Erste Bank schafft Tagesgeldkonten und Sparbücher ganz ab – Wohin mit Ihrem Geld?

Liebe Leser,

es ist fast unglaublich, in welchem Tempo wir einem richtigen Crash entgegensteuern. Die Banken wollen ausweislich der extrem niedrigen Zinsen und der Verwahrentgelte einfach Ihr Geld nicht mehr haben. Die Staaten und Zentralbanken wollen das Bargeld gleichzeitig am liebsten ganz loswerden, wie die Diskussionen um die Obergrenzen bei der Verwendung des Bargelds zeigen. Die Staaten setzen die Grenzen nach unten.

Jetzt stellt sich für Sie die Frage, was Sie davon halten, wenn eine Bank das Geld gleich ganz formal ablehnt – und wohin Sie dann mit Ihrem Geld wandern?

Targobank: Das ist ein Crash

Die Bank hat kundgetan, sie wolle in Zukunft keine Sparbücher mehr anbieten. Auch Tagesgeldkonten werden abgelehnt. Dies ist bis dato die letzte Zufluchtsstätte für Sie, wenn Sie das Geld zwischenparken wollen.

Es gibt eigentlich bei einer solchen Entwicklung für Sie nur eine Möglichkeit, das Geld dennoch zu lagern: In Form von Bargeld. Dafür benötigen Sie einen eigenen Safe, wenn Sie hinreichend viel Geld zur Verfügung haben. Noch sicherer allerdings ist es, wenn Sie das Geld in Bankschließfächern anlegen. Es gibt kaum einen sicheren Ort – unter der Voraussetzung, dass die Banken dann nicht eines Tages vom Staat dazu gezwungen werden, die Schließfächer zu öffnen.

Eine andere Möglichkeit besteht darin, dass Sie Geld in Aktien und Gold investieren. Wir erinnern noch einmal an die Grafik zum 50jährigen Bestehen des neuen US-Dollars, als die Gold-Hinterlegung beendet worden ist.

Sie sehen in der Grafik, dass der Goldpreis tendenziell steigt und steigt. Die Delle in den 2015er-2018er-Jahren ist eine übliche Korrektur, da die Zentralbanken ihre Bestände neu geordnet haben.

Gold – wenn die Banken Ihr Geld nicht haben wollen, ist dies die Alternative

Quelle: gold.de

Wir erlauben uns, aus der vergangenen Woche zu zitieren. Denn die Gold-Entwicklung ist deutlich daran gekoppelt, dass der Dollar massiv abgewertet wurde. Die Gold-Bindung endete am 2. Januar 1973. Wir haben dazu geschrieben:

„Der Goldpreis startet in dieser Betrachtung am 2. Januar 1973 bei 65,10 Dollar pro Unze. Der Goldpreis hat sich seither annähernd ver-30-facht – in annähernd 50 Jahren. Dies sagen wir Ihnen nicht, um damit die unglaubliche Rendite von Gold auch noch zu überhöhen.

Es geht umgekehrt darum zu zeigen, dass der Dollar-Wert unfassbar in den Boden gerammt wurde. Es gibt jährlich 2 % oder etwas mehr Zuwachs an Goldreserven auf der Welt. Gold wird aus der Erde gewonnen. Das bedeutet, eine leicht wachsende Dollarmenge würde an den Wertverhältnissen nicht das Geringste ändern.

Nur ist Gold leider oder für Besitzer glücklicherweise eben nicht um 2 % jährlich wertvoller geworden. Dann dürfte es heute ungefähr 170 % mehr wert sein, selbst wenn Sie Zins- und Zinseszins mitberechnen. Gold würde dann also heute ungefähr 180 Dollar oder jedenfalls in diesem Bereich pro Unze kosten. Es kostet das Zehnfache – oder anders herum gesagt: Der Dollar hat gegenüber Gold um den Faktor 10 (!) an Kaufkraft verloren über das hinaus, was sich durch die gestiegene Goldmenge noch erklären ließe.

