Steht der Crash bevor?

Liebe Leser,

es sieht so aus, als würden wir vor einem zweiten Lockdown stehen. Dies wiederum ruft die Angst hervor, es könne zu einem „Crash“ an den Finanzmärkten kommen. Danach sieht es allerdings nicht aus. Sehen Sie sich die Kursentwicklung nach der ersten Corona-Lockdown-Welle an…

Crash ohne Wirkung: Corona-Welle Nr. 1

Quelle: www.onvista.de, eigene Bearbeitung

Es sieht so aus, als würden die Kurse aktuell eher steigen. Selbst, wenn dies nicht der Fall sein sollte und es nach einem Lockdown etwa in den Niederlanden, Italien, Spanien und Österreich insgesamt eine schlechtere Stimmung geben sollte – die Kurse dürften sich vergleichsweise schnell erholen. Es gibt keinen vergleichbaren Crash an den Märkten, der mit einer Pandemie einhergehen würde.

Pandemien sind in der Regel schnell ausgestanden – zumindest an den Aktienbörsen.

Pandemie und die Aktienbörse – kein Problem

Quelle: www.boerse.de

Die Pandemien sind ebenso wie die Ölkrise, das Platzen der Internet-Krise oder ähnliche Ereignisse lediglich Störfeuer für Aktienbörsen. Dort werden Unternehmen gehandelt, die Gewinne erzielen wollen und Gewinne erzielen müssen.

Dies funktioniert dauerhaft zumindest für die größten der großen Unternehmen. Noch deutlicher dürfte die Entwicklung sein, wenn Sie sehr langfristig den S&P 500, den bedeutendsten (da größten) Index der Welt sehen (bis auf Indizes wie den MSCI World).

S&P 500 langfristig

Quelle: www.finanzen.net

Sie sehen gewaltige Einschnitte. Diese allerdings sind bezogen auf die Krisen, die in dieser Zeit stattfanden, ausgesprochen gering. Sie sehen den 2. Weltkrieg, die Kuba-Krise, Anfang der 70er-Jahre eine Ölkrise, Sie sehen die zunehmenden Dollar-Schwierigkeiten der 70er- und 80er-Jahre. Die Inflation in den USA seit Anfang der 80er Jahre war ein eminentes Problem, fortfolgend der Kalte Krieg.

Wir sehen zwei Iran-Kriege, einen russischen Einmarsch in Afghanistan, einen US-Einmarsch in Afghanistan. Wir sehen die Globalisierung mit der Öffnung des Ostens durch die deutsche Wiedervereinigung und die Teilnahme Chinas am Weltmarkt und so fort. Sämtliche Krisen der Welt haben dem S&P 500 nichts ausgemacht.

Es bleibt als kleines Fazit: Sie brauchen sich auch bei einer um sich greifenden Krise durch das Corona-Virus keine nennenswerten Sorgen zu machen – die Aktienmärkte liefern dauerhaft hinreichend Rendite, um wirtschaftliche Schäden zu überstehen.

Aktien sind die beste Krisenwährung.

Krisenwährung Nummer 2: Gold

Doch die Regierungen der Welt werden sich auch künftig nicht um ihre Währungen scheren. Der Zins wird über viele Jahre nicht oder kaum erhöht werden. Das heißt auf der einen Seite, dass Sie auf Sparbüchern oder -konten kein Geld mehr verdienen werden. Das heißt aber vor allem, dass die Inflationsrate mutmaßlich in die Höhe schießen wird.

Dies wiederum zeigt sich in der „wahren Inflation“, die ich vor einigen Wochen bereits einmal vorgestellt habe. Die wahre Inflation berücksichtigt, wie sich die steigende Geldmenge und die Produktion auseinander entwickeln.

Auf dieser Basis ist die Inflationsrate über Jahre zwischen 4 % und 5 % groß gewesen. Die Produktion im Sinne des BIP (Bruttoinlandsprodukt) ist in der Regel in westlichen Volkswirtschaften um 2 % bis allenfalls 4 % nach oben geklettert. Die Geldmenge wuchs schneller.

Unter dem Strich beträgt die reale Inflationsrate (Geldmenge ./. Wertzuwachs der produzierten Güter und Dienstleistungen) seit etlichen Jahren 3 % bis 5 % p.a.

Nun sinkt das BIP. Damit wird die Inflationsrate geradezu explodieren. Real werden Inflationsraten von 8 %, 10 % und mehr zu erwarten sein.

Wer seine Kaufkraft absichern möchte, benötigt daher zusätzlich Gold. Der Goldpreis ist tendenziell und absolut in einen massiven Aufwärtstrend übergegangen. Es wäre nicht erstaunlich, wenn Gold demnächst bei mehr als 2.000 Dollar / Unze stehen wird und dann recht schnell in  Richtung von 2.500 Dollar steigt.

Goldpreis steigt langfristig wieder

Quelle: www.onvista.de

Dies können Sie nutzen, indem Sie Gold vor allem in Form von ETCs, d. h. Schuldverschreibungen erwerben. Diese Schuldverschreibungen sind goldhinterlegt. Damit können Sie Gold kostengünstig kaufen, beim Emittenten lagern lassen und bei Bedarf auch noch ausliefern lassen.

Ein Beispiel dafür ist Xetra Gold.

Xetra Gold: Auslieferfähige Schuldverschreibung, ISIN. DE000A=S9GB0

Quelle: www.onvista.de

Xetra Gold erhalten Sie über jede Bank, die ein Depotkonto für Sie betreibt. Xie können den ETC jederzeit kaufen und verkaufen, der Handel ist zudem groß genug. Der „Spread“, der Unterschied zwischen An- und Verkaufskursen, beläuft sich auf weniger als 0,3 %. Die Gebühren sind insgesamt inklusive der Depotkosten zu vernachlässigen.

Wenn Sie physisches Gold für einen möglichen Crash erwerben wollen, dann kaufen Sie vor allem Münzen und Barren, die keine Sonderprägungen darstellen. Sonderprägungen sind teuer (wg. der Prägung) und werden im Falle des Falles keinen Schmelzmehrwert bringen.

Aktuell sollen die Händler in Deutschland noch hinreichend Gold in Form von Münzen und Barren anbieten können. Bei der ersten Corona-Welle kam es, so die Berichte der Händler, zu einem Ansturm. Wenn Sie sich also in dieser Hinsicht absichern wollen, dann sollten Sie dies angesichts der politisch steigenden Corona-Risiken recht schnell machen. Achten Sie darauf, dass Sie das Gold bei bekannten Händlern kaufen und nicht bei Anbietern, die Gold „lagern“ wollen – um damit Rendite zu erwirtschaften. Einige dubiose Händler sind in den vergangenen Jahren aufgeflogen. Mögliche Anbieter sind Degussa, ProAurum und ähnlich größere Namen.