Die wichtigsten Nebenwerte – massive Chancen

Liebe Leser,

in den kommenden Tagen werden wir an den Börsen unter den Nebenwerten noch größere Chancen und Spekulationen antreffen als zuletzt. Die für Deutschland bedeutendsten Nebenwerte haben fast durchgehend jetzt spektakuläre Wochen hinter sich. Das deutet auf Ausbrüche nach oben – und auf Korrekturen nach unten.

Sie können die Entwicklung aus zwei Perspektiven verfolgen: Es gibt für einige Unternehmen eine enorme Turnaround-Chance und für andere Unternehmen eine sagenhafte Rallye. Es sollte mindestens 5 Unternehmen, die Ihre Aufmerksamkeit aktuell verdienen.

Das sind unglaubliche Entwicklungen

Sehen Sie sich nur die Entwicklung unter den Impfstoff-Herstellern in den vergangenen Tagen an. Hier ging es am Freitag unglaublich abwärts – und dies wahrscheinlich stark übertrieben.

  • BioNTech hat mehr als 20 % verloren
  • Moderna hat über 20 % verloren
  • Valneva hat gleich mit -10 % ebenfalls massiv nachgegeben.

Allein in diesem Sektor stellt sich die Frage, warum plötzlich alles zusammenbrechen sollte. Sie können mir glauben: Die Entwicklung ist mit größer Sicherheit massiv übertrieben. Es eröffnen sich vielmehr grandiose Chancen, wenn Sie die Bewertung etwas feinjustieren.

Der Hintergrund der Kursverluste ist schnell erläutert.

Moderna bietet zwei Angriffsflächen. Die US-Amerikaner haben ein Problem mit Nebenwirkungen – seltenen Verläufen -, die jetzt von der EMA geprüft werden. Dies ist die Zulassungsbehörde der EU. Das Image ist damit deutlich schlechter geworden.

Zudem hat Moderna nun seine Ergebnisprognose für das laufende Jahr zurückgewiesen. Die US-Amerikaner gehen von einem schlechter verlaufenden Geschäft aus und werden damit richtig liegen. Hintergrund ist hier der Umstand, dass Moderna damit auch einräumen wird, dass die Wachstumsphantasien schon aus Gründen der fehlenden Produktionskapazitäten nicht mehr so massiv positiv sein können wie erhofft.

Deshalb sind die Aussichten für diesen Konzern insgesamt trüber. Der Kursverlust von gut 20 % scheint als heftige Reaktion – und ist dennoch zunächst einmal hinzunehmen.

BioNTech und der Pfizer-Schwindel

Zudem hat die US-Firma Pfizer zusammen mit BioNTech wohl bei der FDA, der US-Zulassungsbehörde, fehlerhafte Angaben bei der Zulassung gemacht. Dies sollte zu überschaubaren Problemen führen. Dennoch zeigten sich die Börsen hier sehr irritiert. Die Kurse sind deutlich nach unten gewandert. Teile von diesen Kursverlusten dürften allerdings auch darauf zurückzuführen sein, dass Moderna die Stimmung insgesamt verhagelt hat.

Dies wiederum kann in den kommenden Tagen korrigiert werden, wenn die Börsen sich diese kleine Fehleinschätzung eingestehen werden. Ob das geschieht, wann das geschieht, wird sich zeigen.

BioNTech: Freier Fall – Chart 1 Jahr

Quelle: Onvista.de

Die Aktie von BioNTech hat die Marke von 200 Euro unterschritten. Damit ist das schlechteste Kursniveau der vergangenen sechs Monate erreicht. Sie sehen unten im Chart allerdings, dass die Aussage mit etwas Vorsicht zu genießen ist. Der Titel ist nicht besonders stark an den Börsen gehandelt worden.

Die Aktie ist zuletzt vor einem Jahr deutlich stärker gehandelt worden. Die Kursverluste auf Basis des Ausverkaufs vom Freitag sind also mit diesem Faktor zu gewichten. Lassen Sie sich von diesem Eindruck nicht direkt täuschen – die Abwärtstendenz lösen vermutlich genau jene aus, die aktuell sehr hohe Gewinne mitnehmen können.

Die entscheidende Frage wird natürlich sein, wie weit die Kursverluste reichen. Sie können sich bei diesen Nebenwerten – hier geht es nur um die Impfstoffhersteller – der Prognose zumindest in einigen Schritten nähern.

