Komplett unterbewertet: Gold

Liebe Leser,

wir haben zuletzt viel über die Inflationsrate geschrieben. Die Rate hat sich in Deutschland auf 2,5 % p.a. geschoben, während sie in den USA sogar 5 % p.a. ausmacht. Es gibt immer noch Analysten, die glauben, dies sei vorübergehend. Wahrscheinlich aber müssen oder können Sie sich auf eine dauerhafte Inflation einrichten. Sind Sie geschützt?

Die Vermögenspreise steigen auch

Aktuell sehen Sie bereits eine massive Inflationierung der Lebensmittelpreise oder vor allem auch der Preise rund um Immobilien, also etwa die Baupreise. Teilweise äußert sich das gar nicht mehr einfach in den hohen Preisen, sondern in der Wartezeit, die Sie verbringen müssen, um überhaupt bestimmtes Material oder die zugehörigen Handwerker buchen zu können.

Doch die Preise steigen nicht nur bei Immobilien, sondern auch für Aktien – und zwar immens. Die Notierungen sind zuletzt auf zahlreiche Allzeithochs marschiert, was an sich ein Alarmzeichen sein sollte. Das billige Geld, das die Märkte überschwemmt, erreicht jetzt auch die Aktienmärkte und überflutet praktisch jede Börse.

Der Nasdaq 100 hat ein Allzeithoch erreicht, der Dax in Deutschland, der Dow Jones. Selbst der britische Markt ist wieder stark geworden, obwohl die Wirtschaft dort u.a. wg. des Brexit relativ angeschlagen ist – weiterhin. Kann das mit rechten Dingen zugehen?

Die Flut

Dies entspricht geradezu mustergültig dem Bild von der Flut, die an den Aktienmärkten angekommen ist. Es heißt in einem Börsenbonmot, dass die Flut alle Boote hebt. Sprich: Alle oder jedenfalls fast alle Märkte und Unternehmen profitieren von diesen steigenden Kursen und Geldmengen. Nach der Flut aber kommt die Ebbe – und dann wird sich zeigen, wer sich halten kann und welche Unternehmen oder Märkte dann praktisch wieder davongeschwemmt werden.

Sie sollten wissen: Die Märkte sind bezogen auf das wichtigste Geld der Welt, Gold, überbewertet. Sehen Sie sich das Verhältnis zwischen Goldpreis und Aktienkursen (hier ausgedrückt im großen S&P 500 aus den USA) an. Dieses Verhältnis ist so selten wie fast nie zuvor.

Sie sehen zum Beispiel, dass Gold bezogen auf die (hohen) Aktienkurse zuletzt praktisch im Jahr 2000 so niedrig bewertet war. Dann kam es zum Crash der Internet-Blase.

Gold und S&P 500 im Verhältnis: Gold extrem günstig

Quelle: www.goldseiten.de

Die Verhältnisse sind eindeutig inflationär – Aktienkurse sind reichlich hoch. Allerdings wird sich dies nur im Goldpreis zeigen., Wenn Sie den Euro oder den Dollar ins Verhältnis setzen, zeigt sich der Effekt nicht. Das hat einen sehr einfachen Grund:

Papiergeld ist flüchtig. Der Wert des Euros und des Dollars ist seit Aufhebung des Goldstandards für den Dollar im Jahr 1971 (als es den Euro noch gar nicht gab) um mehr als 95 % gesunken – ausgedrückt im Goldpreis. Gold hingegen ist jetzt bezogen auf die Aktienkurse – wie oben zu sehen – dramatisch unterbewertet.

Das heißt nicht, dass Sie damit rechnen können, der Preis würde demnächst explodieren. Es kann sein, dass es noch 1,2 Jahre dauert, bis der Goldpreis weiter steigt. Dennoch ist die Tendenz eindeutig.

Österreichische Schule hat Recht

Die „österreichische Schule“ hat den Effekt beschrieben: Die Inflation, ausgelöst oder ausgedrückt in einer dramatisch steigenden Geldmenge, wird sich nicht nur in steigenden Preisen bei Lebensmitteln und Co. ausdrücken, sondern vor allem auch am Aktienmarkt. Es kann zu einem massiven Boom kommen, der wiederum auch über eine längere Zeit halten kann / wird. Dennoch folgt notwendig auch am Aktienmarkt eines Tages der Crash. Genau ist der Zeitpunkt nicht zu bestimmen.

Es werden allerdings diejenigen profitieren, die substanzstarke Unternehmen im Depot haben, also „Value“-Werte – und auch in dem Segment nur ausgesuchte Werte. Zudem werden diejenigen profitieren, die sich mit Gold und auch Silber gegen die weitere Inflationierung der Preise an den Aktienmärkten geschützt haben.

Insofern werden Sie in den kommenden Jahren zumindest einen höheren Anteil am Gold im Vermögen halten sollen – wenn Sie die Inflationierung gleichfalls für alarmierend halten. Beobachten Sie dafür die offiziellen Inflationsraten UND zusätzlich den Aktienmarkt oder anderem Vermögenspreise. Auch darin zeigt sich die Inflationierung.

Wenn Sie Gold kaufen wollen, bleiben wir bei den bisherigen Hinweisen.

Gold – die stabile Währung

Wenn Sie Gold kaufen, bieten sich an:

  • Münzen der gängigen Sorten wie Maple Leaf oder Krügerrand,
  • Barren, vor allem aber
  • ETCs, bei denen die Lagerung günstiger ist. Dazu zählt der ETC Xetra Gold oder auch Euwax Gold II.

Alternativ und ergänzend bewähren sich Aktien – Aktien beteiligen Sie an Unternehmen und werden in einer Inflationsphase mit hoher Sicherheit gleichfalls teurer und wertvoller.