Titel des Tages: Starker Rückversicherer

Liebe Leser,

eine Katastrophe jagt die andere. Die Corona-Katastrophe hat dazu geführt, dass zahlreiche Veranstaltungen abgesagt wurden. Die Unwetter-Katastrophe vor einigen Wochen im Rheinland hat zahlreiche Haushalte um ihre Existenz gebracht. Solche Katastrophen werden nach Meinung von Klimaforschern noch zunehmen. Dabei sollten Rückversicherer dafür haften, so die Sorge von Investoren. Nun hat die Munich Re die Zahlen publiziert. Deren Ergebnisse waren gut, der Ausblick bleibt gleichermaßen stark. Die Aktie scheint stark zu sein.

Neue Zwischenhochs

Der Titel hat nun ein neues Zwischenhoch erreicht und notiert so hoch wie zuletzt vor vier Monaten. Diese starke Reaktion der Börsen ist nicht zufällig entstanden. Der Markt goutiert, dass das Unternehmen in diesem Jahr die Prognosen für das laufende Jahr weiterhin aufrecht erhält. Konkret: Die Schäden aus dem Unwetter sind zumindest für die Münchner Rück beträchtlich.

Sie belaufen sich immerhin auf satte 500 Millionen Euro. Dennoch hatten offenbar zahlreiche Analysten und Investoren einen größeren Rücksetzer im Ergebnis erwartet. Die Aktie hatte zuletzt nachgegeben.

Die fast schon geringen Schäden führte der Vorstandsvorsitzende Joachim Wenning auf den Umstand zurück, dass wohl „viele Hausbesitzer nicht gegen Hochwasser versichert sind“. Es könnte „sehr viel mehr versichert werden (… Dies halte er für) einen Fakt“.

Der Überschwemmungsschutz sollte daher für die Versicherungen selbst Tel der Gebäudeverscherungen werden. Damit würden die Versicherungsquoten gegen solche Unglücksfälle erhöht, ohne die Quote selbst (im Vertrieb) maximieren zu müssen.

Aktuell beläuft sich die Zahl derjenigen Haushalte in Deutschland, die eine Elementarschaden-Police aufweisen, mit der eine Absicherung gegen Hochwasserschäden verbunden ist, auf lediglich 46 %. Dies ist vergleichsweise wenig.

Eine Pflichtversicherung wünsche sich die Branche nicht. Sollte es dazu kommen, müsste der Staat Anreize dafür schaffen, dass in den beteiligten Risikogebieten nicht mehr gebaut würde. Andernfalls wird die Pflichtversicherung für die betroffenen Haushalte sicherlich zu teuer, so war auch schon vor dieser Ansprache zu lesen.

Die Munich Re jedenfalls bleibt auf Kurs. Die Überschwemmungen und die bisherigen Folgen der Corona-Pandemie sind für die Rückversicherung finanzierbar. Der Nettogewinn solle im laufenden Jahr bei 2,8 Milliarden Euro liegen.

2020 war das Ergebnis mit einem Nettoertrag in Höhe von 1,2 Milliarden Euro deutlich niedriger. Aktuell sind bereits annähernd 1,7 Milliarden Euro an Nettogewinn in den Kassen des Rückversicherers.

Charttechnisch betrachtet hat die Aktie keine hohen Hindernisse mehr vor sich. Auch aus technischer Sicht ist die Aktie im klaren Aufwärtstrend. Sowohl kurz- wie auch mittel- und langfristig sind die Notierungen in einem klaren Hausse-Modus. Der GD200 ist hier das entscheidende Kriterium. Es wäre nicht verwunderlich, wenn sich die Aktie auch in den kommenden Tagen als sehr stark erweisen würde.