Die wirtschaftliche Seite. Prächtig

Das Unternehmen BioNTech zumindest offeriert noch großartige Chancen, die sich aus der wirtschaftlichen Bewertung ergeben. Es hat sich durch die jüngsten Auslassungen der Kritiker, durch die Moderna-Probleme und durch die Pfizer-Pille gegen die schwere Corona-Erkrankung effektiv noch immer nichts geändert.

Das Unternehmen ist und bleibt aus wirtschaftlicher Sicht ausgesprochen gesund.

Ein Überblick über die wirtschaftlichen Daten für und von BioNTech

Umsatz 202117,135 Mrd. €Umsatz 202216,87 Mrd. €Marktkapitalisierung45,24 Mrd. €
Nettoergebnis 20219,116 Mrd. €Nettoergebnis 20229,61 Mrd. €KUV2,1
Nettoliquidität 20219,11 Mrd. €Nettoliquidität 202219,67 Mrd. €KUV 20221,5
KGV 20215,2KGV 20225,1  

Die Zahlen sind zum großen Teil selbstverständlich Schätzungen. Das Jahr 2021 ist nicht beendet. Dennoch zeigt sich bereits eine sehr klare Tendenz, die Sie für sich nutzen können. Der Wert hat ein niedriges Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV). Dies ergibt sich aus dem Gewinn, der wiederum auf sehr hohen und auch nach den Quartalszahlen sicher erreichbaren Umsätzen resultiert.

Die Umsätze sind bereits gewaltig, sodass die Margen hier inzwischen offensichtlich ausgesprochen hoch sind. Die Fixkosten-Anteile bei der Produktion sinken wegen der hohen Verkaufszahlen. Sie sehen hier ein KUV in Höhe von 2,1 bis – im kommenden Jahr – 1,5. Dies ist die Voraussetzung dafür, dass sich die Bewertungssituation sowie die Gewinnsituation im kommenden Jahr noch einmal verbessern wird.

Die Umsätze sind zumindest vergleichsweise stabil – nach allem, was man heute weiß. Auf der anderen Seite gilt es zu bedenken, dass die Umsätze wahrscheinlich eher steigen werden. Die Kinder werden nun teils geimpft (zumindest in den USA, in Deutschland steht die Entscheidung durch die StiKo, die Ständige Impfkommission, noch aus).

Auch die Booster-Impfungen dürften ein glänzendes Geschäft werden. Einer der Faktoren, der dafür verantwortlich ist: Die Schutzwirkungen der Impfungen lassen durch die Bank enorm nach.

MDR unterstützt

Der MDR titelte erst vor wenigen Stunden sinngemäß, dass praktisch ab dem 7. Monat nach Verabreichung der 2. Impfung kein Schutz mehr vorhanden sei. Hintergrund ist hier der Umstand, dass diese Schutzwirkung nach dieser Zeit bei nur noch 23 % liegen soll – dies ist ein relativer Schutz im Vergleich zu den Nicht-Geimpften.

Die Daten nach der Boosterung, die aus Israel erhältlich waren, sind eindeutig besser. Vor diesem Hintergrund ist es nicht überraschend, wenn und dass die Booster-Impfung in weiten Teilen der westlichen Welt wohl kommen dürfte.

Der Umsatz wird demnach um 20 % oder 30 % klettern können, wenn derzeit weite Teile der Welt noch nicht einmal hinreichend geimpft sind und schon jetzt die Booster-Impfungen praktisch verkauft werden.

Vor diesem Hintergrund also sind die Bewertungen an sich sogar ein Grund dafür, die Aktie nun zu protegieren.

Bewertung der anderen Unternehmen

Naturgemäß sieht es bei Moderna weniger eindeutig aus. Das US-Unternehmen hat seine Zahlen erst korrigiert, Insofern sind die Notierungen bei weitem nicht so gut und eindeutig zu bewerten wie etwa bei BioNTech. Die Diskussion und Untersuchung der Nebenwirkungen spielt dabei keine so große Rolle. Dies hatten andere Impfstoffe gleichermaßen.

Aus Sicht der Erwartungen sind damit die Kursabschläge bei Moderna deutlich nachvollziehbarer gewesen als bei BioNTech, wirtschaftlich betrachtet jedenfalls.

