NVidia: Heimlicher Kracher

Liebe Leser,

wir haben an dieser Stelle bereits über die Technologie-Hausse berichtet. Aktuell zeigt sich besonders NVidia als besonders stark. Anders als zahlreiche Unternehmen der Branche schafft es der Wert offenbar, den Chipmangel nicht kursschädigend an sich heranzulassen. Der Titel gewann innerhalb der vergangenen fünf Tage ordentliche 13,4 %. Die Notierungen sind innerhalb eines Monats gleich um 25 % gestiegen und in drei Monaten um 34 %. Es geht so weiter.

Das ist ein Anstieg

Die Kurse sind vor allem deshalb beeindruckend, weil es gleichzeitig gelang, ein neues Allzeithoch zu erreichen und immer weiter aufwärts zu schieben. Das ist in Zeiten eines Chipmangels durchaus erstaunlich. Da die Aktie mittlerweile innerhalb von einem Jahr bei einem Plus von 100,4 % angekommen ist, kann es in den kommenden Tagen zu einem spektakulären weiteren Ausbruch kommen, erwarten Analysten verschiedener Schulen.

Aktuell hätten die Märkte skeptisch sein können. Denn die EU-Kommission wollt die Übernahme des Chipdesigners Arm durch NVidia noch einmal prüfen. Diese Verzögerung hat dafür gesorgt, dass sich die Phantasie bezogen auf die Entwicklungsmöglichkeiten etwas reduzierte. Offenbar hat die Entwicklung dem Aktienkurs nicht geschadet.

Der Wert ist in jeder Weise in einem starken Aufwärtstrend. Durch die deutlichen Kursgewinne sind charttechnische Obergrenzen von unten nach oben durchkreuzt worden. Spätestens bei Überwindung der Marke von 200 Euro schien klar, dass die Aktie den aktuellen Weg einschlagen würde. Es sind keine Hindernisse in Sicht. Deshalb scheint selbst ein Durchmarsch in Richtung von 250 bis 300 Euro aktuell nicht mehr ausgeschlossen, so die Auffassung der Beobachter, sofern sie auf die Charttechnik setzen. Die überwundenen 200 Euro stellen dabei eine Unterstützung dar, lehrt die Erfahrung.

Auch technische Analysten sind von dem Titel überzeugt. Jeder Indikator zeigt nach oben. Die Aussage bezieht sich auf den GD200, den GD100 wie auch den GD90 oder die 38-Tage-Linie. Deshalb sind die Notierungen klar auf dem Weg zu einem technisch unterstützten Parforce-Ritt nach oben. Das Momentum ist langfristig betrachtet gleichfalls positiv. Auch die Relative Stärke zeigt als Indikator sowohl für die kurz-, mittel- wie auch die langfristige Perspektive eindeutig nach oben.

Damit hat die Aktie auf Basis der derzeitigen Entwicklung charttechnisch und technisch bedingt einen klaren Aufwärtsmarsch vor sich. Bedenklich erscheint allenfalls, dass die wirtschaftliche Unterstützung aktuell noch überschaubar ausfallen dürfte. Immerhin hat die Aktie aus dieser Sicht inzwischen eine relative Überbewertung erreicht.

Das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) hat die Marke von mehr als 110 überwunden. Das ist eindeutig zu hoch – auch bei einem Wachstumsunternehmen. Was ist stärker: Der Trend oder die wirtschaftliche Überbewertung?