Edelmetall-Knaller!

Liebe Leser,

die Börsen laufen derzeit recht rund. Die Entdeckung des Corona-Impfstoffs hat uns allen sicherlich Auftrieb gegeben – weil die Wirtschaft möglicherweise schon bald wieder deutlich stärker laufen wird. Ab dem zweiten Halbjahr 2021 kann es eine deutliche Verbesserung der Atmosphäre geben, heißt es etwa auch bei unserem Gesundheitsminister Jens Spahn.

Allerdings bleibe ich in einem bestimmten Punkt skeptisch: Ob die Aktienbörsen selbst, die derzeit insgesamt im Westen fast Allzeithochs erreicht haben, so stark wachsen werden, ist fraglich. Wo sollen die Gewinne herkommen?

Als Rohstoff-Investor können Sie sich über hinreichend Potenzial freuen.

Rückblick: Das Potenzial

Sehen wir uns die Notierungen vor einem Jahr an. Dann wird teils deutlich, dass die Rohstoffe in einem schwachen Corona-Jahr fast verlieren mussten.

Rohstoff-Entwicklung in einem Jahr

NameVor einem JahrKurs%
Silber17,0424,7845,42
Kupfer6.196,257.832,5026,41
Gold1.476,421.855,7225,69
Zink2.284,052.846,8124,64
Nickel14.240,3017.524,4823,06
Palladium1.975,172.331,8118,06
Aluminium1.777,692.048,0815,21
Zinn17.180,0019.658,5014,43
Erdgas2,342,6513,25
Platin929,921.046,8312,57
Blei1.884,992.061,339,35
Benzin1,671,33-20,36
WTI Rohöl60,1647,69-20,73
Brent Rohöl65,3550,77-22,31
Heizöl ICE2,001,46-27,00
Diesel606,25419,38-30,82

Die Daten sind weiterhin interessant. Nehmen wir eine mittlere Entwicklung an, dann sind Silber, Kupfer und auch Gold anscheinend schon sehr stark bewertet. Edelmetalle bieten allerdings noch weitere Chancen – zum Beispiel Platin. Platin hat sich vergleichsweise unterentwickelt.

Der Rohstoff konnte binen eines Jahres nur um 12,6 % zulegen. Das halte ich für vergleichsweise schwach.

Vergessen wir zudem nicht, dass auch die Antriebs-Rohstoffe, also Benzin, Diesel, die Grundsorte Brent Rohöl oder WTI Rohöl selbstverständlich im Mittel zu schwach verlaufen.

Wenn sich also die Konjunktur wieder erholt, könnte es gerade hier noch einmal bergauf gehen.

Platin: Der heimliche Star

Besonders interessant ist allerdings aktuell Platin. Der Preis ist seit November um rund 20 % aufwärts marschiert. Damit war Platin deutlich stärker als Gold oder Silber.

Platin in einem Jahr bei 12 %, seit März aber erheblich…

Quelle: www.onvista.de, eigene Bearbeitung

Sie sehen hier, dass der Platinpreis auch in den vergangenen Wochen wieder deutlich nach oben geklettert ist. Die Zahlen zeigen zumindest, dass die Erholung der Wirtschaft, die einhergehende Stärkung der Währungen Euro und Dollar und die Schwäche des Goldpreises sich hier nicht auswirken.

Ein konkretes Kursziel nennen verschiedene Bankanalysten. Hier ist allerdings höchste Vorsicht geboten. Ein Kalkul lässt sich ohne Kenntnis der Händler-Daten und auch der großen Investoren nicht exakt ziehen.

Marktdaten sind in diesem Punkt für die Bestimmung der Richtung interessanter.

Es geht aufwärts…

  • Innerhalb der vergangenen vier Wochen immerhin gewann der Platinpreis 11 % dazu.
  • In sechs Monaten ging es um 14,3 % aufwärts.
  • Seit Jahresanfang ist das Minus trotz des Corona-Einbruchs auf nur noch -3,4 % geschrumpft.
  • In den vergangenen drei Jahren gewann Platin 12 % dazu
  • In den vergangenen zehn Jahren ging der Preis um -35 % nach unten – dies verspricht deutliches Potenzial

Technische Analysten sehen neben den ohne Zweifel starken charttechnischen Indikatoren hier weitere Chancen.

Maßstab sind die sogenannten GDs, die gleitenden Durchschnittskurse.

