigenden Geldmengen belegt hat (Crack-Up-Boom-Theorie).

Schutz finden Sie weiterhin in Aktieninvestitionen, wenn Sie Unternehmen mit sehr großer Marktmacht anlegen und vor allem auch in Edelmetallen. Der Goldpreis lässt sich nicht exakt berechnen, denn nur die Zentralbanken und wenige Fonds sind echte Käufer mit größeren Mengen. Tendenziell aber sind Gold-Investitionen Ihr Rettungsanker gegen die Folgen und Hintergründe der laufenden Bargeldreduktion.

Das Fazit: Lesen Sie von Bargeldobergrenzen, ist dies eine langfristige Crash-Warnung.