Unglaubliche Chancen: BioNTech, Moderna oder eine andere?

Liebe Leser,

in den vergangenen Tagen ging es für Unternehmen wie BioNTech oder Moderna wie auch für andere Impfstoff-Unternehmen gewaltig hin und her. Die entscheidende Frage lautet, wie stark die Geschäfte in den kommenden Monaten noch ausgedehnt werden können – denn das Delta-Virus und eine weitere neue Variante aus den USA scheinen sich in diesen Tagen weiter auszubreiten. Die USA möchte bereits eine dritte Impfung zulassen (für alle). In Deutschland denkt Bundesgesundheitsminister Jens Spahn darüber nach. Sie können von der Situation profitieren.

BioNTech und Co.: Noch bessere Geschäfte

Die Unternehmen machen ersichtlich noch bessere Geschäfte, wenn der Umsatz durch staatliche Maßnahmen weiter nach oben getrieben wird. Die dritte Impfung würde bedeuten, dass BioNTech höchstwahrscheinlich weltweit noch einmal 50 % mehr Umsatz macht.

Dies ist angesichts der hohen Margen für das Unternehmen inzwischen sehr lukrativ. Die Entwicklung dürfte längst refinanziert sein. Die Produktion ist sehr gut kalkulierbar, bei den Preisen haben sowohl BioNTech und Pfizer auf der einen Seite wie auch Moderna auf der anderen Seite etwa mit der EU-Kommission bereits neue Tarife festgelegt.

Alles bestens, so die aktuelle Vision. Dennoch zeigen sich die Börsen zuletzt etwas irritiert. Dies mag an den ohnehin sehr starken Gewinnen liegen. Zudem aber gibt es bald Konkurrenz. CureVac scheint mit einem Re-Design seines Impfstoffs zumindest im Kampf gegen die neuen Mutationen einen Erfolg zu verbuchen.

Insofern ist es derzeit unklar, wer am stärksten profitiert. Es dürfte nur die gesamte Branche der vormals kleineren Newcomer gut aufgestellt sein – wer auch immer letztlich das Rennen um weitere Aufträge macht. Bald wird etwa Novavax sicherlich seinen Impfstoff an den Markt bringen können.

Daher gilt, dass Sie in den breiten Markt investieren können. Wir haben einen Index des Magazins „Aktionär“ untersucht. Dieser Index fasst die interessantesten Unternehmen der Newcomer-Szene zusammen. Dabei werden die Unternehmen gewichtet.

Impfstoff-Aktien-Index – die Zusammensetzung

Unternehmen  Gewichtung

MODERNA INC 23,46 %

BioNTech            20,29 %

DYNAVAX TECHNOLOGIES CORP              13,21 %

NOVAVAX INC  10,67 %

Valneva               9,30 %

VACCIBODY AS 9,23 %

CANSINO BIOLOGICS INC             7,58 %

CUREVAC BV     6,26 %

Sie sehen: Es sind acht Aktien aus unterschiedlichen Ländern mit verschiedenen Entwicklungsstufen des Impfstoffs.

Sie können auf diesen Index kaum ein Zertifikat oder ETF kaufen, das keinen Hebel hat. Insofern ist es leider nicht direkt möglich, in die Unternehmen per einfacher Auswahl aus verschiedenen Zertifikaten oder ähnlich zu investieren. Noch gravierender: Erreicht der Index ein bestimmtes Level nach unten, wird das Investment ausgestoppt.

Als Aktienfreunde werden wir daher nicht empfehlen, in eine solche Konstruktion zu investieren. Sie sollten allerdings die Zusammensetzung des neuen Index kennen.

Sie können die Investition über die Aktien jedoch relativ einfach abbilden. Es hätte sich gelohnt. In den vergangenen drei Monaten ging es immerhin um 34,5 % nach oben.

Pharma-Aktien-Index mit interessanter Wertentwicklung

Quelle: onvista.de, eigene Bearbeitung

Die Daten der Zusammensetzung sind an sich sehr beeindruckend. Der Index selbst hat ersichtlich den Aufwärtstrend erreicht. Die Notierungen sind nun auch charttechnisch in einem starken Hause-Modus. Es gibt zwar Rücksetzer in den vergangenen Wochen, die allerdings wie beschrieben auch auf Gewinnmitnahmen sowie auf die Frage, welche Unternehmen profitieren, zurückzuführen sind.

