Die Erinnerung: Bundesbank-Chef geht – das sollten Sie wissen!

Liebe Leser,

wir haben an dieser Stelle einige Male über die horrende Inflation geschrieben. Die Inflation in Deutschland steigt und steigt. Das wiederum wird für Sie in den kommenden Wochen und Monaten zum beherrschenden Thema, weniger Covid. Denn die Wirtschaft steht teils schon seit Monaten auf drei von vier Beinen. Die Regierungen pumpen die Wirtschaft und die privaten Haushalte praktisch rund um den Erdball ohnehin mit Geld voll.

Die Inflationskrise – wie lange sie dauern kann

Zurück zur Inflation, die ich für entscheidend halte. Sie wissen aus den vergangenen Wochen, dass es neben der offiziellen Inflationsrate auch eine inoffizielle Inflation gibt. Die inoffizielle Inflation bedeutet nur, dass es unterschiedliche Messmethoden gibt.

In den USA werden auf Basis der Messungen aus den Jahren 1990 und 1980 verschiedene Inflationsgrößen ausgewiesen. Ich habe Ihnen verdeutlicht, welche Inflationsrate sich bei dieser Art der Betrachtung einstellt.

Das ist die richtige Größe: Die Inflationswelle rollt

Die Inflationswelle rollt über die USA heran und damit auch über die Euro-Zone und schließlich auch über uns. Es gibt kaum eine andere Möglichkeit, als dass über steigende Produkt- und Rohstoffpreise auf den internationalen Märkten auch alles bei uns ankommt.

Die offizielle Inflationsrate bei uns beläuft sich auf 5,2 %. Man kann es auch anders betrachten. Wenn Sie die offizielle Geldmengensteigerung der Produktion nach dem BIP, dem Bruttoinlandsprodukt gegenüberstellen, dann zeigt sich hier eine andere „wahre Inflation“.

Die Daten reichen bis Ende September 2021.

Geldmenge – BIP = echte Inflation

MonatGeldmengeBIP Dtl.Echte InflationOffizielle Inflation
01.09.20217,40%2,50%4,90%4,10%
01.08.20217,90%2,50%5,40%3,40%
01.07.20217,60%2,50%5,10%3,10%
01.06.20218,30%9,80%-1,50%2,10%
01.05.20218,50%9,80%-1,30%2,40%
01.04.20219,20%9,80%-0,60%2,10%
01.03.202110,10%-3,30%13,40%2,00%
01.02.202112,20%-3,30%15,50%1,60%
01.01.202112,50%-3,30%15,80%1,60%
01.12.202012,40%-2,70%15,10%-0,70%
01.11.202011,00%-2,90%13,90%-0,70%
01.10.202010,50%-2,90%13,40%-0,50%
01.09.202010,40%-3,60%14,00%-0,40%
01.08.20209,50%-3,60%13,10%-0,10%
01.07.202010,20%-3,60%13,80%0,00%
01.06.20209,20%-11,70%20,90%0,80%
01.05.20208,90%-1,80%10,80%0,50%
01.04.20208,30%-1,90%10,20%0,80%
01.03.20207,50%-1,90%9,40%1,30%
01.02.20205,50%-1,90%7,40%1,70%
01.01.20205,20%-1,90%7,10%1,60%
01.12.20194,90%0,20%4,70%1,50%
01.11.20195,60%0,20%5,40%1,20%
01.10.20195,60%0,20%5,40%1,20%
01.09.20195,60%1,00%4,60%0,90%
01.08.20195,80%1,00%4,80%0,90%
01.07.20195,10%1,00%4,10%1,10%
01.06.20194,50%0,00%4,50%1,50%
01.05.20194,80%0,00%4,80%1,50%
01.04.20194,70%0,00%4,70%1,30%
01.03.20194,60%0,80%3,80%2,10%
01.02.20194,30%0,80%3,50%1,70%
01.01.20193,80%0,80%3,00%1,70%
01.12.20184,10%0,90%3,20%1,70%
01.11.20183,70%0,90%2,80%2,20%
01.10.20183,90%0,90%3,00%2,40%
01.09.20183,60%1,10%2,50%2,20%
01.08.20183,40%1,10%2,30%1,90%
01.07.20184,00%1,10%2,90%2,10%

Quelle der Zahlen: goldsilber.org

Die Inflation ist also tatsächlich eher sogar noch höher als auf andere Weise bedacht. Sie sollten sich dagegen schützen, wie wir es an dieser Stelle schon oft vorgeschlagen haben.

  • Aktien bringen in der Inflation in aller Regel eine positive Rendite – auf längere Sicht. Forschungen zeigen, dass Sie mit 5 % bis 8 % p.a. nach Berücksichtigung der Inflationsrate rechnen können.
  • Anleihen oder ähnliche Sparformen vernichten Ihr Geld. Sie verlieren über die niedrigen Zinsen und die Inflation – wie auch immer die berechnet wird – deutlich mehr als Sie über Renditen bekommen. Zusätzlich müssen Sie die Zinsen oder Renditen auch noch versteuern. Der Staat verdient an seiner eigenen Inflationierung noch mit. Ein Beispiel: Kassieren Sie 1 % Zinsen, müssen Sie knapp 30 % davon insgesamt (Abgeltungssteuer, Kirchensteuer und Soli-Zuschlag) noch an das Finanzamt abführen.
  • Bargeld-Haltung bringt nichts: Sie würden mit Bargeld am Ende über die Kaufkraft sehr schnell weitere Minuszinsen erwirtschaften.
  • Immobilien funktionieren derzeit recht gut. Die Preise steigen. Wenn eines Tages auch die Zinsen wieder angehoben werden sollten, werden Sie allerdings mit negativen Renditen auf Immobilien rechnen müssen. Daher gilt zumindest, dass Sie bei künftigen Investitionen in Immobilien aufpassen sollten – die Renditen können schneller fallen, als Sie die Immobilien verkaufen könnten. Dies wird vor allem dann passieren, wenn die Kredite für Immobilien-Darlehensnehmer über die steigenden Zinsen wieder teurer werden und die Kredite verlängert werden müssen. Daher gilt: Vorsicht vor Immobilien-Neukäufen.
  • Achtung: Zahlreiche Blogs empfehlen auch Rohstoffe. Wenn die Preise steigen ist dies gut – allerdings hängt dies von der konjunkturellen Entwicklung ab. Als Inflationsschutz halte ich Rohstoffe für denkbar ungeeignet.

Meine Empfehlungen der jüngeren Vergangenheit zählen fort.

  • Vermeiden Sie heikle Investitionen in Modesektoren wie Wasserstoff oder auch Cannabis. Sie wissen nicht, wohin eine steigende Geldmenge führt.
  • Vermeiden Sie Anleihen in jeder Form. Die Anleihen werden tendenziell bei steigenden Geldmengen sogar noch an Wert verlieren.
  • Achtung: Immobilienpreise steigen unter diesen Voraussetzungen weiter. Das heißt aber nur, dass der Absturz umso tiefer wird – eines Tages.
  • Aktien leben davon, dass die Börsen aktuell „fair“ sind. Die Unternehmen gewinnen im laufenden Geschäftsjahr Geld – deshalb sind in diesem Sektor die Kurssteigerungen gerechtfertigt. Kaufen Sie demnach Aktien.