Dividenden und Covid-19 – müssen Sie Ausfälle befürchten?

Liebe Leser,

das dritte Quartal ist nun zu Ende gegangen. Noch liegen keine Quartalsberichte vor, doch nun nährt sich der Verdacht, dass die Dividendensaison 2021 deutlich schwächer wird als vermutet. Dividenden sollten lediglich aus den Gewinnen bezahlt werden, diese Vorgehensweise ist bei Value-Investoren, wie ich mich verstehe, unumstößlich.

Deshalb sind schon einige Dividenden in diesem Jahr ausgefallen – und bereinigen die Liste der möglichen Dividenden-Könige, die Sie kaufen können.

Prominentes Opfer des Geschäftsjahres: CTS Eventim

Quelle: www.onvista.de

Dieses Unternehmen veranstaltet und vermarktet Veranstaltungen wie Konzerte. Einnahmen gibt es praktisch nicht, die Dividenden werden ausfallen.

Wer Dividenden als Entscheidungskriterium verwendet – wie es auch sinnvoll ist -, sollte sich von Eventim trennen.

Der nächste Fall: Deutsche Euroshop

Die Deutsche Euroshop vermarktet Gewerbeimmobilien. Dies ist möglicherweise in den vergangenen Monaten sogar noch geschehen – allerdings hatten die Mieter das Recht, die Mieten stunden zu lassen. Die Deutsche Euroshop galt stets als Dividendenperle.

Diese Dividendenperle ist nun nicht mehr aktuell. Die Dividenden wurden zusammen gestrichen. Der Kurs verhielt sich entsprechend:

Deutsche Euroshop: Ohne Dividenden ein brutaler Absturz

Quelle: www.onvista.de

Die Dividendenstars aus Deutschland

Demgegenüber sind auf Basis der aktuellen Entwicklung zahlreiche Aktien aus Deutschland noch immer starke Werte, die Sie in einem Dividenden-Depot berücksichtigen können. Sehen wir uns die aktuell stärksten Empfehlungen an.

Aktien mit starker Dividendenpolitik

  • Allianz: Allianz hat noch immer eine Dividendenrendite von 5,9 %. Damit ist das Unternehmen eines der am besten rentierenden Papiere im deutschsprachigen Raum, die überhaupt eine Empfehlung wert sein könnten. In den vergangenen elf Jahren wurde die Dividende in keinem einzigen Fall / Jahr gesenkt. Für 2020 sollte sich eine Dividende in Höhe von 9,60 Euro ergeben. Dabei würden ungefähr 50 % der Gewinne ausgeschüttet. Diese Quote gilt als Optimum.

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  • BASF: Der deutsche Chemiekonzern BASF gilt gleichfalls als eine der großen Dividendenperlen. Die Dividende könnte sich für dieses Jahr auf 3,30 Euro belaufen. Damit wird im zehnten Jahr hintereinander die Dividende nicht gesenkt. Die Dividendenrendite ist noch höher als bei der Allianz. Sie beläuft sich auf 6,4 % bezogen auf die aktuellen Kurse. Die Aktie gilt bezogen auf ihren Kurs als langweilig. Bezogen auf die Dividende als eindrucksvoll.

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  • Eckert & Ziegler: Gleichfalls interessant ist das Unternehmen Eckert & Ziegler. Die Dividendenrendite beläuft sich aktuell auf etwa 3,9 %. Damit ist das Unternehmen dividendenstark wie seit inzwischen vielen Jahren. Die Dividende wurde immerhin in 14 Jahren hintereinander nicht gesenkt. Allerdings ist die Dividende mit 1,70 Euro im Grunde aus der Substanz finanziert. Hier müssen wir damit rechnen, dass die Dividende vielleicht sogar dauerhaft unter Druck geraten wird.

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  • Bemerkenswert bleibt die Dividende der Deutschen Post. Diese beläuft sich aktuell auf etwa 2,5 %. Das Unternehmen profitiert sogar von der Corona-Krise, insofern inzwischen deutlich mehr auf dem Postwege verschickt wird, wenn der Lockdown regional oder überregional wieder um sich greift. Die Deutsche Post kann für sich in Anspruch nehmen, seit immerhin 11 Jahren die Dividende nicht mehr gesenkt zu haben. Die Auszahlungen steigen im Durchschnitt um etwa 6 % pro Jahr.

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  • Aus der Schweiz bieten sich gleichfalls Unternehmen an. Dies ist beispielsweise die Valiant. Hier beläuft sich die Dividendenrendite auf 6,4 %. Die Dividende steigt seit Jahren um im Durchschnitt 9 % an. Das Unternehmen hat immerhin seit 23 Jahren die Dividende nicht mehr gesenkt. Diese Dividendenstabilität sollte sich auch in den kommenden Jahren zeigen.
  • Auch die Swiss Life ist attraktiv. Das Versicherungsunternehmen könnte durch Schadenszahlungen in diesem Jahr ggf. etwas an Substanz verlieren. Dennoch: Dann wird das Unternehmen künftig seine Prämien recht einfach wieder erhöhen können. Die Dividendenrendite wird sich auf ungefähr 5,6 % belaufen. Die Auszahlungsquote könnte bei ungefähr 50 % liegen. Auch dies gilt als günstig bzw. attraktiv.
  • Die Helvetia Holding ist gleichfalls ein attraktives Unternehmen. Die Dividendenrendite beträgt aktuell 6 %. Die Dividenden sind seit 11 Jahren nicht mehr gesenkt worden. Die Ausschüttungsquote von 54 % gilt als fast mustergültig. Insofern ist auch dieses Unternehmen sinnvoller Bestandteil eines herbstlichen Dividenden-Depots.

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  • Das nächste Versicherungsunternehmen: Swiss Re. Rückversicherer müssen die Schadensfälle aus dem Coronajahr 2020 in höhere Prämien im kommenden Jahr übersetzen. Die Swiss Re sollte dies bewerkstelligen können. Zumindest ist die mögliche Dividendenrendite mit einer Ausprägung von gleich 8,5 % sehr attraktiv. Die Konzernleitung hat die Dividende seit 11 Jahren nicht mehr gesenkt.
  • Dieselbe Gewichtsklasse hat die Zurich Group. Die wiederum bietet eine Dividendenrendite von 6,2 %. Das Unternehmen hat gleichfalls seit 11 Jahren seine Dividende nicht mehr senken müssen. Dies dürfte zumindest für einige Jahre das aktuelle Bild bleiben. Das Unternehmen allerdings schüttet einen hohen Anteil seiner „Gewinne“ an Dividenden aus. Hier gilt es, etwas vorsichtiger zu investieren.

Eine Alternative zu den Schweizer Unternehmen ist und bleibt die deutsche Munich Re mit der WKN 843002. Das Unternehmen ist mit einer Dividendenrendite von mehr als 4,5 % die sicherste Aktie aus dem Segment. Die Gewinne werden 2020 etwas schmelzen, da die Rückversicherungsprämien im kommenden Jahr steigen sollten.