Inflation steigt und steigt – Goldkäufe nehmen zu

Liebe Leser,

Sie haben möglicherweise in den vergangenen Wochen selbst an verschiedenen Stellen erfahren, wie stark die Inflationsrate in Deutschland inzwischen klettert. Die Erzeugerpreise sind um mehr als 10 % nach oben geschossen. Die offizielle Inflationsrate über alle Produkte hat 3,9 % erreicht. Damit ist wahrscheinlich noch nicht einmal das Ende der berühmten Fahnenstange erklommen. Die Bundesbank rechnet schon mit 5 % und mehr. Wahrscheinlich wird die Inflationsrate – so unsere Annahme – „inoffiziell“ sogar noch höher liegen, denn Aktienpreisentwicklungen und die Immobilien sind noch nicht hinreichend berücksichtigt worden.

Die jüngsten Entwicklungen jedenfalls scheinen in Deutschland Früchte bei privaten Haushalten zu tragen: Die Goldverkäufe nehmen offensichtlich zu. So haben wir es nach unseren eigenen Berichten in den vergangenen Monaten auch erwartet oder erhofft, denn die Risiken waren absehbar.

Teuerung so stark wie seit 28 Jahren nicht

Die Teuerungsrate, von der wir oben sprachen, ist damit so hoch wie seit 28 Jahren nicht mehr. Dies ist an sich unglaublich, denn noch vor einem Jahr ist die Inflationsrate angeblich nahe 0 gewesen. Die Geldschwemme wäre fast an uns vorübergegangen, so wollten es die Zentralbanken und auch die Politik weiß machen. Die Entwicklung vergleichen wir allerdings mit einer Ketchupflasche.

Die Geldmenge ist extrem gestiegen, die Umlaufgeschwindigkeit allerdings noch nicht. Das Geld wurde statistisch in einer hohen Sparquote messbar quasi festgehalten. Nun allerdings geben die Menschen es aus.

Zudem steigen die Rohstoffpreise. Auch die Lieferengpässe spielen eine wichtige Rolle – die sind derzeit dafür verantwortlich, dass die Erzeugerpreise noch stärker klettern als dies erwartet worden war.

Leicht zu erkennen: Höchste Preisentwicklung seit 1973

Quelle: querschuesse.de

Die Erzeugerpreisentwicklung ist nur ein Beispiel von vielen für die unglaubliche Preisdynamik, die wir an den Märkten derzeit sehen. Sie sollten sich hüten, die Geschichte der „vorübergehenden Inflation“ zu glauben.

Die entscheidende Größe ist und bleibt derzeit die Geldmenge. Die Entwicklung ist so dramatisch, dass Sie von einer weiteren Geldschwemme auf den Warenmärkten ausgehen müssen. Kurz und gut: Die Inflation steigt. Dies wiederum hat den Goldpreis bis dato noch nicht beeindruckt.

Gold als Alternative noch nicht gestiegen

Für uns als Euro-Investoren ist insbesondere der Euro-Kurs des Goldes interessant. Denn der Euro selbst war über Jahre auch deutlich stabiler als der Dollar. Insofern ist der Goldpreis – gemessen in Euro – nicht so stark gestiegen wie im Dollar-Preis und genau genommen fast gar nicht. Über drei Jahre allerdings sieht die Entwicklung deutlich anders aus. Der Goldpreis ist gerade in Euro gemessen sogar deutlich geklettert. Dies ist kein Zufall.

Goldpreis in drei Jahren – gemessen in Euro

Quelle: finanzen.net

Die Preise sind allerdings wie beschrieben noch viel zu wenig gestiegen, wenn Sie die Inflationsrate zugrunde legen, die wir Ihnen hier schon seit geraumer Zeit präsentiert haben. In den USA ist die inoffzielle Inflationsrate nach shadowstats.com jährlich zwischen 4 % und sagen wir im Durchschnitt 6 % geklettert.

Wenn Sie sich kurz ausrechnen wollen, was das für Ihr Vermögen bedeuten würde:

Bei 6 % Inflationsrate entwickelt sich Ihre Kaufkraft gemessen in Euro wie folgt:

JahreAus 1 Euro wurde
10,94
20,88
30,83
40,78
50,73
60,69
70,65
80,61
90,57
100,54
110,51
120,48
130,45
140,42
150,40
160,37
170,35
180,33
190,31
200,29

Nach 20 Jahren also haben Sie rechnerisch – und in der realen Welt – bei einer solchen Inflationsrate immerhin etwas mehr als zwei Drittel Ihrer Kaufkraft verloren. Dies wird die Politik so niemals einräumen. Es entspricht allerdings derzeit zumindest der Realität in den USA – die inoffiziellen Inflationsraten sind deutlich näher an den Vermögensverlusten als die offiziellen Raten.

Gold – eine Alternative

Deshalb müssen Sie gerade angesichts der neuen aktuellen offiziellen Werte von einer dramatischen Entwicklung ausgehen. Angesichts der Rekordgeldmengen wird die Entwicklung nicht besser werden. Wir müssen zumindest annehmen, dass die Geldentwertung sich in den kommenden 12 Monaten fortsetzt.

Achtung: Selbst nach offiziellen Inflationsraten hat der Euro bezogen auf den Zeitpunkt der Einführung 1999 nun nur noch 41 % der Kaufkraft erhalten. Dabei waren die Inflationsraten in den vergangenen Jahren besonders gering (die offiziellen Daten). Demnach ist es nicht erstaunlich, wenn jetzt viele Menschen auf Gold umsteigen.

Das World Gold Council gibt bekannt….

Die Entwicklung wird an den Zahlen des World Gold Council deutlich. Demnach hätten die Bürger in Deutschland im laufenden Jahr über 90 Tonnen Gold gekauft – und als Münzen oder als Barren. Dies entspricht den Zahlen aus dem Jahr 2009. Warum ist dies wichtig?

2009 war wiederum das Jahr, das der größten Finanzkrise der vergangenen Jahrzehnte folgte. Die Immobilienpreise sind in den USA damals zusammengebrochen, nachdem viele Kredite nicht mehr bedient werden konnten. Die riesige Wertvernichtung bezog sich auf Immobilien ebenso wie auf die Finanzmärkte. Gold war und ist der Rettungsanker.

Dies merken wir ängstlichen Deutschen wohl recht schnell. Aktuell ging über die Hälfte des Goldes, das in Europa verkauft wurde, nach Deutschland. Wir sind davon überzeugt: Zu Recht. Gold stellt einen Wertspeicher dar wie auch die Möglichkeit, in Krisenzeiten tatsächlich viel Kaufkraft zur Verfügung zu haben.