Titel des Tages – CureVac: Was ist da los?

Liebe Leser,

wenn Sie heute auf die Börsentafeln sehen, wird Ihnen vielleicht die Aktie von CureVac auffallen. Bis zum Schluss an den Börsen ging es gestern um deutliche 13 % aufwärts. Das ist ein Schlag für all jene, die dachten, es ginge massiv nach unten, nachdem CureVac kürzlich mit den Zwischenergebnissen einer Studie zum Impfstoff enttäuscht hat. Nun allerdings hat auch die sogenannte finale Studie Probleme gezeigt.

CureVac: Unglaubliche Entwicklung

Die Ergebnisse zum Corona-Impfstoff sprachen von einer Wirksamkeit, die sich auf lediglich 48 % beziehen würde. Dies allerdings war nur das Ergebnis über alle Altersgruppen hinweg, was die Märkte mit einem massiven Kursrutsch quittierten.

Kürzlich hatte das Unternehmen darauf verwiesen, dass das ebenfalls ernüchternde Zwischenergebnis noch kein Problem sei und auf das heute zu veröffentlichende Studienergebnis verwiesen. Das Ergebnis am gestrigen Tag: Der Markt explodierte zumindest mit Verspätung plötzlich wieder auf diese noch sehr unspezifische Nachricht.

Das Unternehmen rechnete damit, dass der Impfstoff doch noch „zur Zulassung gebracht“ würde. „Wir planen auch heute noch mit einer Zulassung dieses Impfstoffs“, ließ Haas wissen. Dies wiederum käme einem Befreiungsschlag gleich.

Noch wesentlich besser allerdings wird eine andere Nachricht sein: Das Unternehmen wird mit einem erfahrenen Pharma-Manager verstärkt, dem früheren Manager von Sanofi, Malte Greune. Der wird ab dem 1. Juli Chief Operating Officer und wird damit den Mitbegründer Florian von der Mülbe in dieser Funktion ablösen. Der wiederum wird sich um die Beschleunigung der Entwicklung eines „RNA-Printers“ kümmern. Diese Anlage könnte RNA-Impfstoffe und Medikamente produzieren.

Gibt es nun doch noch ein Happy End für CureVac und seine Investoren? Dies scheint möglich. Die Aktie war erst vor wenigen Wochen ausgehend von etwa 100 Euro auf minimal weniger als 50 Euro gefallen.

Allerdings ist das nun publizierte Ergebnis nüchterner zu sehen. Zumindest für die Altersgruppe von 18 bis 60 Jahren wurde festgestellt, dass schwere Verläufe nach der Infektion zu 77 % vermieden werden konnten. Ein Todesfall in der Studiengruppe wurde gar zu 100 % ausgeschlossen.

Käme es zur Zulassung (eben für eine begrenzte Altersgruppe), kann es trotz es Minus von 7 % am Donnerstag noch einmal spannend werden.

Die Marke von 100 Euro ist bis dahin viermal überwunden worden. Dies begann im November 2020. Damit wären ausgehend vom aktuellen Kurs mehr als 60 % Kursanstieg – rechnerisch und charttechnisch betrachtet – darstellbar.

Die Unwägbarkeit der Zulassung des Impfstoffs ist der Preis, den Aktionäre hier zahlen müssen. Für Zocker kann sich der Einstieg demnach lohnen, insofern hier auch fundamentale Aspekte eine Rolle spielen können. Schätzungen zufolge könnte das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) in diesem Jahr bereits positiv sein. Im kommenden Jahr wäre es sogar sehr günstig. Das ist noch fragil – allerdings sind mRNA-Wirkstoffe auch jenseits des Corona-Impfstoffs gefragt. Jetzt kann es interessant werden.

Dennoch noch gilt der Wert als günstig. Das Potenzial, in Richtung eines interessanten Unternehmens wie BioNTech aufzusteigen, ist tatsächlich offenbar vorhanden – sofern das Studienergebnis zumindest für den Bereich der 18- bis 60jährigen noch zu einer begrenzten Zulassung führt.