Unfassbare Schulden: Das Weltproblem

Liebe Leser,

in den vergangenen Tagen ging es in den meisten Medien um die Wahlen in Deutschland. Wahlweise wurde auch die Verschuldung in den USA in den Vordergrund gerückt, weil dort die Schuldenobergrenze angehoben werden soll oder angehoben wurde (es gibt eine Sondervereinbarung).

Worüber derzeit nicht gesprochen wird: Die Schulden sind weltweit auf dem Weg nach oben. Niemand weiß so richtig, wie diese Schuldenexplosion noch aufgefangen werden soll. Die bezeichnende Grafik dazu haben wir dem Chartbook of the In Gold We Trust Report 2021 entnommen.

Das Chartbild ist geradezu fatal für diejenigen, die glauben, die Entwicklung könne noch zurückgenommen werden. Sehen Sie sich die Gesamtschulden-Entwicklung in den vergangenen gut 20 Jahren an. Diese zeigt die weltweiten Schulden der verschiedenen Sektoren:

  • Haushalte
  • Nicht-Finanz-Unternehmen
  • Staaten
  • Finanz-Unternehmen

Schulden-Boost weltweit

Quelle: Chartbook of the In Gold We Trust report 2021

Die Schulden sind hier auf fast 300 Billionen Dollar (unserer Sprachregelung) explodiert. In den USA würde dieselbe Summe mit fast 300 Trillionen Dollar angegeben. Hier irrt sich also niemand, die Situation ist so dramatisch.

Wir haben weniger als 10 Milliarden Erdenbürger. Rechnen wir großzügig (geschönt) mit 5 Milliarden Haushalten. Dann wäre jeder Haushalt bei 1 Billion Dollar Weltschulden mit 200 Dollar verschuldet. So sind es etwa 50.000 Dollar Schulden, wenn am Ende jeder Haushalt für die Schulden zahlen müsste.

Die Zahl wirkt noch nicht einmal so groß, wie sie tatsächlich sind. Der größte Teil der Erde bzw. der Menschheit ist verarmt. Die Schulden müssten wahrscheinlich – dies ist auch eine großzügige Schätzung – von einer Milliarde Haushalte getragen werden. Dann wäre jeder zahlungsfähige Haushalt mit immerhin 250.000 Dollar belastet.

Das Problem an dieser Rechnung ist die nun hohe Summe. Das schaffen 1 Milliarde Haushalt auch wieder nicht. Insofern sind die Schulden vielleicht auf 10 % der 1 Milliarde Haushalte zu verteilen. Das erhöht für 100 Millionen Privathaushalte den abzutragenden Berg dann wiederum auf 2,5 Millionen Dollar.

Das Spiel beginnt von vorn: Die dürften das auch nicht abzahlen können. Also:

Die Schulden sind selbst bei bestem Willen im Grunde schon jetzt nicht mehr zu bezahlen. Selbstverständlich können Sie einwenden, dass die Umrechnung auf private Haushalte nicht korrekt ist. Es gibt ja noch Unternehmen und die Staaten.

Das Problem bleibt dauerhaft bei den Privaten

Das allerdings ist nur ein schwacher Trost. Denn es gibt eigentlich keine Organisation, die nicht am Ende Menschen gehören würde. Dies sind Unternehmen, etwa in der Form von Aktiengesellschaften genauso so wie auch Kirchen, die sich aus Menschen bilden. Die Kirchen haben natürlich eine andere Geschichte, die teils über Jahrhunderte reicht. Dennoch hilft alles nichts. Am Ende gibt es auf Erden keinen anderen Besitzer als Menschen.

So sieht es auch mit Staaten aus. Wer in einem ärmeren Staat wohnt, der weiß dies. Wenn kein Geld mehr vorhanden ist, werden Staaten immer übergriffig. Entweder sie beuten die Menschen mit Gewalt aus, wie es zahllose Diktaturen in Afrika vorgemacht haben. Oder sie enteignen die Menschen direkt oder indirekt oder weniger sichtbar mit Steuern.

Am Ende läuft alles immer auf Private hinaus.