  • Der GD200 als Indikator für die langfristigen Trends erreicht ein Plus von 12 % (Kurs bezogen auf das Signal). Das ist ein sehr positives Signal.
  • Der GD100 (100 Tage) ist immerhin 7,5 % entfernt.
  • Der GD50 als kurzfristiger bedeutender Indikator hat einen Abstand von immerhin 8,2 %
  • Die kurzfristigen Indikatoren wie der GD38 und der GD20 sind gleichfalls distanziert worden.

In diesem Sinne befindet sich der Platinpreis in allen erdenklichen zeitlichen und technischen Dimensionen auf dem Weg nach oben.

Inhaltliche Überlegungen

Letztlich fragt sich dennoch, ob es auch Daten neben den reinen Kursaten gibt, die für einen Kauf des Edelmetalls sprechen könnten. Sehen wir uns die Argumente an.

Der Platinpreis ist nach Auskunft der ETF-Branche, die Geld für die Investition als börsengehandelte Fonds sammelt, auch wegen der Zuflüsse gestiegen. Je mehr Geld in ETFs fließt, umso stärker steigt die Nachfrage aus diesem Sektor.

Der Automobilsektor, der wegen Katalysatoren auf Platin setzt und setzen muss, hat nun positive Signale gegeben. Die Nachfrage in diesem Bereich ist im dritten Quartal wieder gestiegen, sogar überraschend stark gestiegen. Die Erholungsphase könnte im Automobilsektor allerdings zunächst eine Delle bekommen – die nächsten Lockdowns wirken sich erfahrungsgemäß auch auf die Nachfrage nach Automobilen aus.

Sonderchance gegenüber Palladium

Allerdings weist Platin gegenüber Palladium demnach auch eine aktuelle Sonderchance aus. Denn Katalysatoren werden oft und gerne auch mit Palladium entwickelt. Der Palladiumpreis jedoch und der Platinpreis haben sich jüngst einander angenähert (bezogen auf die einzelne Unze).

Es gibt allerdings weitere Argumente für eine stärkere Nachfrage nach Platin: Auf internationaler Ebene hat sich ein Verband gebildet, das „World Platinum Investment Council“, abgekürzt WPIC. Dieser Verband erwartet eigener Aussage nach einen Nachfrageanstieg in Höhe von 32 %. Damit könnte die Nachfrage nach Platin so stark sein oder werden wie noch nie zuvor.

Im kommenden Jahr würde zudem damit zu rechnen sein, dass die Nachfrage nach Platinschmuck um 13 % klettert. Dies wäre zwar der erste Anstieg der Nachfrage nach Schmuck seit acht Jahren. Dennoch fragt sich hier der Beobachter, wie der Verband a) die Richtung bemessen möchte – da die Kaufkraft letztlich auch vom Verlauf der Corona-Pandemie und den Lockdowns abhängt -, und b) wie die Stärke des Anstiegs prognostiziert werden kann.

Hier also bietet sich eine gewisse Vorsicht an. Aber: Die Nachfrage könnte anziehen – dies als erstes Zwischenfazit.

Zudem ist die Förderung im laufenden Jahr geringer als in den vergangenen Jahren. Dies ist auf offenbar technische Produktionsstörungen zurückzuführen – und auch auf Ausfälle, die mutmaßlich coronabedingt sind.

Steigt die Nachfrage und sinkt die Produktion – Experten erwarten einen Ausfall, der höher als 2014 im Zuge der Bergarbeiterstreiks war -, dann dürfte der Preis in der Tat steigen.

Das Fazit: Platin hat gute Aussichten, vor einem sehr starken Jahr zu stehen.

Investmentchance: Aktie

Eines der starken (Minen-)unternehmen am Markt ist die Minenaktie Vale S.A. mit der ISIN: BRVALEACNOR0. Das Unternehmen befindet sich in einem klaren Aufwärtstrend, der einhergeht mit dem Platinpreis. Im März ging es zu Beginn der Corona-Krise deutlich abwärts. Nun sind die Notierungen klar auf dem Weg nach oben.

Nach einem massiven Kursrutsch ist inzwischen sogar der Dax (als subjektiver Vergleichsindex aus Deutschland) überrundet. Zudem gelang es Vale, den GD200 als technischen Indikator hinter sich zu lassen.

Vale S.A., Gewinner der Platin-Hausse. ISIN: BRVALEACNOR0

Quelle: www.onvista.de, eigene Bearbeitung

Die Aktie zählt zu den größten Werten, die gehandelt werden. Hier haben Sie keinen „Pennystock“, der unkalkulierbar wäre.

Ich wünsche Ihnen das Beste,

mit freundlichen Grüßen