Es hört nicht auf: Steinhoff rast nach oben

Liebe Leser,

es gibt zahlreiche Analysen zum Möbelkonzern Steinhoff. In aller Regel wundern sich Analysten, die mit den wirtschaftlichen Gegebenheiten vertraut sind, über den aktuellen Verlauf. Dennoch: Die Aktie hat auch zum Ende der Woche erneut einen Aufschlag in Höhe von 5,5 % geschafft. Der Wert nähert sich der Marke von 30 Cent.

Dies ist ein Durchbruch

Es kommt zum großen Finale, steht zu vermuten. Der Wert hat in den zurückliegenden Tagen ausgehend von Kursen unterhalb von 25 Cent wieder insgesamt fast 20 % zugelegt. Wirtschaftliche Gründe aus dem operativen Geschäft heraus gibt es dafür nicht. Vielmehr sind die Zweifel an der wirtschaftlichen Stärke auch in der vergangenen Woche nicht ausgeräumt worden.

Steinhoff hatte zwei Tochter-Unternehmen an die Börse gebracht. Es gelang offenbar nicht, die Wunschvorstellungen hinsichtlich der Erlöse für die Anteile durchzusetzen. Damit ist der Konzern durch die Abgabe dieser Beteiligungen bilanziell sogar schlechter aufgestellt, als dies der Fall hätte sein sollen. Dementsprechend ist zumindest nicht auszuschließen, dass der Konzern vergleichsweise überbewertet ist.

Die Finanzmärkte kümmern sich derzeit um solche Bedenken in keiner Weise. Die Aktie hat mit den Aufschlägen der jüngeren Vergangenheit einen massiven Durchbruch geschafft. Innerhalb eines Monats ging es um etwa 101 % nach oben. Die Notierungen konnten in den zurückliegenden 12 Monaten sogar einen Sprung um über 314 % nach oben vollziehen. Damit sieht es aus Sicht der Chartanalysten so aus, als wäre die Hürde bei 30 Cent nun schnell einzunehmen.

Diese Hürde von 30 Cent ist per Tagesschlusskursen seit Jahren nicht durchbrochen worden. Insofern kann es durchaus zu einem mehrfachen Anlauf kommen, weiß die Chartanalyse. Wenn es jedoch gelingt, dieses Hindernis zu überwinden, sollte der Weg für weitere Hochkurse frei sein. Dies wären erneut Mehrjahres-Hochs, die wiederum selbst einen deutlichen Impuls auslösen können.

Technische Analysten bewerten die Ausgangslage ähnlich. Der Wert hat aktuell einen technischen Aufwärtstrend erklommen, der zumindest in der Geschichte der vergangenen Jahre seinesgleichen sucht. Der Titel ist dem GD200, dem GD100 und den kürzerfristigen Indikatoren weit entkommen. Damit hat sich auch das Momentum in verschiedenen Zeiträumen klar nach oben drehen lassen. Die Relative Stärke ist, auch hier kurz- und langfristig, gleichfalls deutlich stärker als je zuvor in den zurückliegenden Tagen.

Es gibt wie einige Male festgestellt nur ein Bedenken: Wenn die Einigung mit Gläubigern sich am Ende nicht auf alle Gläubiger bezieht, wird die Stimmung schnell nachlassen. Deshalb ist der Kurs auch in den kommenden Tagen der neuen Woche zu beobachten, empfiehlt sich aus Sicht der wirtschaftlich orientierten Analysten.