Sartorius: Aktie der Woche

Liebe Leser,

Sartorius ist einer der Werte, die in den vergangenen Monaten für eine enorme Furore gesorgt haben. Jüngst schaffte es der Kurs der Aktie zum neuen oder nächsten Allzeithoch (hier die Vorzugsaktie mit der WKN 716563). Es deutet sehr viel daraufhin, dass der Aufwärtsmarsch einfach weiter geht und Sie mit der Aktie noch Geld verdienen können.

Sehr stetig

Wie stets stellt sich bei einem solchen Unternehmen die Frage, ob schnelle Gewinne nur eine kurzfristige Hype-Reaktion auf irgendein Ereignis darstellen. Danach sieht es hier nicht aus. Das Unternehmen ist durchgehend solide.

Sartorius ist ein Labor- und Pharmalieferant, der in den vergangenen Jahren stets gewachsen ist. Das Wachstum verlief teils organisch, also aus dem Unternehmen selbst heraus, teils auch durch Aufkäufe. Das scheint sich gelohnt zu haben.

Die jüngst veröffentlichten Zahlen jedenfalls sind vielversprechend. Den „vorläufigen“ Werten nach ist der Umsatz insgesamt im vergangenen Jahr um annähernd 28 % geklettert. Aus diesem Umsatz schöpfte Sartorius einen Nettogewinn in Höhe von 299 Millionen Euro. Das entspricht einem Anstieg in Höhe von 42,9 %.

Im Jahr 2021 erwartet das Unternehmen einen weiteren Umsatzanstieg in Höhe von 19 % bis 25 %. Dies wiederum könnte nach vorliegenden Schätzungen zu einem EBIT (also einem Gewinn vor Zinsen und Steuern) in Höhe von 674 Millionen Euro führen. So zumindest sehen es die Analysten der Bank Warburg.

Danach soll auch das EBIT für 2022 weiter klettern und dann 759 Millionen Euro erreichen. Hintergrund der steigenden Gewinne ist auch eine höhere EBITDA-Marge, die 2022 sogar auf mehr als 31 % steigen soll.

Mittelfristig auch stark

Geht es nach den Prognosen des Unternehmens selbst, dürfte die Entwicklung auch mittelfristig anhalten. Dabei hat das Unternehmen seine Umsatzerwartung für das Jahr 2025 angehoben. Bis dato rechnete Sartorius mit einem Wachstum auf 4 Milliarden Euro. Nun sieht der Konzern sogar ein Umsatzwachstum auf bis zu 5 Milliarden Euro als realistisch.

Allerdings gibt es unter wirtschaftlich orientierten Analysten auch Sorgenfalten. So hat die Expansion den Schuldenstand nach oben getrieben. 2020 ist der Schuldenstand den Angaben zufolge um gut 85 % gestiegen. Dabei allerdings erwirtschaftet Sartorius auf Basis der hohen EBITDA-Marge Gewinne – insofern sind Schulden in einem wachstumsstarken Umfeld kein Indiz dafür, dass es dem Unternehmen schlecht ginge.

Der Kurs allerdings ist anspruchsvoll bewertet, der Markt preist die Wachstumserwartung deutlich ein. Das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) hat mittlerweile einen Stand von mehr als 80 erreicht. Das wiederum bedeutet: Das Unternehmen muss auch – profitabel – weiter wachsen, wenn es die Vorschusslorbeeren an den Aktienmärkten rechtfertigen will. Noch sieht es danach aus.

Übernahmen deuten auf Wachstum

Im Dezember hat Sartorius das Unternehme WaterSep BioSeparations übernommen. Zudem hat Sartorius erst vor wenigen Wochen angekündigt, nun auch eine sogenannten Chromatographie-Prozessanlagen-Sparte des Unternehmens Novasep zu übernehmen (innerhalb der ersten sechs Monate des laufenden Jahres).

Der Hintergrund der gesamten Wachstumsgeschichte ist auch die aktuelle Corona-Pandemie. Sartorius ist aktuell an etwa 80 % aller Projekte zur Herstellung des Corona-Impfstoffs beteiligt. Dies macht etwa 30 % des gestiegenen Auftragseingangs insgesamt aus.

