Gazprom-Aktie: Gewinner oder Verlierer der Ukraine-Russland-Krise?

Liebe Leser,

es wird zunehmend aufregend um die Ukraine und um Russland. Wird Russland die Ukraine angreifen oder stellt sich alles als grundlose Befürchtung heraus? Die Situation scheint verworren. Für Investoren wie Sie stellt sich damit die Frage, ob ein Unternehmen wie Gazprom massive Abwärtsbewegungen hinnehmen muss – oder ob es eine Lösung mit einem enormen Gewinn gibt.

Gazprom: Wie geht es weiter?

Die Entwicklung orientiert sich vor allem daran, wie es mit Nord Stream 2 weiter geht. Vor allem die USA und Deutschland wollen Nord Stream 2, die Gaspipeline von Russland nach Deutschland (mit Auswirkungen für die gesamte EU), zumindest für den Fall des Einmarsches der Russen in die Ukraine nicht genehmigen.

Davon hinge Gazproms wirtschaftliche Entwicklung ganz massiv ab. Daher starren die Aktienmärkte ganz besonders auf die Entwicklung rund um die Ukraine und Russland. Allerdings entwickelt sich aktuell kaum eine neue Sicht.

Die Agenturen melden von Gazprom überhaupt keine Nachrichten, sondern zitieren lediglich Kommentare zum politischen Geschehen. Es entwickelt sich daher keine weitere Beurteilungschance.

Vieles scheint Spekulation zu sein. Dies zeigt sich auch am Aktienkurs. Die Notierungen gingen am Montag zunächst im Sturzflug nach unten, um bei etwa 7,10 Euro plötzlich wieder einen Turnaround zu realisieren. Ausgehend von diesem Tief drehten die Kurse um mehr als 25 Cent und marschierten direkt wieder auf die Marke von 7,50 Euro zu. Hier wird eine Seitwärtszone unterstellt, nachdem die Kurse in den vergangenen vier Wochen um etwa -7,2 % nach unten gerutscht waren. Innerhalb von drei Monaten ging es insgesamt um -11 % nach unten. Auch dieser Absturz ist noch massvoll, nachdem es insgesamt innerhalb von einem Jahr noch um gut 61 % aufwärts ging.

Unter dem Strich ist die Aktie damit noch immer in einem zumindest starken Seitwärtstrend, der auch kaum zu stören sein wird. Bei 7,51 Euro wartet zudem der technische Indikator GD38, der kurzfristige Trends messbar macht. Bei 7,42 Euro wurde nun der GD200 verteidigt. Auch dies gilt als gutes Zeichen im Kampf um eine Stabilisierung der Kurse. Die Börsen zeigen sich angesichts der starken technischen und charttechnischen Signale demnach noch sehr stark oder wollen zumindest nicht in eine massive Abwärtsphase abtauchen.

Gazprom könnte umgekehrt bei einer Beruhigung der politischen Situation aus Sicht dieser Techniken schnell eine Aufwärtsimpuls erhalten. Dafür müssten die Notierungen lediglich die Marke von 8 Euro avisieren, heißt es. Dann wäre auch der GD100 schnell wieder erreicht. Insofern ist die Situation um Gazprom nicht so heiß, wie sie politisch derzeit gekocht wird.