Halten wir fest: Die Schulden sind schon bei sehr oberflächlicher Betrachtung nicht zu zahlen. Wir haben allerdings noch nicht alle Dinge berücksichtigt. Die Schulden in diesem Chart sind unverzinst. Das wäre zwar korrekt, wenn es um Ihr Sparguthaben geht. Allerdings gibt es kaum Gläubiger, die ihr Geld einfach ohne Verzinsung verleihen. Selbst Zentralbanken machen dies nur in Ausnahmesituationen, wie wir sie jetzt erleben.

Normalerweise und auf Dauer kosten die Schulden Zinsen. Hier sind es sehr wohlwollend formuliert vielleicht 3 %. Die meisten Privathaushalte auf der Welt, die meisten Unternehmen und auch die überwiegende Mehrzahl der Staaten erhält für einen solchen Zinssatz keinen Kredit. Dennoch können wir vorläufig die Zahlen gelten lassen.

Wenn die Ausgangsbasis 300 Billionen Dollar sind, wird es haarig.

Enorme Zinsen

Hieraus errechnen sich Zinsen in Höhe von 10 Billionen Dollar pro Jahr. Dies ist sehr großzügig klein gerechnet. Damit würden alle Menschen weltweit jährlich mehr als 100 Dollar an Zinslast tragen, was natürlich untertrieben ist, weil die realen Zinsen höher sind.

Auch können Säuglinge wie auch die meisten älteren Kinder nicht zahlen. Das bedeutet, dass vielleicht rechnerisch Erwachsene weltweit pro Kopf über 200 Dollar allein an Zinsen werden zahlen müssen. In vielen Fällen ist dies ein Monatseinkommen. Das funktioniert bei den ärmeren Familien und Erwachsenen, also der großen Mehrheit der Menschen, nicht.

Und so ist dieselbe Rechnung wie oben fatal: Wir können ehrlich gesagt in weltweitem Maßstab noch nicht einmal die Zinslasten stemmen. Diese Zinsen erhöhen zum einen den Schuldenberg und die Abhängigkeit von den Gläubigern. Denn die müssen irgendwo auf der Welt auf ihre Zinsen zunächst verzichten und werden sich dies vergüten lassen – mutmaßlich in Strafzinsen oder dergleichen.

Rette sich, wer kann

Dies ist nur die Oberfläche der gesamten Schuldensituation – zeigt aber, dass die Welt in einem Teufelskreislauf steckt. Die Schulden erzeugen sich selbst immer wieder neu. Sie werden nicht nur bleiben, sondern auch steigen.

Es gibt für dieses Problem keine einzige denkbare gute Lösung, die realistisch ist. Die einzige akzeptable Lösung wäre, dass die Gläubiger, wer auch immer im Einzelnen sehr hohe Forderungen hat, einfach verzichten müssen. Das ist unwahrscheinlich.

Es warten auf uns also:

  • Währungsreformen
  • Währungskrisen und -abschaffung
  • unglaubliche Steuererhöhungen
  • Schuldenausfälle inklusive Störungen in Lieferketten und so fort
  • Vertrauensverluste auf allen Ebenen – auch politisch. Verschiedene Gesellschaften werden (weiterhin oder neu) unregierbar sein.
  • Stärkere staatliche Vorschriften bis hin zu Zwangsanleihen
  • Stark anziehende Zinsen – eines Tages, vielleicht nicht für Sparer, aber für Schuldner
  • Und eine neue Währung – eines Tages eingeführt, wahrscheinlich eher über Nacht mit weitgehend freier Zuteilung des neuen Geldes.

Wir wissen nicht, wann dies passiert. Wir sehen uns allerdings anhand dieses Schuldenbergs kaum in der Lage, ein anderes Zukunftsszenario aufzuzeigen – oder sind Sie anderer Meinung?

Deshalb sollte Geld möglichst mobil in Sachwerte transformiert werden, also Aktien, bei denen Sie einfach nur Eigentümer sind. Auch Gold zählt zu den wichtigen Anlagen, denn Gold wird in jeder Krise benötigt. Silber kann im Zweifel auch Linderung bei schwierigen Fragen in einer Währungstransformation bringen. All das sollten Sie schnell horten und vermehren. Auch in den guten Zeiten, wie wir sie erleben, sind die Vermögensarten die beste Wahl.