Liebe Leser,
die Überschrift ist an sich falsch gewählt. Hier läuft uns kein Impfstoff davon, sondern die Aktie eines Unternehmens, das Tot-Impfstoffe herstellt oder jedenfalls an den Markt bringen möchte. Dies ist die Aktie von Valneva. Valneva hat am Montag einen weiteren Aufschlag von fast 9 % geschafft. Die Aktie läuft nun schnurstracks auf die Marke von 30 Euro zu. Das ist ein herausragender Gewinn. Die Hoffnung wächst.
Valneva ist der Wert schlechthin
Tatsächlich ist der Tot-Impfstoff-Hersteller vielleicht die Impfstoff-Aktie schlechthin. Immerhin schafft es der Titel, ein neues Allzeithoch zu erzeugen. So weit sind die Aktien von BioNTech oder etwa Moderna noch nicht – und zwar noch lange nicht.
Das ist an sich erstaunlich. Schließlich sind die Notierungen bei Valneva noch immer fast von reiner Hoffnung getragen. BioNTech und Moderna produzieren bereits Impfstoffe und verkaufen ihre Produkte. Dies gelingt bei Valneva nicht.
Aber: Die Corona-Diskussion dreht sich auch um die Impfskeptiker. In Deutschland ist derzeit eine Impfquote von ungefähr 70 % erreicht worden. Dies reicht nach Meinung von Epidemiologen nicht, um eine Herdenimmunität erzeugen zu können. Demnach wären noch zumindest 15 Prozentpunkte nötig. Dies wiederum ist angesichts der Skepsis zumindest einiger Kreise nicht zu schaffen.
Einige der Skeptiker setzen auf sogenannte Tot-Impfstoffe. Diese seien erprobt und würden keine „Genmanipulation“ darstellen. Dabei setzen die Finanzmärkte dementsprechend auf Valneva. Valneva wiederum stellt genau solche Impfstoffe her – wenn diese denn zugelassen werden. Die EMA wird dies (so hieß es vor einigen Wochen) bis Jahresende eventuell machen. Aktuell aber ist die reine Sorge vor der Corona-Diskussion kurstreibend.
Valneva ist wirtschaftlich betrachtet noch immer wesentlich zu teuer, u.a. weil der Vertrag mit der EU über 60 Millionen Impfstoffdosen noch daran hängt, dass die o.g. Zustimmung kommt. Dennoch:
Es läuft rund. Der Kurs hat mit dem Allzeithoch nun alle Widerstände praktisch darnieder gerannt. Die nächste Stufe wartet bei 30 Euro. Wenn diese 30 Euro aktuell als erste Hürde genannt sind, weist der Blick darüber hinaus. Es fehlen nur noch knapp 5 %. Bei Kursgewinnen von immerhin 21 % in einer Woche scheint dies recht zügig kein Problem mehr zu sein.
Mutmaßlich dürfte es für die Aktie weiter nach oben gehen, meinen auch die Analysten der technischen Analyse. Die wiederum orientieren sich vor allem an Indikatoren wie den gleitenden Durchschnittskursen oder am Momentum bzw. der Relativen Stärke über verschiedene Zeiträume.
Sowohl kurz-, wie auch mittel- und langfristig sind die Kurse deutlich im grünen Bereich. Der Kurs von Valneva hat den GD38 bei 20,19 Euro hinter sich gelassen. Auch die 100-Tage-Linie in Höhe von 15,45 Euro ist überkreuzt. Schließlich gelang es auch, den GD200 bei 13,40 Euro zu überwinden. Damit sind sämtliche Trend-Indikatoren aufwärts gerichtet. Das wiederum eröffnet die Chance, dass es in den kommenden Wochen weiter aufwärts geht.
