Liebe Anleger,
Im Herbst ist der Uranpreis weiter angestiegen. Anfang November bildete sich im Bereich von 70 bis 75 US-Dollar je Pfund eine Art Platteau aus. Dieses wurde in der Zwischenzeit mit dem Anstieg über 80 US-Dollar zur Oberseite hin verlassen. Für Experten kommt der Kursanstieg nicht überraschend, denn der Uranmarkt tickt vollkommen anders als der Rest der Wirtschaft.
So verzeichneten die Aktien der großen Uranproduzenten Cameco und Kazatomprom im September und Oktober, als die Börsenkurse allgemein auf Talfahrt waren, nicht nur kaum Verluste, sondern stiegen sogar noch an. Diese Entwicklung ist sehr typisch für das Uran, denn sein Preis wird nicht von Wirtschaftszyklen, sondern allein von Angebot und Nachfrage getrieben.
Für die Käufer von Uran ist der Preis nahezu egal. Uran wird für 35 US-Dollar je Pfund ebenso gekauft wie für 135 US-Dollar. Was im ersten Moment etwas seltsam klingt, ist vollkommen verständlich, wenn Sie an die Problematik mit dem Blick eines Kraftwerkbetreibers herantreten. Für diesen zählt allein die Frage, ob das eigene Atomkraftwerk läuft und Strom produziert oder nicht. Die Kosten des Brennstoffs Uran machen in diesem Prozess weniger als vier Prozent der Gesamtkosten aus. Deshalb ist der Preis für Uran, der heute verlangt wird, nahezu egal.
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Nicht egal ist hingegen, wie voll oder leer die eigenen Lager sind. Kein Käufer wird deshalb in der Hoffnung auf günstigere Preise die Wiederauffüllung der Lager vernachlässigen. Damit ist klar, was den Uranmarkt in den nächsten fünf bis zehn Jahren bestimmen wird: Die alten Verträge der Kraftwerksbetreiber mit den Uranproduzenten laufen aus und werden durch neue ersetzt werden. Und da der Uranmarkt inzwischen von einem Käufer- zu einem Verkäufermarkt mutiert ist, sind höhere Preise als die heutigen so gut wie sicher.
Ab 2024 beginnt die Phase, in der besonders viele Verträge auslaufen und erneuert werden müssen. China will zudem die Strommenge, die es in Kernkraftwerken erzeugt, in den nächsten zehn Jahren verdreifachen. Selbst wenn dieses Ziel nicht erreicht werden sollte, wird dennoch eine große zusätzliche Nachfrage entstehen. Sie wird den Markt treiben und stark profitieren wird Kazatomprom. Kein anderer Produzent hat derart niedrige Produktionspreise und erst im Herbst hat Kazatomprom große langfristige Verträge mit zwei chinesischen Abnehmern geschlossen. Damit ist Uran eine hervorragende Absicherung zur restlichen Wirtschaft.
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