Geldwelle kommt mit allen Folgen

Liebe Leser,

noch immer steht bei uns die Corona-Diskussion in den Medien wie auch am Finanzmarkt ganz weit oben. Viele Analysten fragen dieser Tage, wie sich die Unternehmenszahlen entwickeln oder entwickelt haben, wie die Aussichten trotz der fortdauernden Lockdownmaßnahmen sind oder wie sich der Export in das schon deutlich stärkere Asien funktioniert.

Alles schön und gut, meinen andere Analysten. Tatsächlich hat sich das Grundproblem unserer Wirtschaft in keiner Weise verändert. Wir stehen vor einer massiven Geldwelle. Die Schulden wachsen überall.

Das Schlimme daran: Das Geld wird nicht einfach von A nach B geschaufelt. Dann hätten A Forderungen und B Schulden. An der Gesamtsituation würde sich nichts ändern. Verheerend ist der Umstand, dass die Geldmenge wächst, indem einfach neue Anleihen emittiert werden können und dann aufgekauft werden.

Geld ohne Gegenwert

Es ist Geld ohne Gegenwert, das die Welt überschwemmt. Damit wird die jeweilige Währung zu einer Billigwährung wie früher vielleicht die Ost-Mark. Die – Achtung (!) – Veränderung der Schulden gegenüber 2019 ist dramatisch. Hier sehen Sie – ungefähre – Zahlen bezogen auf das jährliche Bruttoinlandsprodukt im Jahr 2020 (das wiederum nur geschätzt werden kann).

Schuldenmeister: Kanada verschuldet sich schneller als andere (Q 3 2020 im Verhältnis zum BIP gg. Q 4 2019)

  • Kanada: Fast 80 %
  • Japan: Gut 50 %
  • USA: 48 %
  • Großbritannien: 35 %
  • China: 31 %
  • Frankreich: 25 %
  • Deutschland: 12 %

Der Aufschlag ist enorm. Selbst bei uns in Deutschland. Die Schulden wachsen rasend schneller als das, was wir produzieren.

Noch immer sehen wir allerdings davon in den offiziellen Inflationsraten gar nichts. Die Inflation in der Euro-Zone ist sogar auf -0,3 % gefallen (Dezember 2020). Das bedeutet rechnerisch, dass Sie mehr für Ihr Geld erhalten haben oder hätten.

Faktisch stimmt das nicht, weil Sie schon für Immobilien und Aktien wesentlich mehr bezahlen als vorher, das aber nur am Rande. In den USA belief sich die Inflation auf +1,4 %p.a. Auch das ist nicht besorgniserregend oder sogar etwas zu niedrig. Volkswirte wissen, dass die Inflationsrate zumindest leicht über 0 % sein sollte, damit die Wirtschaft nicht anfängt, wegen des zu hohen Geldwertes zu stocken.

Sparer oder Manager sollen nicht dazu animiert werden, auf weiter fallende Preise zu spekulieren. Der zweite Stellheben in der Geldwirtschaft ist die Umlaufgeschwindigkeit des Geldes. Die sollte halbwegs auf einem Niveau verlaufen.

Also: Offiziell und wohl auch tatsächlich bestand bis dato trotz der hohen Neuverschuldung und der galoppierend steigenden Geldmenge kein Inflationsproblem.

Nur: Insgesamt hat der Internationale Währungsfonds (IWF) errechnet, würden die Corona-Hilfen in den Industrieländern sage und schreibe fast 14 Billionen Euro umfassen. Dies ist das Vierfache dessen, was zum Beispiel Deutschland pro Jahr erwirtschaftet, also eine der stärksten Volkswirtschaften der Welt.

Die USA sind inzwischen nicht nur relativ stärker verschuldet, sondern auch absolut auf dem Allzeithoch angekommen: 28 Billionen Dollar. Dies sind mehr als 130 % des jährlichen Bruttoinlandsproduktes.

Nach Meinung von Volkswirten kann eine solche Verschuldung den Point of no return schon überschritten haben. Es ist keine Volkswirtschaft bekannt, die eine solche Verschuldung jemals ohne Krieg wieder abgebaut hat.

Japan: Der asiatische Kracher

Im Westen vergessen wir nur zu oft den wichtigen Blick in den Osten. Die asiatischen Länder werden für die Weltwirtschaft immer bedeutender. Deshalb ist es besonders ungünstig, dass oder wenn ein Land wie Japan leider Tabellenführer bei den Schuldenkönigen geworden ist.