Wir haben es ausgerechnet: Bei Berücksichtigung von Zins- und Zinseszinseffekten hätte der Dollar pro Jahr etwa 7 % auf den Goldpreis verloren. Anders herum gesagt: Wenn Gold das wahre Geld der Welt ist oder wäre, dann hätte gegenüber diesem Wertmaßstab der Dollar 7 % jährlich an Kaufkraft verloren.“

Geld wird abgelehnt

Doch zurück zum Vorfall bei der Targobank. Das Geld wird deshalb abgelehnt, weil die Targobank einfach schon zu viel Geld von Kunden wie Ihnen erhalten hat. Im Geschäftsbericht der Bank ist etwa vermerkt, dass die Gelder auf den Tagesgeldkonten im zurückliegenden Jahr um 7 % angestiegen sind. Die Bank „musste“ 5,18 Milliarden Euro verwalten.

Die Spareinlagen auf den Sparkonten kletterten sogar um satte 9 % aufwärts. Sie erreichten 2,27 Milliarden Euro. Dies sind insgesamt 7,45 Milliarden Euro, die teils bei der EZB angelegt werden mussten. Für einen Teil dieses Geldes hat die Bank dann selbst Strafzinsen von 0,5 % gezahlt. Das sind pro Milliarde Euro immerhin 5 Millionen Euro Strafzinsen, die von der Targobank überwiesen werden mussten.

Das Geld ließ sich bei Ihnen (oder anderen Bankkunden) trotz aller Verwahrentgelte bei Tagesgeldkonten oder Sparbüchern natürlich nicht in Rechnung stellen, anders als bei Girokonten. Girokonten benötigt jeder von uns, da sämtliche Abbuchungen, die verlangt werden – selbst vom Staat, wie etwa das Finanzamt zeigt -, von einem Girokonto vorgenommen werden. Sie erhalten auch Lohnzahlungen oder Eingänge nach Forderungen auf Ihr Girokonto.

Sie müssen demzufolge ein Girokonto führen und damit auch das „Angebot“ zumindest irgendeiner Bank akzeptieren. Das wiederum ist bei Tagesgeldkonten und Sparbüchern anders.

Diese Konten werden Sie nur dann nutzen, wenn Sie Ihr Geld anlegen möchten. Dies kann der Sicherung der Gelder dienen, weil Sie kein Bargeld aufbewahren wollen. Dies kann allerdings auch einfach dem Umstand geschuldet sein, dass Sie wenigstens Zinsen auf minimalem Niveau kassieren möchten. Das ist die Falle, in der die Bank sitzt.

Ziehen andere Banken hinterher?

Das ist allerdings auch eine Falle, die sich anderen Banken stellen wird.

  • Es wird kein Geldinstitut geben, das mit Tagesgeldern oder Sparbuchkonten noch Geld verdienen wird.
  • Je mehr Geld Sie dort einzahlen, desto größer wird der Verlust für diese Banken. Es gibt Institute, die es sich vielleicht nur nicht leisten können, die Kunden direkt damit zu konfrontieren.
  • Große Privatbanken wie etwa die Deutsche Bank müssen die Kundenbeziehungen auch unter anderen Aspekten beleuchten – sie können sich das Minus bei den Sparkonten vielleicht eher leisten als die weniger kapitalstarken kleineren Privatbanken.

Dennoch ist damit ein unglaublicher Vorgang ausgelöst: Ihr Geld wird abgelöst.

Es wird allerdings noch schlimmer. Andere Banken schmeißen Ihnen das Geld sogar noch hinterher – in Form von Ratenkrediten. Aktuell hat das Statistische Bundesamt ermitteln, dass die Inflationsrate im Juli in Deutschland – offiziell – bei 3,8 % lag. Eine Statistik von Verivox zeigt demgegenüber, dass deshalb die Mehrheit der Ratenkredite „erstmals negativ“ ist, jedenfalls unter dem Strich.

In Zahlen: Die mittleren Zinskosten liegen demnach etwa bei 2,99 %. Wenn die Inflationsrate aber bei 3,8 % liegt, dann erhalten Sie heute für Ihr Geld – hochgerechnet – mehr als in einem Jahr, selbst wenn Sie für das ausgegebene Geld noch Zinsen zahlen müssten. Sie erhalten heute Ratenkredite zu negativen Realzinsen.

Noch merkt dies kaum jemand. Es ist noch kein großes Thema. Wenn dies aber bekannt würde, müsste es theoretisch zu einem massiven Run auf Kredite kommen. Die Preise müssten wieder steigen – oder weiter steigen.

Das Geld ist krank – beide Beispiele zeigen in die eine Richtung.

Unsere Empfehlung lautet: Decken Sie sich mit Sachwerten ein. Dies sind Substanzaktien, Gold oder Gold-Zertifikate.