Überraschung bei den Impfstoff-Herstellern

Liebe Leser,

am Freitag endete eine interessante Woche an den Märkten. Es kam zudem nach starken Kursbewegungen und letztlich auch für den Markt guten Ergebnissen am Freitag zu einer Überraschung unter den Werten des Impfstoffherstellungsprozesses. Dies sind Unternehmen wie AstraZeneca und Johnson & Johnson auf der einen Seite – und Newcomer wie Moderna, BioNTech oder Valneva auf der anderen Seite.

Das ist stark

Es ist stark, wie sich die Verfechter der alten Pharmaindustrie derzeit schlagen. Dies sind wie beschrieben Johnson & Johnson wie auch AstraZeneca. Das letztgenannte Unternehmen AstraZeneca allerdings büßte gut 6 % ein. Der Hintergrund ist schnell erklärt. Die Aktie leidet darunter, dass AstraZeneca mit seinen Quartalszahlen offenbar Analysten enttäuscht hat oder vielmehr: enttäuscht haben soll.

Das Gegenteil der Analyse wäre allerdings richtiger. Die Umsätze von AstraZeneca sind nach der Übernahme von Alexion sogar gestiegen. Die Kosten für die Übernahme aber haben das Ergebnis nominell verhagelt. Ohne Berücksichtigung der Übernahme wären die Umsätze geringer, die Gewinne je Aktie jedoch noch immer formidabel.

Vor diesem Handelstag hatte AstraZeneca in etwa ein Allzeithoch erreicht oder erneut bestätigt. Nun ging es zwar abwärts, dennoch ist der Titel noch klar im Hausse-Modus. Es dürfte sich lohnen, AstraZeneca zu betrachten.

Die Aktie lebt unter anderem auch vom Corona-Impfstoff, den AstraZeneca anbietet. Der in Deutschland nicht mehr beliebte Impfstoff wird dennoch weltweit weiterhin verteilt. Die Kosten für die Verimpfung sind deutlich geringer als für die mRNA-Impfstoffe, die etwa BioNTech und Moderna verwenden.

Die Produktionsmenge jedoch ist gleichfalls größer. AstraZeneca dürfte auf der einen Seite als weltweit agierender Produzent für diese Impfstoffe gelten und davon profitieren. Zusätzlich aber hat das Unternehmen nun auch noch einen Wirkstoff zur Behandlung der Corona-Erkrankung entwickelt. Dieser Wirkstoff muss noch zugelassen werden – dennoch gibt es die begründete Hoffnung, dass dies geschehen wird.

Grundsätzlich ist die Aktie ohnehin für die institutionellen Investoren hochinteressant. Denn AstraZeneca schüttet auch Dividenden aus. Bezogen auf den aktuellen Kurs ist eine Dividendenrendite in Höhe von etwa 2,3 % wahrscheinlich. Deshalb ist die Aktie für Trader, für mittelfristig anlegende Investoren wie auch für Value-Investoren potenziell interessant. Das wird dazu führen, dass solche „Verluste“ wie im vergangenen Quartal schnell richtig eingeordnet werden.

Da die technischen Daten für die Aktie weiterhin bestens sind, wäre es erstaunlich, würde die Aktie nicht in den kommenden Tagen wiederum einen starken Anstieg zumindest ins Auge fassen können. Der GD200, der GD100 oder das Momentum werden auch von den großen Fonds beachtet. Vielleicht lädt die Aktie per günstigem Kurs einfach nur zum Neueinstieg ein.