Inflation: Alles schlimmer als gedacht

Liebe Leser,

wir haben in den vergangenen Wochen viel über die Inflation gesprochen und geschrieben. Nun scheint sich die Lage massiv zu verschlechtern. Sie müssen damit rechnen, dass es jetzt zu einer verheerenden Situation kommen kann.

Denn in den USA sind kürzlich die jüngsten Daten bekannt gegeben worden. Die haben es in sich. Die USA haben eine Inflationsrate in Höhe von 5 % (!) vermelden müssen. Dies ist die höchste offizielle Inflationsrate seit August 2008.

Ein Alarmzeichen

Das ist ein Alarmzeichen für die ganze Welt, vor allem die westliche, in der wir uns bewegen. Sehen Sie sich die Entwicklung an.

Inflationsrate explodierte regelrecht

Entnommen: Finanztrends.de

Diese Grafik ist bewusst langlaufend. Damit Sie die Daten einordnen können, vergegenwärtigen Sie sich, dass 1980 ein harter Bruch in den USA stattfand. Der neue Fed-Chef Paul Volcker erhöhte die Zinsen massiv in den zweistelligen Bereich hinein. Die USA wählten dann zudem einen neuen Präsidenten, Ronald Reagan, der das Ruder im Verbund mit sinkenden Steuern und einem Wirtschaftsaufschwung herumreißen konnte. Dennoch ist die Inflationsrate nun außergewöhnlich hoch.

Nun sehen Sie sich aber die alternativ berechnete Inflationsrate an, die Shadow Stats anbietet. Darüber haben wir an dieser Stelle mehrfach berichtet. Diese Inflationsraten sind nicht, wie die offizielle Rate, korrigiert worden.

Sie beziehen sich auf die Preisentwicklung seit den Jahren 1980 bzw. dann 1990.

Eines der Statements:

„Die in Panik geratene, unbegrenzte Geldschöpfung der Federal Reserve und die Defizitausgaben der Bundesregierung setzen sich fort und werden wahrscheinlich zunehmen, was eine große inländische Inflation auslösen wird“.

Die Kerninflation in den USA hat nach den offiziellen Zahlen sogar auf 3,80 %,was bedeutet, dass die Rate so hoch gestiegen ist, wie sie seit 29 Jahren nicht mehr stand.

Inflation basierend auf den Zahlen seit 1990 – blau ist die Alternativ-Berechnung

Sie sehen einen Wert, der auf über 8,2 % angeschnellt ist.

Die Rate basierend auf den Zahlen seit 1980: Dort stieg die Inflationsrate auf über 13 % (!).

Die Daten sind schier unglaublich und bedeuten, dass die Inflation in den USA derzeit explodiert. Die offizielle Lesart lautet, dies sei nur temporär. Die aktuellen Daten zeigen aber auch, dass die Abwertung des Dollar voranschreitet.

Problem: Dollar-Inflation schwappt über

Die Daten legen nahe, dass der Trend derzeit ungebrochen ist. Damit wird die Inflation in den USA mutmaßlich weiter steigen.

Dies wiederum stellt eine Gefahr für uns alle dar. Denn der Dollar ist die Weltleitwährung. Der Dollar wird, wenn er sich weiter in einer Wertminderung nach der nächsten wiederfindet, die Preise für Importgüter in der EU und in Deutschland steigen lassen.

Die steigenden Preise wiederum werden sowohl die Endprodukte betreffen wie auch die Zwischen- und die Vorprodukte. Wer also Rohstoffe auf dem Weltmarkt kauft, muss bei uns – in der Euro-Zone wie auch in Deutschland – schon deutlich mehr aufwenden, weil der Dollar so schwach ist.

Damit steigen tendenziell auch die Preise bei uns weiterhin. Derzeit liegt die Inflationsrate in Deutschland bei lediglich 2,5 %. Sie ist gestiegen. Wenn aber die Preise in den USA in diesem Tempo weiterhin nach oben klettern, kann es hier zu einem steilen Ausbruch kommen. Die Inflationsrate könnte auch nach Schätzungen von Volkswirten 3 % und mehr betragen.

Dramatische Auswirkungen

Wenn Sie Ihr Geld anlegen und nicht ausgeben, müssen Sie also künftig 3 % verdienen, um überhaupt den Kaufkraftverlust aufzufangen. Zusätzlich müssen Sie etwa knapp ein Drittel der Gewinne als Steuer an den Staat abführen. Deshalb ist der Gewinn von 3 % noch mit dem Faktor 1,3 zu multiplizieren:

Erst ab einer Rendite von 3,9 % werden Sie nach Steuern und Inflation die Kaufkraft erhalten. Wahrscheinlich reicht dies noch nicht einmal. Denn die Geldanlage kostet auch Gebühren, die Sie mit vielleicht 0,5 % der gesamten Geldanlage veranschlagen können. Dies sind insgesamt 4,4 % jährlicher Rendite erforderlich, damit Sie kein Geld verlieren – bezogen auf die Kaufkraft.

Dies kann nur mit Aktien gelingen und vielleicht auch mit Gold. Gold wurde von Zentralbaken sowie von den großen Fonds in den ersten Monaten dieses Jahres verstärkt nachgefragt, wie gekannt wurde. Das bedeutet zweierlei:

Die Zentralbanken wollen ihre Reserve erhöhen, weil ihr Papiergeld immer weniger wert sein wird. Zentralbanken sind die größten Player am Goldmarkt und für die Preisentwicklung letztlich entscheidend.

Zudem aber fließt offenbar viel Geld in die Fonds. Die kaufen nicht aus eigenem Antrieb, sondern weil Investoren in das Fondsvermögen einzahlen, damit dieses um Gold aufgestockt wird. Das zeigt insgesamt, dass die Nachfrage nach Gold steigt. Dies wird mutmaßlich auch den Goldkurs anheben können. Daher gelten die Inflationshinweise zuletzt weiter.

Gold – die stabile Währung

Wenn Sie Gold kaufen, bieten sich an:

  • Münzen der gängigen Sorten wie Maple Leaf oder Krügerrand,
  • Barren, vor allem aber
  • ETCs, bei denen die Lagerung günstiger ist. Dazu zählt der ETC Xetra Gold oder auch Euwax Gold II.

Alternativ und ergänzend bewähren sich Aktien – Aktien beteiligen Sie an Unternehmen und werden in einer Inflationsphase mit hoher Sicherheit gleichfalls teurer und wertvoller.