Nicht alle Impfstoffhersteller verlieren derzeit wie BioNTech

Liebe Leser,

zahlreiche Investoren sind derzeit im betroffenen Sinn fasziniert von der Kursentwicklung BioNTechs und Co. Die meisten Impfstoffhersteller haben wie mehrfach berichtet nun einen eminenten Kursabschwung hinter sich. Teils ist ein Turnaround nach oben gar nicht mehr wahrzunehmen. Die Kursmarken, an denen dies passieren könnte, sind schon weit entfernt. Es gibt allerdings auch Impfstoffhersteller, die sich wacker halten – so etwa das britische Unternehmen von AstraZeneca.

Hier stimmt der Kurs

AstraZeneca ist bei uns in Verruf geraten, weil der Impfstoff plötzlich als riskant und gefährlich galt. Tatsächlich aber wird der Corona-Impfstoff noch immer weltweit vertrieben und gilt als kostengünstige Variante der Vakzine. Allerdings hat das Unternehmen nicht nur auf Impfstoffe gesetzt, sondern ist schon seit langer Zeit in verschiedensten Bereichen der Pharma-Industrie erfolgreich.

Der entscheidende Unterschied aus Sicht von Analysten gründet auf dem Charakter der Investition. AstraZeneca ist wirtschaftlich gesund und bietet Investoren beispielsweise eine Dividendenrendite in Höhe von über 2,5 %. In Jahren mit niedrigeren Kursen ging es bezogen auf die Dividende teils auch auf über 4 % nach oben.

AstraZeneca ist zudem im Aufwärtstrend. Hier verweisen die Chartanalysten auf einen Kursanstieg um gut 21 % in einem Jahr und einen Abschwung von nur 1,2 % in drei Monaten. Zuletzt ging es über den Zeitraum von einem Monat sogar um 6 % nach oben. Dies ist aus Sicht der Analysten im Vergleich zu BioNTech oder Moderna fast ein Quantensprung.

AstraZeneca hat dabei auch die Marke von 100 Euro erneut überwunden und gilt damit als Titel, der eine starke Unterstützung im Chartbild verteidigt hat. Die runde Marke war zwischenzeitlich kurz wieder unterkreuzt worden. Tatsächlich ist der Wert nun auf dem Weg zurück zu alten Tops um etwa 110 Euro. Auch dieser geringe Abstand ist ein eminenter Unterschied im Vergleich zu BioNTech oder Moderna. Die beiden mRNA-Unternehmen sind von ihren Tops jeweils mehr als 50 % entfernt (je nachdem, ob dies vom Top aus gemessen wird oder aus Sicht des aktuellen Kurses sogar deutlich mehr).

AstraZeneca hat damit auch den technischen Aufwärtstrend verteidigen können. Die Notierungen haben den GD200 bei 100,05 Euro aktuell gerade wieder nach oben gedreht. Die 38-Tage-Linie in Höhe von 100,82 Euro ist damit gleichfalls wieder in den grünen Bereich gekommen. Das Momentum und die Relative Stärke sind in jeder zeitlichen Dimension positiv. Das Unternehmen hat eine deutlich bessere Ausgangsposition als etwa die Aktie von BioNTech oder Moderna. Umgekehrt sind die Perspektiven nicht so stürmisch, auch wenn nahezu alle Bankanalysten den Titel auf „kaufen“ gestellt haben.