266 % Schulden bezogen auf das jährliche Bruttoinlandsprodukt sind absoluter Rekord. Dies ist inzwischen nicht mehr abzubauen, gilt auch für Japan. Deshalb wird Japan im Normalfall auch wenig Anstrengungen in der Richtung unternehmen. Schulden haben – ohne Krieg oder Währungsreform – die Neigung, zu steigen.

Welche Regierung sollte die Schulden ernsthaft abbauen wollen oder können, wenn auch noch zugleich – hier coronabedingt oder durch die Maßnahmen – die Arbeitslosigkeit ohnehin steigt und steigt.

Wer zahlt?

Also halten wir fest: Die Geldmenge wächst und wächst weiter, weil sich neue Schulden stets nur über die Gelddruckmaschine erzeugen lassen, wenn es weltweit ein ähnliches Problem bei lediglich geringem Wirtschaftswachstum gibt.

Die Folgen sind relativ einfach zu ermitteln: Die Inflation wird kommen. Sie können kaum damit rechnen, dass die Inflationsziele von 2 % bei den großen Zentralbanken eingehalten werden. Die Geldmenge wird sich nicht zu jeder Zeit in gleichem Maße in alle Märkte ergießen. Deshalb sind die Preise noch nicht deutlich genug angezogen, um das Problem sichtbar werden zu lassen.

Außerdem ist die Umlaufgeschwindigkeit des Geldes noch zu gering. In Deutschland soll die Sparquote mittlerweile wieder bei etwa 15 % des Einkommens angelangt sein. Die Menschen sitzen aus Unsicherheit auf ihren Geldern.

Wenn aber die Corona-Pandemie im Einklang mit den Lockdowns ihren Schrecken verliert, wird das Problem offenbar. Die Menschen werden wieder mehr Geld ausgeben, nur ist die Geldflut dann größer als bisher.

Wahrscheinlich also werden viele Preise recht schnell und scheinbar überraschend steigen. Vielleicht werden wir dies im Sommer erleben, wenn die Impfungen zusammen mit dem Wetter und den schon dadurch sinkenden Fallzahlen die Stimmung erheblich bessern. Geben die Menschen dann das mühsam angesammelte Geld aus, könnten sogar Nahrungsmittel schnell teurer werden, die Energie kann weiter nach oben schießen. Immobilien, Aktien oder auch Gold sollten dann ihren ohnehin vorhandenen Preisauftrieb selbstverständlich auch fortsetzen.

Historisch leben wir ohnehin in einem starken Preisauftrieb

Bis dato also merken wir krisenbedingt noch nicht allzu viel davon. Wie stark die Geldentwertung allerdings im historischen Kontext ist, sehen Sie an einem Chart, den wir nun gefunden haben. Das Preisniveau wird dabei auf das Jahr 1775 in den USA indiziert, also etwa zur Zeit der Gründung der USA.

Das Preisniveau ist zwar auch deutlich volatiler gewesen, als es sich die damaligen Bürger vielleicht gewünscht hätten, weil es zwischenzeitlich kleinere Ausbrüche gab. Den großen Schub der Preisentwicklung jedoch gab es erst mit der Gründung der Fed, der Zentralbank der USA, die nun etwas mehr als 100 Jahre alt ist.

Die Fed konnte wie heute noch das Geld praktisch ohne Gegenwert drucken, je nach eigenem Befinden. Die tatsächliche Entwicklung des Preisniveaus sehen Sie an diesem Chart, der allerdings nur von 1775 bis 2012 reicht. Die Kurve wird aber seither so fortgeführt. Je steiler die Kurve, desto weniger ist der Dollar – letztlich aber auch Ihr „Papiergeld“ wert.

Unglaubliche Papiergeld-Preisexplosion

Quelle hier: https://incrementum.us11.list-manage.com/track/click?u=b268a38a165b03979d95268dd&id=5945cec362&e=f849489ba3

Hier hilft Ihnen langfristig nur die Investition in Sachwerte:

  • Aktien von Unternehmen, die lange Zeit überleben werden (etwa Coca-Cola)
  • Immobilien (wobei auch deren Preise nicht nur aufwärts gehen werden)
  • Gold.

Wenn Sie Gold kaufen, erwerben Sie vor allem Münzen und Barren ohne nennenswerte Sonderprägungen. Hier geht es nicht um spekulative Münzgewinne, sondern um Ihre Kaufkraft. Denn die Geldwelle rollt.

Mit freundlichen Grüßen