Plug Power und Co. – geht die Rallye wieder los?

Liebe Leser,

wenn Sie auf die Kurse vom Dienstag direkt nach den Osterpausen achten, werden Sie vor allem unter den Wasserstoff- und Brennstoffzellen-Unternehmen einige Sieger entdecken. Die Aktie von ITM Power etwa ist um 7 % gestiegen. Sie ist ein klassischer Nebenwert – warum? Die Aktie selbst ist am Markt mit 3 Milliarden Euro bewertet, also kein Nebenwert.

Sie hat aber a) unter klassischen Analysten und Anleger nicht so große Beachtung gefunden wie zahlreiche andere Unternehmen, die eine weniger hohe Marktkapitalisierung haben. Das aber liegt auch daran, dass das Unternehmen weit überbewertet ist. Die Bilanzen sehen auch in den kommenden Jahren tiefrot aus. Die Folge: In diesem Sinne ist ITM Power wie auch Plug Power ein echter Nebenwert.

Dennoch kann sich die Rallye in dem Bereich nun enorm schnell fortsetzen.

ITM Power: Toller Trend

Allein diese Aktie aus Großbritannien hat einen erneut ermutigenden Trend geschafft. Der Wert konnte am Dienstag den GD100 hinter sich lassen. Das ist die mittelfristige Trendlinie, die über Auf- und Abwärtstrends entscheidet. Wenn der Kurs darüber notiert, gilt bei den Analysten, die auf diese Indikation achten, ein Aufwärtstrend.

ITM Power ist nun aber in verschiedenen zeitlichen Dimensionen im Hausse-Modus. Auch der GD38 wie auch der GD20 sind überwunden. Dies sind kurzfristige Trend-Indikatoren, die eine wichtige Rolle spielen. Der GD200, der den langfristigen Trend messen soll, ist ohnehin im Aufwärtsmodus: Die Kurse sind etwa 1,30 Euro oder mehr als 25 % darüber angesiedelt.

Nun sind auch die Signale nach RSL (relative Stärke nach Levy) positiv sowie das langfristige Momentum. Kurz: alle technischen Analysten würden sagen, diese Aktie ist eine Investition wert. Der Kurs ist schlicht und ergreifend im Aufwärtstrend.

ITM Power: Sehr stark

Quelle: www.onvista.de, eigene Bearbeitung

Hier sehen Sie, dass auch die charttechnische Situation sehr gut ist. Das Unternehmen nähert sich zum einen der Marke von 6 Euro im deutschen Börsengeschehen. Das ist eine gute Nachricht – denn oberhalb von 6 Euro würde die Dynamik in Richtung steigender Kurse wohl sogar noch zulegen. Das Unternehmen befindet sich demnach in einem ausgeprägten charttechnischen Aufwärtstrend.

Stark ist aber auch der Kurs in Großbritannien. Dort kratzt der Kurs nun an der Marke von 500 GBp, also Pence. Der Hintergrund dieses Kursgewinns ist allerdings auch wirtschaftlicher Natur.

So existiert eine neue Studie der Barcleys Bank. Die Wasserstoff-Erwartung wird demnach nun wieder anziehen. Der Markt muss demnach um das – Achtung, dies ist kein Schreibfehler – 150fache anwachsen.

Die Zukunftstechnologie für alternative Energien hat in der Tat Potenzial, wenn die Welt den Ausstoß von CO-2 tatsächlich reduzieren möchte. Die große Konkurrenz von E-Autos ist noch nicht viel weiter als die Wasserstoff-Industrie.

Infrastruktur fehlt

Aber noch immer fehlt die Infrastruktur. Wasserstoff-Tankstellen finden Sie weder in den USA noch in Europa in hinreichendem Ausmaß. Die Zukunft wird auch davon abhängen, wie weit es gelingt, die Infrastruktur auszubauen. Aber immerhin: Die Stimmung am Markt steigt wieder.