Ähnlich sieht es bei den Franzosen von Valneva aus. Valneva ist ein Unternehmen, das einen sogenannten Tot-Impfstoff an den Markt bringen möchte. Dieser Impfstoff kann auch die Skeptiker gegen die mRNA-Impfung von BioNTech oder Moderna zumindest in Teilen überzeugen, so die Erwartung.

Valneva nun hat zwar jüngst recht gute hauseigene Daten zur Wirkung des Impfstoffs gebracht. Allerdings sind die Kurse zuletzt ebenfalls um gut 10 % eingebrochen. Dies zeigt, dass Valneva noch nicht im grünen Bereich ist. Der Impfstoffhersteller hat ein gravierendes Problem – der Impfstoff ist bis dato nicht einmal zugelassen worden.

Demzufolge sind die Notierungen vor allem wegen der Erwartungen nach oben geschossen. Valneva ist aus wirtschaftlicher Sicht deutlich spekulativer als dies etwa BioNTech ist. Deshalb würden auch hier wirtschaftlich betrachtet Fragezeichen entstehen.

Die Trendanalyse zeigt: Es geht Vieles

Die Aktien haben aber durchgehend noch eine gute Möglichkeit, sich in den kommenden Tagen zu behaupten. Die Trendanalyse ist positiv. So konnte der Wert von BioNTech am Freitag mit den Kursverlusten immerhin – grob kalkuliert – noch immer die 200-Tage-Linie halten. Dies wiederum ist ein Zeichen dafür, dass der Aufwärtstrend formal noch intakt ist. Die kürzerfristigen Trendmarken allerdings sind nicht mehr intakt, sodass BioNTech kurz- und mittelfristig betrachtet nunmehr im Abwärtstrend zu verorten ist.

Ein ähnliches Bild eröffnet sich derzeit für Moderna. Durch die jüngsten Kursverluste ist das kurz- und mittelfristige Bild des Titels aus technischer Sicht deutlich schlechter geworden. Die Aktie befindet sich im Abwärtstrend. Langfristig kalkuliert halten aktuell die Indikatoren für das Momentum oder die Relative Stärke dem Ansturm noch aus.

Insofern ist und bleibt der Wert derzeit zumindest aus charttechnischer, vor allem aber aus technischer Sicht noch im Aufwärtsmodus. Darin unterscheidet sich Moderna von BioNTech kaum.

Schließlich ist Valneva sogar sehr deutlich im Aufwärtstrend. Sowohl der mittelfristige Trendindikator wie auch die langfristigen Trend-Signale zeigen derzeit eine Chance auf steigende Kurse an, so die Auffassung der Analysten. Damit ist die Aktie aus dieser Sicht sogar deutlich stärker als BioNtech und / oder Moderna.

Fazit: Die massiven Verluste aus den vergangenen Tagen sind unter den Impfstoffherstellern noch kein Hinweis darauf, dass es dauerhaft stark nach unten gehen wird. Vielmehr ist davon auszugehen, dass die Kurse zumindest eine gute Chance auf einen Turnaround haben. Ein Turnaround könnte hier zu einer deutlichen Aufwärtskorrektur führen.

Andere Werte gleichfalls stark

Im Nebenwerte-Segment gibt es allerdings wie angekündigt auch andere Werte, die derzeit sehr gute Chancen auf einen Ausbruch nach oben haben. Dies trifft vor allem auf die Unternehmen des Wasserstoff-Sektors zu. Diese sind generell in einem starken mittelfristigen Trend angekommen. Dabei allerdings gab es zuletzt einige Rücksetzer, die keinen besonderen Grund wirtschaftlicher Natur haben.

Das US-Unternehmen Plug Power steht exemplarisch für einen Aufschlag in Höhe von mehr als 50 % binnen kurzer Zeit. Dabei gibt es bei kleineren Zweifeln schnell Gewinnmitnahmen. Die dürften hier zu verzeichnen sein.

Dementsprechend sind folgende Unternehmen nach kleineren Korrekturen in den kommenden Tagen gleichfalls interessant:

  • Plug Power
  • Nel Asa
  • Ballard Power
  • PowerCell Sweden

Auch im E-Mobilitätsbereich sind derzeit starke Bewegungen nach oben angedeutet worden: Dazu zählt aus meiner Sicht vor allem das chinesische Unternehmen Nio. Dies könnte an den Börsen dem US-Rekordwert Tesla nacheifern.