Dramatische Zahlen aus den USA

Liebe Leser,

auch in diesen Tagen lohnt sich der Blick in die USA. Wir stehen vor einem weiteren Dilemma: Die Wirtschaft in den USA stockt. Jüngst ist die Zahl der Arbeitslosen wieder gestiegen. Dies ist nach einem Präsidentenwechsel wie von Trump auf Biden eine denkbar schlechte Ausgangssituation für die kommenden Monate.

Denn die Stimmung lässt nach – in den USA ist die sogenannte Spaltung der Gesellschaft ganz offensichtlich noch immer nicht beendet. Vermutlich dürfte sich das Problem bis 2022 oder gar 2024 hinziehen, denn die Trump-Anhänger sind sich derzeit sicher, der frühere Präsident werde wieder antreten oder seine innerparteilichen Feinde aus dem Weg räumen.

Eine Krise in den USA aber wird die gesamte Welt belasten. Die wirtschaftliche Situation ist ohnehin bedenklich. Sie sollten die Zahlen zur Kenntnis nehmen und eventuell sogar Rückschlüsse daraus ziehen.

Die Inflation steigt

Auch die Inflation in den USA steigt und steigt. Offiziell ist die Inflationsrate der Verbraucherpreise nur um 1,4 % gestiegen und damit ebenso hoch wie im Dezember 2020. Die relative Inflationsrate jedoch soll weiterhin steigen – das heißt, die Inflation wird tendenziell stärker als zuvor wachsen, meinen Beobachter und Analysten.

Auch die sogenannte Alternative Inflationsrate wächst weiter. Die Werte, die ShadowStats jüngst um besten gab, sind alarmierend. 9,1 % beträgt die Inflationsrate mit der ursprünglichen Basis der Preise von 1980. Diese Basis ist interessant, weil die Inflationsrate nicht, wie in der offiziellen Behörden-Lesart üblich, einfach korrigiert wird.

Die offizielle Rate etwa wird die Preise für technologisch bessere Waren (Computer sind das bekannteste Beispiel) trotz höherer Zuwächse wieder nach unten korrigieren. Schließlich würden die Käufer auch mehr Technik für ihr Geld erhalten, lautet die Überlegung dazu.

Dies ist möglicherweise richtig – allerdings ist die Beurteilung der Preisentwicklung unabhängig von den technischen Fortschritten gerade für den Mittelstand oder die ärmeren Haushalte wesentlich entscheidender ohne Technologie-Betrachtung. Die Haushalte können nicht auf die früheren Standards ausweichen und zahlen dennoch vergleichsweise mehr.

Arbeitslosigkeit ist hoch

Entscheidend für die Weltwirtschaft ist allerdings auch die Entwicklung der Arbeitslosigkeit in den USA. Die Entwicklung beeinflusst letztlich das Kaufverhalten der Haushalte.

US-Haushalte wiederum sind mit ihrem Kaufverhalten für etwa zwei Drittel der US-Konjunktur verantwortlich. Die US-Konjunktur wiederum betrifft die Weltwirtschaft. Der Einfluss wird seit Jahren ungefähr mit einem Viertel bemessen.

Wenn also die US-Haushalte weniger kaufen, wird die gesamte Welt darunter leiden. Deshalb ist die US-Wirtschaft noch immer in einer Krise. Das belastet die Weltwirtschaft und am Ende auch uns alle.

Die Zahlen zur Entwicklung des Bruttoinlandsproduktes (BIP) sprechen für sich. Die USA haben in diesem Sektor einen Rückgang erlitten – 2020 ist es gegenüber 2019 um -3,5 % gesunken. Damit ist die US-Wirtschaft zwar etwas stärker gewesen als zunächst für den Corona-Verlauf angenommen. Dennoch sin die Werte so stark gefallen wie zuletzt 1946 direkt im Anschluss an den zweiten Weltkrieg. Damals ist das BIP um gut 11 % gesunken.

Auch aktuell ist die Industrieproduktion in den USA im Januar schon wieder gesunken. Dies ist der 17. Monatsrückgang hintereinander gewesen. Die Industrieproduktion wird hier im Vergleich zum jeweiligen Vorjahresmonat gemessen. Tatsächlich ist die Produktion allerdings immerhin gegenüber Dezember 2020 um 0,93 % gestiegen. Damit ist zumindest ein Hoffnungsschimmer in Sicht.

L-Form der Konjunktur?

Lange Zeit fragten sich Volkswirte, ob sich die Wirtschaft in den USA in Form eines V oder U erholen würde. Dem radikalen Zusammenbruch wäre dann eine erstaunliche, direkte Kehrtwende nach oben gefolgt. Nun zeigt sich, dass es zum befürchteten „L“ kommen kann. Jedenfalls dokumentieren die Daten, dass die Erholung stockt.

Es gibt einen radikalen Absturz und eine nun möglicherweise bereits wieder endende Erholung, die so nicht vorauszusehen war oder zumindest anders erhofft worden war.

Sehen wir uns zur Krise und zur Bewertung einige Daten an, die das Ausmaß der langfristigen wirtschaftlichen Entwicklung an.

Jährliches Wirtschaftswachstum in den USA im langjährigen Vergleich – offiziell und inoffiziell

Quelle: www.shadowstats.com

Die Daten zeigen, dass inoffiziell, bezogen auf die Messung ohne Korrekturen, wie sie offiziell vorgenommen werden, relativ schlechte Daten gemessen werden. Wir sehen ein negatives Wirtschaftswachstum.

Auch die Erholung bei den Zahlen zur Arbeitslosigkeit lässt in den USA schon wieder nach. Hier sehen wir drei verschiedene Zeitreihen, die jeweils unterschiedliche Gruppierungen messen. Shadowstats misst zusätzlich auch Gruppierungen, die in Maßnahmen etc. versteckt werden.

Arbeitslosigkeit massiv gestiegen – Erholung endet aktuell wieder

Quelle: www.shadowstats.com

Es kann demnach noch eine Weile dauern, bis die Erholung in den USA sich zumindest deutlich genug abzeichnet, um Entwarnung zu geben. Sie sollten sich dagegen schützen, dass die Situation eskaliert. Es scheint darauf hinauszulaufen, dass die USA weitere Gelder zur Unterstützung der Wirtschaft zahlen werden. Fast 2 Billionen Dollar werden fällig.

Damit wird die USA so massiv verschuldet sei wie noch nie zuvor in der Geschichte. Wenn die Produktion nicht wieder so anspringt, wie sich die Regierung dies erhofft, wird es zu einer inflationären Entwicklung kommen. Deshalb empfiehlt sich folgende Strategie:

  • Investieren Sie, wo möglich, in Aktien von guten Unternehmen – die sich auch in einer inflationären Phase halten können. Solche Unternehmen sind in der Lage, die Preise selbst zu gestalten. Musterhaft sind vor allem die großen US-Unternehmen zu nennen – die den Weltmarkt beherrschen.
  • Zudem können Sie in Gold (und Silber) investieren. Gold ist in Form von Barren und Münzen zu empfehlen, die keine Sonderprägungen aufweisen.

Mit freundlichen Grüßen,