Liebe Leser,
wenn Sie die Nachrichtenlage verfolgen, werden Sie vielleicht gelesen haben, dass die Corona-Pandemie mit dem neuen Virus aus Südafrika eine neue Ausrichtung erfährt. Wenn die Befürchtungen stimmen, dann ist das neue Virus ansteckender. Der Chef von Moderna hat bereits beschrieben, der aktuelle mRNA-Wirkstoff werde wohl bei weitem nicht so gut schützen wie bislang. Eine schlechte Nachricht. Nicht nur für die Menschen, sondern auch für BioNTech, den weiteren mRNA-Hersteller.
Kurse sacken
Dementsprechend sind die Kurse massiv gerutscht. Etwa 7 % büßte BioNTech ein. Es bleibt die Frage, ob die Mainzer nun weitere Kursverluste werden in Kauf nehmen müssen, oder ob dies nur eine spontane Reaktion auf die Hilflosigkeit war.
Analysten können nicht wissen, wie gut der aktuelle mRNA-Impfstoff gegen Omikron, die neue Variante, wirkt. Vielmehr könnte dies ein Risiko sein – tatsächlich aber eine Chance. Aus rein wirtschaftlicher Sicht stellt sich die Sachlage anders dar als gedacht.
Die alten Impfstoffe sind ohnehin verkauft – zynisch formuliert. Die neuen Impfstoffe, angepasst gegen die neue Virus-Variante, werden in einigen Monaten hergestellt sein können. Dann geht es eventuell in eine weitere Impfrunde. Dies wäre aus Sicht des Unternehmen schlicht ein Umsatz-Booster.
Damit ist die Diskussion um die weniger starke Wirksamkeit der mRNA-Impfstoffe bereits wieder obsolet. Sie spielt keine besondere Rolle angesichts des Umstandes, dass es keine Umsatzverluste geben wird. Vor diesem Hintergrund zählt wiederum, dass BioNTech schon beim aktuellen Umsatz mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von weniger als 7 günstig ist.
Die Situation kann im Grunde nur besser werden, nicht ungünstiger. Der charttechnische Trend ist ebenso wie der technische Trend ohnehin stark. Nun gilt es, die Marke von 300 Euro anzugreifen. Dies kann in wenigen Stunden, möglicherweise aber auch erst in einigen Tagen geschehen.
Die technischen Indikatoren wie der GD20, der GD38, der GD50, der GD90 oder der GD100 und der GD200 sind ohnehin deutlich positiv. Der Vorsprung auf den GD200 beläuft sich auf mehr als 20 %. Dies sind Werte, die einen klaren Hausse-Modus versprochen.
Kurz gesagt: Die Börsen haben hier insofern übertrieben, als der Abschlag einen Umsatzverlust widerspiegelt, der gar nicht stattfinden wird. Dies kann durchaus als Einladung für den Titel verstanden werden. Insofern sind die Chancen zumindest vergleichsweise gut, so die Meinung der verschiedenen Analysten.