Absolute Erholung: Steinhoff

Liebe Leser,

gestern ist die Aktie von Steinhoff aus dem Rahmen gefallen. Der Titel verlor zwischenzeitlich über 10 % und ging damit als einer der großen Verlierer des Tages in den letzten großen Handelstag am Donnerstag. Wir vermuteten schon eine Gewinnmitnahme – und keine internen Gründe. Die Vermutung bestätigt sich mit Blick auf den heutigen Tag. Die Aktie gewann deutliche 1,1 %. Der große Rücksetzer am Tag zuvor wurde nicht aufgefangen, die Tendenz aber bleibt.

Aktie ist stark im Trend

Innerhalb von fünf Tagen ging es für den Titel um deutliche 22 % nach oben. In einem Monat steht noch immer ein Plus in Höhe von 143 % unter dem Strich. Das gesamte Jahr weist zudem ebenfalls einen deutlichen Gewinn aus. Die Aktie gewann über 365 %. Damit sind die Notierungen in einem Aufwärtstrend, der seinesgleichen sucht.

Die Aktie profitierte zuletzt davon, dass der Konzern sich mit einem Gläubiger geeinigt hatte. Dieser Umstand half, um keine Sorgen mehr vor dem Gerichtsverfahren im Januar zu haben. Seit Mitte September zeigte sich der Wert zunächst sehr schwach. Das Gerichtsverfahren, angestrengt durch Gläubiger, die einem Kompromiss nicht zustimmten, war nicht kalkulierbar.

In diesem Sinne ging es für das Unternehmen wenn nicht um alles, so doch um einen bedeutenden Teil der Zukunft. Die Aktie hat dabei allerdings nur einmal kurz die Marke von 12 Cent unterkreuzt. Dies war als Zeichen eines neuen Abwärtstrends interpretiert worden, der allerdings nicht zwingend eintrat. Im Gegenteil: Schon im  Vorfeld der neuen Einigung schaffte es die Aktie, die nächste Hürde in Höhe von 14 Cent wieder überwunden.

Die Nachricht über die mögliche Einigung mit Gläubigern dann führte zu einer Kursexplosion, die ihresgleichen sucht. Sie sollten umgekehrt wissen, dass es auch schlechte Nachrichten gibt. Diese werden nicht unbedingt diskutiert, aber könnten mittelfristig eine Rolle spielen.

Konkret: Es gibt Pläne, Töchter-Unternehmen an die Börse zu bringen. Diese Vorstellung, die gleichbedeutend mit einer Kapitalisierung der Muttergesellschaft ist, lässt sich bei weitem nicht so schnell durchsetzen wie gedacht. Die bedeutendste Tochter, Pepco, war bereits an die Börse gebracht worden. Hier gab es eine Enttäuschung: Der Kurs ist nach anfänglich starkem Anstieg wieder zurückgekommen. Dies könnte zwischenzeitlich die Bilanz gegenüber dem Höchststand um gut 3,5 Milliarden Euro belastet haben.

Insofern ist derzeit nur der Trend maßgeblich – der ist positiv. Ansonsten stehen für Steinhoff im kommenden Jahr noch einige Baustellen bereit. Der Trend aber ist so stark, dass die Marke von 30 Cent nun sehr nahe rückt – darüber wären zudem keine Hindernisse zu entdecken, heißt es.