Liebe Leser,
an den Aktienmärkten ist es aktuell für die Wasserstoff-Werte vergleichsweise schwierig. Die Unternehmen Plug Power und Nel Asa haben wie auch ITM Power oder PowerCell Sweden in den vergangenen Tagen insgesamt verloren. Jetzt wird es spannend: Nel Asa konnte sich am Freitag auf vernünftigem Niveau zumindest konsolidieren. Plug Power hingegen gab weiter nach – sehr deutlich. Es ging um -3 % abwärts. Welche Schlüsse lassen sich daraus für Investoren ziehen?
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Plug Power: Das ist der Wahnsinn
Zumindest gibt es keine neuen Nachrichten, die Investoren bedenken müssten. Plug Power hat insgesamt massiv enttäuscht und konnte die Stimmung in den vergangenen Tagen nicht mehr halten. Der US-Wert brachte keine neuen Nachrichten an den Markt, die das an sich gute Umfeld hätten stören können. Vielmehr hatte Plug Power zuvor noch einen erheblichen Auftrag melden können.
Der US-Großkonzern Amazon vergab Aufträge an Plug Power, die wiederum direkt ab 2025 umgesetzt werden – gut 10.900 Tonnen Wasserstoff gehen dann jährlich an Amazon, das wiederum selbst bis zum Jahr 2040 CO-2-neutral sein möchte. Insofern wäre es nicht überraschend, wenn Plug Power relativ lange diesen Auftrag wird bedienen können.
Zum anderen aber hat Plug Power Amazon auch für andere Tätigkeiten ins Visier genommen. So würden Elektrolyseure geliefert werden können, mit denen z. B. die Gebäude der Vertriebsstellen versorgt werden könnten. Diese Folgeentwicklungen und -aufträge hat Plug Power bis dato zwar thematisiert, aber noch nicht in die Kalkulation einfließen lassen.
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Schließlich profitiert Plug Power unverändert an sich von der Situation, dass in den USA die Regierung(en) einen großen Teil eines Energie- und Infrastrukturprogrammes auch in die Wasserstoff-Industrie lenken möchte. Dabei stehen in den kommenden Jahren sicherlich diverse Konkurrenten bereit: Plug Power wird aber wegen der aktuellen Standortvorteile als US-Unternehmen keine schlechten Karten in der Hand halten. Vor diesem Hintergrund kann es für Plug Power eine deutlich stärkere zukünftige wirtschaftliche Entwicklung gegenüber den bisherigen Annahmen geben.
Die Gegenwart im laufenden Geschäftsjahr ist noch vergleichsweise trüb. Dabei hat Plug Power derzeit noch die – zumindest theoretische – Chance, einen Jahresumsatz in Höhe von 900 Millionen Dollar zu erwirtschaften. 2025 sollen es mit dem Amazon-Auftrag im Rücken dann bereits 3 Milliarden Dollar werden. Insofern hat der Konzern in den kommenden Jahren noch brisante Potenziale vor sich. Wer ausschließlich das laufende Jahr betrachtet, wird sich an den Stimmungsparametern orientieren müssen.
Die technischen Indikatoren sind weiterhin aufwärts gerichtet. Der GD100 ist mit 26 % weit entfernt. Die 200-Tage-Linie ist mit einem Abstand von 8,2 % trotz einiger Rücksetzer gleichfalls noch recht deutlich distanziert worden. Insofern ist die Situation besser als die Tagesstimmung.
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