Inflation kommt – untrüglich starkes Zeichen für Gold

Liebe Leser,

nach den zuletzt massiven Gewinnen haben Kryptowährungen zum Beginn der neuen Woche wieder nachgegeben. Bitcoin und Co. sind dennoch auf Rekordpfaden – warum? Die Spekulation ist nur eine Seite der Medaille. Die andere Seite ist die Angst vor einer Inflation. Die Zentralbanken lassen die Zinsen weiterhin unverändert.

Als Rohstoff-Investor dürfen Sie sich in doppelter Hinsicht auf goldene Zeiten freuen. Billiges Geld wird im Regelfall auch die Rohstoff-Preise allgemein anheizen. Auf der anderen Seite wird wahrscheinlich früher oder später auch Gold von billigem Geld bzw. der Angst vor der inflationären Entwicklung profitieren. Sie können dabei sein.

Inflationsschutz – der Beleg

Der Goldpreis ist seit 1971 ein deutlicher Schutz gegen den Inflationsfraß gewesen. Die US-Kosumentenpreise sind seither teils deutlich gestiegen (bis Ronald Reagan der Entwicklung Einhalt gebot) oder zumindest moderat.

Di Staitistik zeigt, dass in Zeiten einer schwächeren Inflationsrate von weniger als 3 % p.a. der Goldpreis nach Abzug der Inflationsrate um 3,05 % stieg. Dies ist ein ausgesprochen starker Gewinn, denn Gold ist aus Ihrer Sicht sogar ein Nettogewinner. Wenn Sie Gold in physischer Form – als Münzen oder Barren – über 12 Monate lang halten. zahlen Sie auf mögliche Gewinne nach dem Verkauf keine Steuern mehr darauf.

3,05 % wären also der Nettogewinn, für den Sie etwa mit Anleihen schon 4,5 % pro Jahr erwirtschaften müssten, um die steuerliche Belastung abzufangen.

In Zeiten einer stärkeren Inflation von mehr als 3 % p.a. hat der Goldpreis sogar 15,05 % brutto (vor Berücksichtigung der Inflationsrate) und 834 % nach Abzug der Inflationsrate geschafft – p.a. Auch diese Gewinne sind netto angefallen. Die Wahrscheinlichkeit dafür, dass Sie mit Gold die nächste Inflationsphase gut überstehen, ist zumindest statistisch betrachtet relativ groß.

Aktueller Preis eine Einladung

Aktuell ist der Goldpreis demgegenüber seit längerer Zeit vergleichsweise lahm – Sie werden möglicherweise nicht den Eindruck haben, hier einen besonderen Inflationsschutz kostengünstig kaufen zu können.

Innerhalb von sechs Monaten ging es um mehr als 12 % bergab. In den bis dato etwa zehn Wochen seit Jahresbeginn verlor der Goldpreis schon 12,3 %. Damit ist der Trend zunächst – statistisch betrachtet – negativ.

Das allerdings täuscht über die Entwicklung der vergangenen Jahre elegant hinweg. In zwölf Monaten etwa legte der Goldpreis deutliche 8,5 % zu. In drei Jahren ging es um gut 29 % aufwärts und in fünf Jahren um 35 5. Wer vor 20 Jahren investierte, als Gold geradezu als lächerliche Empfehlung galt, kann sich heute über einen Zuwachs von insgesamt 526 % freuen.

Ziel kurzfristig anspruchsvoll

Wenn der Goldpreis trotz des aktuell negativen Laufs wieder anzieht, dann liegt das erste Ziel beim – Allzeithoch. Am 6. August 220 hatte das gelbe Edelmetall den höchsten Kurs aller Zeiten erreicht und ging mit 2.067,15 Dollar pro Unze aus dem Handel. Bis dahin hat der Preis ein Potenzial von ungefähr 17,5 %.

Stark im Renditedreieck

Ohnehin ist der Goldpreis langfristig wesentlich stärker, als viele Beobachter glauben. Dies zeigt sich im Renditedreieck.

Ein solches Renditedreieck bildet den Einstiegskurs eines Anlageobjektes in verschiedenen Jahren in Kombination mit dem Ausstiegskurs in einem anderen Jahr ab. In der Horizontalen sehen Sie das Einstiegsjahr und in der Vertikalen bis hinunter zum Jahr 2020 das Ausstiegsjahr.