Deshalb ist zumindest eine Überlegung wert, den Index in etwa so nachzubauen, wie er oben dargestellt ist. Favoriten bleiben jedoch BioNTech und Moderna.

BioNTech: Was für ein Trend

BioNTech hat innerhalb eines Jahres einen Aufschlag in Höhe von immerhin 434 % geschafft. Allein in den vergangenen drei Monaten ging es um 79 % nach oben, auch wenn die Kurse in den zurückliegenden fünf Tagen wiederum um -6,75 % nach unten rutschten. Dies erklärt die Sorge, die sich aktuell breit macht. Denn BioNTech galt bereits als zu hoch bewertet.

Der Wert war am 10. August bis auf 391,7 nach oben geschnellt. Dies ist der höchste Kurs aller Zeiten gewesen, von dem aus die Aktie nun indes mehr als 20 % verloren hat. Das heißt, der Wert wurde wegen der Marktkapitalisierung von über 100 Milliarden Dollar bereits abgestraft.

Dies wiederum ist wirtschaftlich weniger zu verstehen. Noch vor Monaten war die Aktie dramatischer überbewertet, weil die Kennzahlen bei weitem nicht so gut wie aktuell gewesen sind. Durch die Erfolge bei der Verimpfung und beim aktuellen Export bzw. dem Einsatz des Impfstoffs in den USA sind die Geschäfte schon in diesem Jahr großartig.

Die jüngsten Quartalszahlen sprechen Bände und zeigen, wie dramatisch gut sich die Entwicklung nun plötzlich darstellt.

Quartalszahlen BioNTech (2. Quartal) im Vergleich

Quartalszahlen BioNTech Aktie

20202020202020212021
Q2Q3Q4Q1Q2
Gewinn/Aktie-0,38-0,881,564,6411,42
Gewinn(verw.)/Aktie-0,38-0,881,564,6411,42
 
Umlaufvermögen*6211.0921.6673.5368.440
Bilanzsumme*9731.4492.3194.2059.149
Verbindlichkeiten*3725229471.6853.666
Eigenkapital*6029281.3722.5205.483
 
Umsatz*42683452.0485.309
EBIT*-81-1862441.6624.198
EBT*-91-2082061.6424.023
Gewinn*-88-2103671.1282.787

Die jeweiligen Zahlen sind in Millionen Euro zu verstehen, womit klar wird, dass erst seit dem 4. Quartal 2020 überhaupt Gewinne eingefahren werden. Sie sehen, dass der Gewinn (je Aktie) förmlich explodiert. Die sonstigen Bilanzzahlen, etwa da Umlaufvermögen, beinhalten verschiedenste Assets, die wiederum dafür sorgen, dass das Unternehmen ein immer höheres Eigenkapital hat (Überschuss des Vermögens einer Bilanz gegenüber den Verbindlichkeiten).

Die Kennzahlen zum EBIT (Gewinn vor Zinsen und Steuern) oder nur zum EBT (Gewinn vor Steuern) zeigen wie auch der Gewinn insgesamt selbst eine immer bessere Ausgangssituation – all dies geschieht noch, bevor die halbe Welt beliefert wird und auch bevor die Impfungen sogar für einen dritten Shot verabreicht werden.

Schon jetzt sind daher auch die Zahlen bezogen auf die Börsenentwicklung erstklassig. Der Aufwärtstrend ist fundamental. Die Zahlen im Einzelnen:

  • Zuletzt ging es innerhalb einer Woche um 11 % abwärts. Innerhalb eines Monats jedoch stehen grüne Zahlen unter dem Strich.
  • Seit Jahresanfang ging es für den Titel schon um mehr als 290 % nach oben.
  • Schon im Jahr 2020 hatte die Aktie in der Regel wegen der erwarteten Impfstoffdurchbrüche einen Gewinn von 138 % zu verbuchen. Der damalige Schlusskurs von 72,60 Euro zum 13. Dezember allerdings ist aus heutiger Sicht schon fast lächerlich niedrig.