Das befördert auch die Stimmung rund um das Unternehmen ITM Power, auch wenn es hier aus wirtschaftlicher Sicht genau für dieses Unternehmen noch keine neuen besonders guten Nachrichten gibt.

Doch auch die Stimmung der anderen Branchenriesen steigt nun wieder an. Dies betrifft etwa das norwegische Wunderkind Nel Asa – ein Unternehmen, das zuletzt offenbar gar nicht mehr aufhörte, zu wachsen. Erst in den zurückliegenden Wochen kam es angesichts erwartbarer schwacher Zahlen zu einem enormen Rückschlag für den Aktienkurs. Die Aktie schien sogar auf dem Weg zu 2 Euro zu sein. Dies wäre ein massiver Schlag für die Hoffnung auf steigende Kurse gewesen – ab diesem Punkt beginnt für Nel Asa wieder die Abwärtszone.

Alles anders: Nel Asa

Dabei ist für das Unternehmen im Wesentlichen alles anders gekommen. Allein am Dienstag nach dem Osterwochenende ging es für den Titel um fast 6 % aufwärts. Dabei ist die Aktie in den vergangenen fünf Tagen schon schnurstracks nach oben marschiert. Der Wert konnte ein Plus von 15 % realisieren. Dies wiederum hat die Notierungen von diesen 2,20 Euro auf etwa 2,60 Euro aufwärts getrieben.

Das aber dürfte erst der Anfang sein. Das erste Ziel sind 3 Euro. Dies ist eine der sogenannten magischen Marken, die Chartanalysten immer wieder suchen. 3 Euro ist im zweiten Halbjahr 2020 der höchste Punkt aller Zeiten gewesen. Es steht zu vermuten, dass es zahlreiche Investoren gibt, die bei einer solchen runden Marke auch sofort den Vorwärtsgang, sprich einen Kaufbefehl formulieren und ein automatisches Kauflimit gesetzt haben.

Das Beste also kann durchaus noch kommen. Das eigentliche Kursziel verläuft dann über den bisherigen höchsten Kurs aller Zeiten hinaus. Der war bei 3,358 am 8. Januar 2021 realisiert worden. Die Chartanalyse weiß, dass oberhalb von 3 Euro keine nennenswerten Hindernisse mehr in Sicht sind, die diesen Ausbruch noch verhindern werden oder sollten.

Auch technische Analysten sind – fast – begeistert. Der GD200, der den langfristigen Trend misst, wird nun schon deutlich abgehängt worden sein. Der verläuft bei 2,28 Euro. Die 100-Tage-Linie wiederum findet sich in Höhe von 2,63 Euro. Sie bestimmt den mittelfristigen Trend. Eine gute Nachricht für Investoren: Der GD100 ist exakt jetzt erreicht. Wenn die Aktie auch diesen Punkt noch überwindet, dann geht es fraglos zumindest mit neuen Impulsen weiter.

Wahrscheinlich, so lehrt die Erfahrung, werden die Notierungen von einer solchen Entwicklung sogar noch weiter angetrieben. Dafür spricht auch, dass weitere technische Indikatoren wie das Momentum in verschiedenen zeitlichen Dimensionen positiv ist. Lediglich der MOM 30 (über 30 Tage) ist jetzt noch etwas zögerlich. Dies stimmt mit dem neutralen Bild überein, das vom GD100 – siehe oben – ausgeht.

Dennoch: Die Chance steigt auch für Nel Asa, weil hier der RSL über verschiedene zeitliche Phasen hinweg einen Aufwärtstrend andeutet. Deshalb sind die jüngsten Kurserholungen – auch auf Basis der neuen Studie von Barcleys – durchgehend ein gutes Zeichen für das gesamte Segment. Wenn Sie investieren, setzen Sie einfach gegen das spekulative Risiko bei solchen Unternehmen Stop-Loss-Limits. Diese sollen das mögliche Minus begrenzen. Gewinnen die Aktien hingegen wie erwartet weiter, dann ziehen Sie für Ihre persönliche Gewinnabsicherung auch die Limits noch von unten nach oben etwas weiter nach.