Kombinieren Sie beide Jahre miteinander, erhalten Sie für diese Ein- und Ausstiegskombination die Angabe zur jährlichen Rendite. Hier sehen Sie, dass es ausreicht, Gold lange genug zu halten (wann auch immer Sie eingestiegen wären – wer erst 2019 oder 2020 verkauft hat, liegt im Gewinn).

Die grünen Felder markieren die positiven Kombinationen von Ein- und Ausstiegskursen für eine Gold-Investition.

Renditedreieck: Das Risiko sinkt mit der Haltedauer

Quelle: www.beorse.de, eigene Bearbeitung

Sie sehen in diesem Renditedreieck zwei Fälle. Fall 1: Der Einstieg im Jahr 2004 (siehe die waagerechten Einstiegsjahre) und der Ausstieg im Jahr 2009 (siehe die senkrechten Verkaufsjahre) hätte eine Rendite von 18,7 % p.a. gebracht.

Der Einstieg im Jahr 2014 mit einem Verkauf im Jahr 2020 hätte zu einer Rendite von 7,5 % p.a. geführt. So haben Sie hier nur wenige rote Felder: Wer 2011 oder 2012 einstieg, ist bei einem Verkauf zwischen 2013 und 2018 nicht um ein kleines Minus herumgekommen. Alle anderen Kombinationen sind grün oder dunkelgrün für besonders hohe Gewinne.

Beliebte Münzen

Sie sollten bedenken, dass solche Gewinne, wie Sie in den vergangenen Jahren stets erzielen konnten, netto sind – wenn Sie zumindest 12 Monate halten. Dabei können Sie ganz einfache Münzen kaufen.

Die beliebtesten Münzen sind der Krügerrand über eine Unze und American Eagle, gleichfalls eine Unze schwer. Die Münzen kosten derzeit im Verkauf an Sie ungefähr 1.790 bis 1.813 Dollar (Krügerrand ist aus Gewichtsgründen günstiger, dafür aber auch beim Verkauf durch Sie weniger wert).

Beim Verkauf an den Händler verlieren Sie etwa 80 bis 90 Dollar als „Spread“ – dies ist der Unterschied zwischen An- und Verkaufskursen.

Der Kauf kann sich langfristig lohnen

Langfristig aber sollte der Goldpreis allein schon wegen der befürchteten Inflation deutlich steigen. So gibt es Experten von „Incrementum“, einen bekannten Vermögensverwalter, der jährlich einen interessanten Goldreport herausgibt, die von einem deutlichen Anstieg ausgehen.

Die Wahrscheinlichkeit, dass der Goldpreis bis zum Jahr 2030 auf mehr als 4.0000 Dollar (bis zu 5.000 Dollar) steigt, sei mit 18,6 % am höchsten. Dass der Goldpreis nur 3.000 bis 4.000 Dollar erreicht, sei mit einer Wahrscheinlichkeit von 18,1 % gleichfalls sehr hoch. Mit einer Wahrscheinlichkeit von 13,5 % könne der Goldpreis sogar auf einen Wert zwischen 5.000 und 6.000 Dollar steigen.

Wohlgemerkt: Das alles ist netto. Die Chance, dass der Goldpreis fällt, ist demgegenüber ausgesprochen gering. Dies ist nicht nur die Auffassung bzw. Wahrscheinlichkeitsrechnung der beiden Experten, sondern liegt fast in der Natur der Sache.

Der Goldpreis ist eng mit der Inflationsrate korreliert. Dass die Inflationsrate – wie oben beschrieben – sogar noch einmal deutlich sinkt, ist wenig wahrscheinlich. Schon jetzt sind die Geldmengen in der Euro-Zone auf Rekordniveau, ebenso in den USA. Die Sparquote der Haushalte sind dabei gleichfalls hoch. Geben die privaten Haushalte erst einmal wieder Geld aus, dann wird auch das Preisniveau klettern. Dies ist annähernd eine Garantie für steigende Inflationsraten – und somit auch für den Goldpreis.