Die Entwicklung in den einzelnen Monaten des laufenden Jahres zeigt, wie sehr die Börsen die Fortentwicklung der Impferfolge goutieren.

  • Im Januar waren die Kurse um 27,8 % geklettert.
  • Im Februar ging es wie im März nun leicht zurück. Dies hat jedoch nichts daran geändert, dass die Notierungen in beiden Monaten jeweils bereits mehr als 90 Euro erreicht hatten. Die Marke von 100 Euro sollte schnell nachhaltig überwunden werden.
  • Den entscheidenden Gewinn dann schaffte der Kurs im April. Ausgehend von 91,50 Euro ging es auf 158,50 Euro nach oben. Entscheidend waren unter anderem die Impferfolge, die sich etwa in Israel bereits abzeichneten sowie die anfänglich etwas gebremste, dann aber steigende Verimpfung in Deutschland.
  • Im Mai konnte die Aktie von BioNTech dann ein Plus von 5,8 % für sich verbuchen. Dies führte den Kurs zum Ende des Monats schon fast auf 170 Euro.
  • Seit Juni geht es wieder massiver bergauf. Der Titel konnte im Juni ein Plus von 12,8% für sich verbuchen. Schließlich ging es mit 189 Euro aus dem Handel. Im Juli dann schaffte die Aktie von BioNTech ein Plus von sage und schreibe 44,5 %. und selbst im relativ schwachen August, als die Kurse zuletzt unter den Gewinnmitnahmen litten, ging es noch einmal um 9,3 % nach oben. Sie sehen: Der Kurs hat enorme Potenziale.

Besonders beeindruckend bleibt jedoch auch in diesen Tagen, nachdem es deutlich nach unten gegangen war, die Stärke des technischen Aufwärtstrends. Der Wert hat dabei alle technischen Indikatoren klar nach oben gedreht. Dazu zählen etwa die gleitenden Durchschnittskurse. Diese stehen dafür, dass der jeweils bemessene Kurs für einen bestimmten Zeitraum gemessen wird. Am darauffolgenden Tag dann wird der jeweils älteste Kurs der Kursreihe aussortiert und durch den jüngsten Kurs ergänzt. Aus dem Durchschnittskurs, der sich damit um jeweils einen Tag verschiebt, wird ein dynamisches Geschehen.

Wenn eine Notierung oberhalb dieses gleitenden Durchschnittskurses verläuft – und damit oberhalb des sogenannten GD -, dann gilt für diesen Zeitraum ein Aufwärtstrend als erreicht. Je kürzer der Zeitraum, desto kürzerfristig die Aussage zum Trendverhalten des Kurses. Ein kurzfristiger Aufwärtstrend gilt zahlreichen technischen Analysten als nicht so bedeutend wie eine langfristige Trendbewegung.

Einerlei ist dies für BioNTech. Der Wert hat sowohl die kurzfristigen Trendsignale nach dem GD wie auch die mittelfristigen Indikatoren und auch den GD200 als langfristigen Signalgeber für den Aufwärtstrend nach oben gedreht. Das bedeutet: Die Aktie hat einen langfristigen Aufwärtstrend erreicht, was statistisch betrachtet oft genug für ein nachhaltiges Kurswachstum spricht bzw. darauf deutet.

Auch andere technische Indikatoren sind nach oben gedreht worden. Dazu zählt das Momentum, das die Kursdynamik eines Aktienkurses misst. Das Momentum ist sowohl kurz- wie auch langfristig nach oben gedreht worden. Dies gilt auch für die Relative Stärke nach Levy, die relativ nahe an den GD angelehnt ist. Sowohl kurz- wie auch langfristig sind die Notierungen hiernach in einem Aufwärtstrend.

Fazit: Dieselbe Aussage lässt sich in jedem Aspekt auch für en US-Wert Moderna treffen. Beide Aktien litten zuletzt unter Gewinnmitnahmen, sind allerdings in einem massiven technischen Hausse-Modus unterwegs. Diese Aktien dürften sich auch weiterhin aufwärts entwickeln.