Da die Impfstoffentwicklung und -verteilung überhaupt erst langsam Fahrt aufnimmt, sollte der avisierte Prozess des Wachstums sich tatsächlich einstellen können.

Wie hoch kann der Kurs steigen?

Offen ist dabei selbstverständlich die Frage, wie hoch der Kurs steigen kann. Letztlich gibt es die unterschiedlichsten Bewertungsverfahren. Wenn Sie das KGV zugrunde legen, könnte die Messe bereits gelesen sein.

Wenn Sie die wachsenden Erwartungen zugrunde legen, dann wird auch der Kurs analog zur Entwicklung in den vergangenen Jahren steigen.

Sartorius, WKN 716563 – der Anstieg setzt sich über Jahre fort

Quelle: www.onvista.de, eigene Bearbeitung

Der Kurs explodierte offensichtlich förmlich. Wenn Sie den Chart analysieren, werden Sie derzeit keine besonderen Hindernisse feststellen. Lediglich 500 Euro könnten eine Hürde darstellen, bei der vor allem Algorithmen für eine Gewinnmitnahme sorgen könnten.

Die Risiken sind jedoch überschaubar, denn der Kurs hat in den vergangenen Jahren diverse solcher Hürden überwunden. Die Aktie wird vielmehr durch eine massive Aufwärtstrendgerade gestützt. Es wäre nicht erstaunlich, wenn die Kurse im Zuge von Gewinnmitnahmen einmal auf 400 Euro nach unten rutschen.

Selbst ein Kursrutsch auf 350 Euro ist jederzeit – aus Sicht der Chartanalysten – vorstellbar. Riskant wäre dies dennoch nicht. Die Kursdynamik ist beeindruckend:

  • Innerhalb eines Monats gewann der Titel gut 25 %
  • In einem Jahr ging es um etwa 94 % aufwärts.
  • In drei Jahren gewann die Vorzugsaktie von Sartorius immerhin 359 %
  • In fünf Jahren ging es um 743 % nach oben
  • Innerhalb von zehn Jahren konnten Aktionäre mit diesem Titel einen Aufschlag in Höhe von 6.230 % verbuchen

Sie sehen zudem im Chart, dass der Handel mit der Aktie immer noch recht hoch ist. Es gibt immer wieder einzelne Spitzen, die allerdings auf vereinzelte Nachrichten vor allem am Markt (etwa über die Neuzulassung von Corona-Impfstoffen) zurückzuführen sind. Dies ist in der Regel nicht aussagekräftig.

Dennoch: Der stetige Handel mit der Aktie garantiert förmlich, dass die Kurse sich fair entwickeln können.

Technische Analyse: Sehr gut

Auch aus Sicht der technischen Analyse ist die Aktie im klaren Hausse-Modus. Schon im Chart sehen Sie den gleitenden Durchschnittskurs der vergangenen 200 Tage (grün) sowie den gleitenden Durchschnittkurs der zurückliegenden 90 Tage.

Dabei gilt, dass ein Kurs oberhalb solcher Linien die Neigung hat, zu klettern. So sehen Sie gerade gegenüber dem GD200 in der 1-Jahres-Betrachtung, dass der Kurs mehrfach im Herbst die 200-Tage-Linie berührt hatte, allerdings nicht aus dem Aufwärtstrend rutschte. Die Korrektur im Dezember / Januar geschah analog zu Impfstoff-Herstellern wie BioNTech – deren Kurs wegen der fehlende Euphorie rund um eine schnelle Verimpfung einen Dämpfer erhielt.

Dennoch: Der Aufwärtstrend ist bereits wieder zurück erobert worden. Das bedeutet:

  • Die Aktie ist kurzfristig (hier gegenüber dem GD20 und dem GD38) im klaren Aufwärtstrend.
  • Die Kurse haben den GD100 (bei 382 Euro) um mehr als 25 % überschritten.
  • Das Momentum (die kurzfristige und die langfristige Dynamik im Kursverlauf) ist positiv.
  • Die relative Stärke – gegenüber der Kursentwicklung in der Vergangenheit – nach Levy (RSL), die viel beachtet ist, zeigt gleichfalls steigende Trends an.

Demzufolge hat die Aktie beste Chancen, sich in den kommenden Wochen noch (deutlich) weiter nach oben zu schieben.

Mit freundlichen Grüßen,