Liebe Leser,
der Ölpreis steigt nun wieder langsam an. Am Dienstag ging es um 2,7 % aufwärts, in drei Monaten um 10,5 %. Hintergrund des jüngsten Anstiegs soll ein Treffen der OPEC sein, bei dem es um die Produktionsmenge geht. Die Nachricht kann sowohl gut wie auch schlecht sein. Würden die Produktionsmengen zu stark steigen, dann wird dies den Preis senken.
Allerdings sind Verhandlungen zumindest oft eine gute Voraussetzung dafür, kontrolliert vorzugehen. Dies hilft Ölunternehmen wie Royal Dutch Shell. Dort könnte es jetzt wieder deutlich aufwärts gehen. Die Aktie stieg am Dienstag um 2,8 %. Dies kann der Auftakt für eine interessante Geschichte werden.
Kleiner Abwärtstrend
Aktuell war die Notierung innerhalb der vergangenen drei Monate um -7,2 % gerutscht. Das ist möglicherweise übertrieben. Immerhin springt die Konjunktur wieder an, was diesem Konzern deutlich helfen dürfte.
Kürzlich hat Royal Dutch Shell eine erhöhte Quartalsdividende ausgezahlt. Wenn Sie die Dividende, die auf 0,1735 Dollar stieg (und damit 4 % mehr als im Vorquartal) hochrechnen, dann wird daraus für ein Jahr eine Ausschüttung in Höhe von etwa 0,57 Euro. Dies entspricht auf Basis der aktuellen Kurse einer Dividendenrendite in Höhe von 3,5 %. Dies ist nach einem schlechten Vorjahr der Wiedereinstieg in eine bessere Zeit.
Schon im ersten Quartal hatte Royal Dutch Shell einen Gewinn in Höhe von 5,66 Milliarden Dollar erwirtschaftet. Im gesamten Jahr 2020 war ein Verlust in Höhe von 24 Millionen Dollar vermeldet worden. Der um Sondereffekte bereinigte Gewinn betrug immerhin 3,23 Milliarden Euro.
Im ersten Quartal schaffte das Unternehmen einen Umsatz in Höhe von 55,67 Milliarden Dollar. Im ersten Quartal 2020 waren es noch 60,03 Milliarden Dollar. Dann allerdings sank der Umsatz coronabedingt, sodass im Gesamtjahr insgesamt 180,54 Milliarden Dollar Umsatz erwirtschaftet wurden. 2019 noch hatte Royal Dutch Shell 344,88 Milliarden Dollar Umsatz erwirtschaftet.
Diese Zahlen sind wichtig, um die Chancen für das laufende Jahr zu beurteilen. Im laufenden Jahr sollte der Umsatz, wenn es keinen neuerlichen Einbruch in der Corona-Krise gibt, wieder annähernd auf dem Niveau des Jahres 2019 landen. Dies wiederum legt auch eine andere Bewertung nahe. Immerhin notierte der Wert Ende 2019 bei mehr als 25 Euro. Aktuell sind die Kurse bei gut 16 Euro vergleichsweise enttäuschend. Demnach werden steigende Dividenden sowie ein normalisierter Umsatz bei normalem Verlauf zu einem Treiber werden können.
Ein weiterer Vergleich für Sie: Das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) lag Ende 2019 bei etwa 14,6. Aktuell zahlen die Börsen ein KGV von 9 (bezogen auf die erwarteten Gewinne). Nebst der hohen Dividendenrendite liegt hier eine relativ große Sicherheit vor.
Mit freundlichen Grüßen,
